> Gedichte und Zitate für alle: Gedichte zum Thema Rosen, "Blumengedichte" Teil 3

2013-06-02

Gedichte zum Thema Rosen, "Blumengedichte" Teil 3







Friedrich Bodenstedt

Rosen und Dornen


Ich habe eine Nachbarin

Mit guter Zung’ und bösem Sinn.
Sie keift den ganzen Tag im Haus,
Zankt sich herum mit Mann und Maus.
Erhebt ihr guter Mann die Stimme,
Gleich fährt sie auf in wildem Grimme;
Und schweigt er streitesmüde still,
Zankt sie, weil er nicht zanken will.

Der beste Mensch wird manchmal zornig,

Kein Liebespaar kann immer kosen
Die schönsten Rosen selbst sind dornig,
Doch schlimm sind Dornen ohne Rosen!

Friedrich Wilhelm Güll

Auf dem weißen See


Auf dem weißen See

schwimmt eine rote Rose.
Willst du die
schwarzen Fischchen sprechen,
mußt du die rote Rose brechen.

Friedrich Wilhelm Weber

Rosen


O du schöne, schöne Sommerzeit,

Wenn die Rosen blühen!
O welch bittres, bittres Herzeleid,
Daß sie so rasch verglühen!

O du liebes, liebes Menschenkind,

Pflücke die weißen und roten:
Morgen saust und braust der kalte Wind
Über die Gräber der Toten!


Karl Heinrich Wilhelm Wackernagel


Geduld bringt Rosen


Es ist Geduld ein rauher Strauch

Voll Dornen aller Enden,
Und wer ihm naht, der merkt es auch
An Füßen und an Händen.

Und dennoch sag‘ ich laß die Müh‘

Dich nimmermehr verdrießen,
Sei‘s auch in Thränen, spät und früh
Ihn treulich zu begießen.

Urplötzlich wird er über Nacht

Dein Mühen dir belohnen,
Wenn über all den Dornen lacht
Ein Strauß von Rosenkronen.

Gustav Falk

Späte Rosen


Jahrelang sehnten wir uns,

Einen Garten unser zu nennen,
Darin eine kühle Laube steht
Und rote Rosen brennen.

Nun steht das Gärtchen im ersten Grün,

Die Laube in dichten Reben,
Und die erste Rose will
Uns all ihre Schönheit geben.

Wie sind nun deine Wangen so blaß,

Und so müde deine Hände.
Wenn ich nun aus den Rosen dir
Ein rotes Kränzlein bände

Und setzte es auf dein schwarzes Haar,

Wie sollt ich es ertragen,
Wenn unter den leuchtenden Rosen hervor
Zwei stille Augen klagen







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