1.Gesteine, Entstehung und
Klassifizierung
Durch die Messung von Erdbebenwellen
und an Hand anderer wissentschaftlicher Methoden besteht heute eine
anerkannte Theorie über den Aufbau der Erde. Nach dieser Theorie ist
die Erde aus verschiedenen Schalen aufgebaut. Die Erdkruste reicht
bis in eine Tiefe von 40 km und besteht aus den Gesteinen, die auch
auf der Oberfläche zu finden sind. Der Erdmantel reicht bis in eine
Tiefe von 2900 km und der sich daran anschließende Erdkern, besteht
nach heutiger Auffassung, aus metallischen Substanzen, hauptsächlich
aus Nickeleisen. Diese Theorie stützt sich auf das Vorkommen von
Eisenmeteoriten, das viele Forscher als Bruchstücke
eines solchen
Kerns deuten.
Gesteine sind Körper, die aus meist
verschiedenen Mineralen bestehen. Sie können so feinkörnig sein,
das einzelne Mineralkörner nur unter dem Mikroskop erkennbar sind,
oder auch grobkörnig, so das einzelne Körner einen Umfang von
mehreren Metern erreichen. Nicht immer muß ein Gestein, wie z.B.
Granit, fest miteinander verbunden sein, sondern kann wie etwa Sand
oder Kies aus gegeneinander beweglichen Teilen bestehen. Ein Gestein
kann auch aus Bruchstücken anderer Gesteine bestehen wie es z.B. bei
Konglomeraten oder Breccien der Fall ist.
Die Gesteine werden entsprechend ihrer
Entstehung in 3 Abfolgen eingeteilt.
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Konglomerat J.Lindner |
1. Eine magmatische Abfolge liegt vor wenn die Gesteine aus Schmelze entstanden. Erstarrte die Schmelze im tiefen Erdinnern so spricht man von Tiefengesteinen oder auch von Plutoniten. (Granit, Diorit, Syenit)
Ist die Schmelze an der Erdoberfläche, oder nahe der Erdoberfläche erstarrt, spricht man von einen Ergußgestein oder Vulkanit. (Basalt, Andesit, Rhyolith)
2. Gesteine die durch Verwitterung, Abtransport oder Ablagerung entstanden sind, wie z.B. Sandstein, zählt man zur sedimentären Abfolge. Entsprechend ihrer Entstehung werden sie in klastische oder chemisch/biogene Sedimente eingeteilt.
3. Eine metamorphe Abfolge liegt vor wenn Gesteine durch Druck- oder Temperaturerhöhung, oder beides, aus bereits bestehenden Gesteinen entstehen. (Gneis, Eklogit) Die Entstehung dieser Gesteine kann durch Kontakt- oder Regionalmetamorphose geschehen. Kontaktmethamorphose liegt vor, wenn ausschließlich hohe Temperaturen, durch eindringendes Magma, auf verfestigtes Gestein einwirkt. Von Regionalmetamorphose spricht man, wenn Gesteine in das tiefere Erdinnere gelangen und Temperatur und Druck ansteigen. Bei der Regionalmetamorphose werden Flächen bis zu etwa 100 Quadratkilometer erfasst.
1. Magmatische Abfolge-
Gesteinsentstehung durch magmatische Prozesse
Ist die Schmelze an der Erdoberfläche, oder nahe der Erdoberfläche erstarrt, spricht man von einen Ergußgestein oder Vulkanit. (Basalt, Andesit, Rhyolith)
2. Gesteine die durch Verwitterung, Abtransport oder Ablagerung entstanden sind, wie z.B. Sandstein, zählt man zur sedimentären Abfolge. Entsprechend ihrer Entstehung werden sie in klastische oder chemisch/biogene Sedimente eingeteilt.
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Aufbau eines Vulkans J.Lindner |
Hierzu gehören, wie bereis erwähnt,
alle Gesteine die aus Schmelzen, also geschmolzenen Gesteinmaterial
(Magma) bestehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Schmelze aus
dem Erdinneren, oder ob das Aufschmelzen aus bereits vorhandenen
Gestein erfolgt ist. Schmelzen die aus bereits vorhandenen Gestein
entstehen, haben die gleiche Zusammensetzung wie das Gestein aus dem
sie entstanden sind.
Dagegen haben Schmelzen aus dem
Erdmantel eine basische, siliciumarme Zusammensetzung.
Kristallisieren sie aus ergibt sich eine bestimmte Reihenfolge.
Zuerst kristallisiert Olivin, später Pyroxene, Hornblende, Biotit
und zuletzt Quarz. Hinzu kommt die Ausscheidungsfolge der Feldspäte.
Als erstes bildet sich Anorthit, dann Bytownit, Labrodorit, Andesin,
Oligoklas und zuletzt Albit. Die zuerst gebildeten Kristalle sinken
in der Schmelze ab und dadurch können Bereiche mit verschiedener
chemischer Zusammensetzung entstehen. Dieser Vorgang wird magmatische
Differentation genannt.
1.1 Ergußgesteine (Vulkanite)
Für Vulkanite ist es charakterristisch
das sie eine relative feinkörnige Grundmasse besitzen die auch
Gesteinsglas enthalten kann. Sie sind an der Erdoberfläche sehr
schnell abgekühlt so das die Minerale keine Zeit hatten größere
Kristalle zu bilden.
