Ludwig Uhland war zu seiner Lebzeiten bekannt wie Goethe oder Schiller und ein Superstar dessen Lyrikbücher zu den meist verkauften des Jahrhunderts gehörten. Heute sind nur noch wenige seiner Gedichte verbreitet und bekannt während sein Gesamtwerk in Vergessenheit geriet und sein Name nur noch literarisch interessierten Menschen bekannt ist.
Uhland wurde am 26.04.1787 in Tübingen geboren und starb dort am 13.11.1882.
Die Gedichte Uhlands entstanden überwiegend zwischen 1805 und 1815 viele wären es Wert wieder gelesen zu werden da Uhland oft einen eingängigen und volksliedhaften Ton trifft. Hin und wieder erscheint eine Sammlung seiner bekanntesten Gedichten und so werden wohl solche kleinen Perlen der deutschen Lyrik wie "Frühlingsglaube" (Die linden Lüfte sind erwacht) in Gedächtnis der Menschen bleiben.
Ludwig Tieck wurde am 31.05.1773 in Berlin und starb dort am 28.04.1853. Tieck war als Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer tätig und gilt als einer der bedeutendsten Romantiker der deutschen Literaturgeschichte.. Tieck schrieb vor allem Novellen und hat dort Bleibendes geschaffen.
Ludwig Uhland
Der Ungenannten
Auf eines Berges Gipfel
Da möcht ich mit dir stehn,
Auf Täler, Waldeswipfel
Mit dir herniedersehn;
Da möcht ich rings dir zeigen
Die Welt im Frühlingsschein,
Und sprechen: wärs mein Eigen,
So wär es mein und dein.
In meiner Seelen Tiefen,
Oh sähst du da hinab,
Wo alle Lieder schliefen,
Die je ein Gott mir gab!
Da würdest du erkennen:
Wenn Echtes ich erstrebt,
Und mags auch dich nicht nennen,
Doch ist's von dir belebt.
Entschluß
Sie kommt in diese stillen Gründe,
Ich wag’ es heut mit kühnem Mut.
Was soll ich beben vor dem Kinde,
das niemand was zu Leide tut?
Es grüßen alle sie so gerne,
Ich geh vorbei und wag es nicht;
Und zu dem allerschönsten Sterne
Erheb’ ich nie mein Angesicht.
Die Blumen,die nach ihr sich beugen,
Die Vögel mit dem Lustgesang,
Sie dürfen Liebe ihr bezeugen:
Warum ist mir allein so bang?
Dem Himmel hab' ich oft geklaget
In langen Nächten bitterlich;
Und habe nie vor ihr gewaget
Das eine Wort: Ich liebe dich!
Ich will mich lagern unterm Baume,
Da wandelt täglich sie vorbei;
Dann will ich reden als im Traume,
Wie sie mein süßes Leben sei.
Ich will- owehe! welches Schrecken!
Sie kommt heran, sie wird mich sehn;
Ich will mich in den Busch verstecken,
Da seh’ ich sie vorübergehn.
Johann Ludwig Tieck
Treue Liebe dauert lange
Treue Liebe dauert lange,
Überlebet manche Stund',
Und kein Zweifel macht sie bange,
Immer bleibt ihr Mut gesund.
Dräuen gleich in dichten Scharen,
Fordern gleich zum Wankelmut
Sturm und Tod, setzt den Gefahren
Lieb' entgegen, treues Blut.
Und wie Nebel stürzt zurücke,
Was den Sinn gefangen hält,
Und dem heitern Frühlingsblicke
Öffnet sich die weite Welt.
Errungen,
Bezwungen
Von Lieb' ist das Glück,
Verschwunden
Die Stunden,
Sie fliehen zurück;
Und selige Lust,
Sie stillet,
Erfüllet
Die trunkene, wonneklopfende Brust;
Sie scheide
Von Leide
Auf immer,
Und nimmer
Entschwinde die liebliche, selige, himmlische Lust!
Geliebter, wo zaudert
Geliebter, wo zaudert
Dein irrender Fuß?
Die Nachtigall plaudert
Von Sehnsucht und Kuß.
Es flüstern die Bäume
Im goldenen Schein,
Es schlüpfen mir Träume
Zum Fenster hinein.
Ach! kennst du das Schmachten
Der klopfenden Brust?
Dies Sinnen und Trachten
Voll Qual und voll Lust?
Beflügle die Eile
Und rette mich dir,
Bei nächtlicher Weile
Entfliehn wir von hier.
Die Segel, sie schwellen,
Die Furcht ist nur Tand:
Dort, jenseit den Wellen
Ist väterlich Land.
Die Heimat entfliehet,
So fahre sie hin!
Die Liebe, sie ziehet
Gewaltig den Sinn.
Horch! wollüstig klingen
Die Wellen im Meer,
Sie hüpfen und springen
Mutwillig einher,
Und sollten sie klagen?
Sie rufen nach dir!
Sie wissen, sie tragen
Die Liebe von hier.
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