Grau, teurer Freund, ist alle
Theorie,
Und grün des Lebens goldner
Baum.
Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir
fehlt der Glaube.
Du bist dir nur des einen
Triebs bewußt,
O lerne nie den andern kennen!
Zwei
Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
Die eine will sich von der
andern trennen;
Die eine hält in derber
Liebeslust,
Sich an die Welt mit klammernden
Organen;
Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust
Zu
den Gefilden hoher Ahnen.
Weiß doch der Gärtner, wenn das Bäumchen grünt,
Daß Blüt und Frucht die künftgen Jahre zieren.
Ich bin ein Teil von jener
Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Es irrt der Mensch, solang' er
strebt.
Werd' ich zum Augenblicke
sagen:
Verweile doch! du bist so schön!
Dann magst
du mich in Fesseln schlagen,
Dann will ich gern zugrunde
gehn!
Da steh' ich nun, ich armer
Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!
Und bin so klug als wie zuvor!
Was man nicht weiß, das eben brauchte man,
Und was man weiß, kann man nicht brauchen.
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