Oftmals sind in der Grundmasse größere
Einsprenglinge zu beobachten. Diese haben sich bereits in der Tiefe
gebildet und sind mit der Schmelze an die Erdoberfläche gelangt. So
eine Struktur wird porphyrisch genannt.
Manchmal haben sich die Einsprenglinge
in Fließrichtung der Lava eingeregelt. Dann besitzt der Vulkanit ein
Fließgefüge. Gesteinsschmelze, die an die Erdoberfläche gelangt,
nennt man Lava. Sie tritt in den verschiedensten Formen auf.
(Stricklava, Schaumlava) Von Vulkanen ausgeworfenes glühendes
Gestein nennt man vulkanische Bombe. Ist dieses Gestein porös
spricht man von vulkanischer Schlacke. Lockermassen und vulkanische
Asche, die sich in der Nähe von Vulkanen ablagern bilden
geschichtete Gesteine, sogenannte vulkanische Tuffe.
1.2 Tiefengesteine (Plutonite)
Wenn die Gesteinsschmelze auf dem Weg
zur Erdoberfläche bereits in großer Tiefe erstarrt, entstehen
Tiefengesteine. In der Regel sind Tiefengesteine grobkörniger als
Ergußgesteine weil die Schmelze langsam abkühlt und die darin
enthaltenen Minerale Zeit haben zu wachsen. Deshalb können Plutonite
kein Gesteinsglas enthalten. Jedoch sind auch bei Plutoniten
phorphyrische Strukturen möglich.
Bei der Abkühlung entstehen in
Tiefengesteinskörper Spannungen. Es entstehen Spalten und
Trennflächen die man als Klüfte bezeichnet. Öfters bieten sie
Platz für jüngere Ganggesteine, Pegmatite oder hydrothermale
Gangfüllungen.
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Vulkanit: Porphyr/Rhyolith J.Lindner |
2. Sedimentäre Abfolge-
Gesteinsentstehung durch sedimentäre Prozesse
An der Erdoberfläche werden Gesteine
chemischen und physikalische Einflüssen ausgesetzt- sie verwittern.
Dringt Wasser in Gesteinspalten oder
Porenhohlräumen ein und friert dann, so dehnt es sich aus und
zerstörrt das Gestein. Durch starke Temperaturschwankungen z.b.
zwischen Tag und Nacht, kommt es ebenfalls zur Zerstörrung von
Gesteinen.
2.1 Verwitterungsarten- chemische
Verwitterung
Die chemische Verwitterung beruht auf
der Löslichkeit von Mineralien. Besonderst Kalk- und Gipssteine sind
relativ gut löslich.
Aber auch Silikatgesteine, wie Granit,
sind wenn auch in geringeren Maße, der chemischen Verwitterung
ausgesetzt.
Chemische Verwitterung entsteht dort wo
Wasser leicht eindringen kann. (z.b Klüfte) Oft wird das Gestein
durch das Einwirken von Lösungen nur an der Korngrenze gelockert und
es entsteht ein labiles Gefüge, getrennter, aber unveränderter
Mineralkörner. (Vergrusung)
2.1 Biologische Verwitterung
Diese Verwitterungsart ist eine
Kombination aus physikalischer und teilweise chemischer Natur.
Physikalisch können Pflanzenwurzeln Gestein sprengen und chemisch
greifen Humussäuren das Gestein an. Allgemein wird Gestein nicht
von einer Verwitterungsart zerstörrt sondern es sind daran mehrere
Verwitterungskomponenten beteiligt.
3.1 Transport
4.1 Sedimentation (Ablagerung)
Reicht die Kraft eines Wasserweges
nicht aus, Gesteinsbruchstücke zu transportieren bleiben diese
liegen und werden sedimentiert.
Der Transport beschränkt sich jedoch
nicht nur auf die Wasserkraft, sondern auch durch den Wind kommt es
zu Transport und Ablagerung. (äolische Sedimentite)
Sedimente können nach ihrer Korngröße
klassifiziert werden. Eine allgemein gültige, internationale
Klassifizierung gibt es nicht, so das eine Vielzahl von Modellen
besteht.
< 20cm Blockwerk
> 20cm Kies
> 2mm Sand
3. Metamorphose Abfolge-
Gesteinsentstehung durch metamorphe Prozesse
Wenn Druck- bzw.
Temperaturveränderungen auf ein bestehendes Gestein einwirken, so
werden vorhandene Minerale in Neue umgewandelt. Diesen Prozess nennt
man Metamorphose. Je nach Temperatur und Druck werden verschiedene
Zonen definiert:
1. Epizone 100-300 Grad typische
Gesteine: Phyllite, Chloritschiefer
2. Mesozone 300-500 Grad typische
Gesteine: Glimmerschiefer, Quarzite
3. Katazone 500-800 Grad typische
Gesteine: Eklogit, Gneise, Granulite
Steigt die Temperatur weiter an, werden
die hellen Bestandteile des Gesteins, mit niedrigerem Schmelzpunkt,
aufgeschmolzen und sammeln sich in Lagen. Es entsteht eine
Wechsellagerung von hellen und dunklen Lagen. Dieser Vorgang wird
Anatexis genannt.
Wenn ein Gestein durch weitere
Temperaturerhöhung völlig aufgeschmolzen wird spricht man von
Palingenese.
Lesen Sie auch:
Die Erdzeitalter- Global/Europa/Thüringen
Übersicht Geologie und Mineralogie
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Metamorphit: Schiefer |
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