Andesit Thüringen
Andesite sind neben Rhyolith die häufigsten magmatischen Gesteine in Thüringen und stehen zur Weiterverarbeitung zu Schotter und Split in zahlreichen Steinbrüchen zum Abbau. Sie entstanden in ihrer Mehrzahl im Perm als sich in der Rotliegendzeit mächtige Lavaströme über die Landschaft ergossen. In Gegensatz zu anderen Vulkaniten ist Andesit häufig an seinen Pyroxeneinsprenglingen zu erkennen.
Die Gesteine meiner Sammlung stammen aus der Ilmenau-Formation. Mitunter ist Andesit in grüner oder violetter Verfärbung zu finden. Die grünliche Farbe der Andesite vom oberen Berggrabenweg werden durch Chlorit hervorgerufen. Die Ursache der violetten Farbe von Andesit ist mir nicht bekannt.
Ebenfalls vom oberen Berggrabenweg sind einige Stufen mit großen Hornblendeeinsprenglingen die bis über 1cm groß werden können.
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Andesit-Roda bei Ilmenau |
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Andesit mit großen Hornblendeeinsprenglingen-obere Berggrabenweg Ilmenau |
Basalt Thüringen
In der Rhön wird seid über 100 Jahren Basalt abgebaut. Das Gestein ist dort weit verbreitet und das vulkanische Gebiet der Rhön erstreckt sich von der Hohen Rhön bzw. langen Rhön ostnordwärts bis zur Vorderrhön. Ausläufer davon reichen bis in das Gebiet des Thüringer Waldes bei Hörschel. Ein bekannter Basaltberg sind im Osten z.b die Wasserkuppe. Phonolithe, Alkalibasalte, Lapilli und vulkanische Asche sind hier zu finden. Minerale wie Augit oder Hornblende sind als Frühausscheidungen der Laven bekannt.
Meines Wissens gibt es heute noch 4 aktive Steinbrüche wo Basalt zum Abbau steht. Ausgebeutet werden sie durch die „Rhönbasalt Vacha GmbH“.
In Thüringen gibt es noch eine Reihe isolierter Basaltvorkommen wie z.B. dem Zeilberg bei Hildburghausen wo am großen und kleinen Gleichberg bis 1950 Basalt abgebaut wurde.
Melaphyr in Thüringen
Fundstellen dieses Gesteins kenne ich aus Georgenthal und Roda bei Ilmenau. In der Literatur und auf den einschlägigen Sammlerseiten im Internet werden eine Reihe weiterer Fundstellen beschrieben. Eine große wirtschaftliche Bedeutung in Thüringen hat das Gestein wohl nicht.
In Georgenthal konnte ich bisher Blasenhohlräume bis zu einer Größe von 12cm feststellen. Die meisten Blasen haben einen Durchmesser von unter 5 cm. An Mineralien konnte ich bisher finden: Baryt, Calcit, Quarz, Rauchquarz.
Im Rodaer Melaphyr scheint es nur kleine und kleinste Blasenhohlräume zu geben. Außer Chlorit und wahrscheinlich Tonminerale waren andere Minerale nicht zu finden.
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Melaphyr Georgenthal |
Rhyolith Thüringen
Rhyolith ist das häufigste magmatische Gestein in Thüringen. Ähnlich wie Andesit wird es häufig abgebaut und in der Bauindustrie genutzt. Beide Gesteine treten oftmals zusammen auf was auf die gemeinsame Entstehung im Rotliegenden zurückzuführen ist. Rhyolith ist ein Ergußgestein und zeigt häufig mehr oder weniger große Einsprenglinge die im Erdinnern entstanden sind und beim Magmaaufstieg mitgerissen werden. Häufig findet man in Thüringen Rhyolith mit einer Fließstruktur. Hier haben sich die Minerale in die Fließrichtung der Lava eingeregelt. Am Fließgefüge und den Einsprenglingen kann Rhyolith gut erkannt und bestimmt werden.
Eine Sonderstellung innerhalb der Rhyolithe Thüringens nehmen die Gesteine der Oberhof-Formation ein. 70% aller Fundstellen von Schneekopfkugeln sind an den Rhyolithen dieser Formation gebunden.
Die Rhyolithe in Thüringen sind sehr vielfältig was Einsprenglinge, chemische Zusammensetzung oder Farbe betreffen. Gut beobachten läßt sich diese Vielfältigkeit der Rhyolithe in den Kiesgruben. Entsprechend der Einzugsgebiete der Flüsse findet sich hier Rhyolithgestein in den unterschiedlichsten Ausbildungen.
Z.b. Die Kiesgruben um Ohrdruf wurden von der Ohra im Pleistozän gebildet. Die Rhyolithe sind zumeist sehr drusenreich und oft mit Quarzkristallen gefüllt. Auch andere Minerale kommen vor. Die Einsprenglinge sind sehr groß und erreichen bis zu mehrere cm Größe.
Die Kiesgruben um Erfurt ( Gera) enthalten deutlich kleinere Einsprenglinge. Drusen sind selten und meist sehr klein.
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Rhyolith mit Fließgefüge |
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Rhyolith mit Einsprenglingen |
Granit in Thüringen
In Thüringen ist Granit relativ wenig verbreitet. Aktive Steinbrüche gibt es in Weitisberga, Gahma und Heberndorf bei Wurzach, in Döhlen zwischen Gräfenthal und Saalfeld. Größere Vorkommen von Granit existieren noch am Ehrenberg in Ilmenau und bei Manebach.
Der in den aktiven Steinbrüchen abgebaute Granit wird zumeist zu Schotter verarbeitet. Nur vereinzelt dient der Granit zur Herstellung von Werkstein.
Interessant für den Sammler sind der Henneberggranit bei Weitisberga sowie der Granit am Ehrenberg in Ilmenau. In Weitisberga wird Biotitgranit sowie rötlicher Zweiglimmergranit abgebaut. Den Henneberggranit kennt man darüber hinaus, als Fundstelle verschiedener, teils seltener Minerale.
Bei Erdarbeiten im Bereich Ehrenberges ist es möglich Schriftgranit zu finden. Die Fundstelle ist seit vielen Jahrzenten in Sammlerkreisen als reichhaltige Stätte für verschiedene Minerale und Gesteine bekannt.
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Granit/Weitisberga |
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Granit |
Granodiorit
Granodiorit ist makroskopisch schwer von Granit zu unterscheiden. Er erscheint etwas dkl. als Granit. Während bei Granit die Alkalifeldspäte dominieren sind es bei Granodiorit die Plagioklasfeldspäte.
Mineralbestand
Quarz 20-60 %
Feldspäte 40-80 %
davon
Plagioklas 65-100 %
Alkalifeldspäte 0-35 %
Thüringen
Das Thüringer Granitvorkommen ist relativ klein und Granodiorit gibt es daher relativ selten. Vorkommen existieren in Langewiesen und Manebach sowie Zella-Mehlis bei Suhl.
Pegmatit in Thüringen
Pegmatite sind mir in Thüringen nur von der Fundstelle Schönbrunn bekannt wo ich etwa 2cm große Alkalifeldspäte im Granit fand.
Aus der Kiesgrube Erfurt besitze ich eine Gesteinsstufe mit bis zu 3cm großen Feldspäten.
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