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2013-06-02

Gedichte zum Thema Rosen, "Rosengedichte" Teil 1





Friedrich Rückert

Aus den östlichen Rosen

Ich sende einen Gruß wie Duft der Rosen,
Ich send' ihn an ein Rosenangesicht.
Ich sende einen Gruß wie Frühlingskosen,
Ich send' ihn an ein Aug voll Frühlingslicht.

Aus Schmerzensstürmen, die mein Herz durchtosen,
Send' ich den Hauch, dich unsanft rühr' er nicht!
Wenn du gedenkest an den Freudelosen,
So wird der Himmel meiner Nächte licht.

Gustav Falk

Das Mädchen mit den Rosen

Zwei Rosen, die an einem Strauch
Zusammen aufgeblüht,
Von einem knospenhaften Hauch
Noch lieblich überglüht,

Ein Mädchen brach wohl über Tag
Das schwesterliche Paar:
Der Mutter, die im Sterben lag,
Bracht sie die eine dar,

Die andre aber legte dann
Mit ihrem ersten Schmerz
Sie weinend dem geliebten Mann,
Trostheischend, an das Herz,

Und glühte selig auf und stund,
Noch halb den Tod im Sinn,
Und bot den jungen Rosenmund
Dem warmen Leben hin.

Max Dauthendey

Rosenduft

Weinrot brennen Gewitterwinde.
Purpurblau der Seerand.
Hyazinthentief die ferne Küste.

Ein Regenbogen veilchenschwül
Schmilzt durch weihrauchblaue Abendwolken.
Im Taudunkel lacht
Eine heiße Nachtigall.

Christian Morgenstern

Deine Rosen an der Brust

Deine Rosen an der Brust
sitz ich unter fremden Menschen,
laß sie reden, laß sie lärmen,
jung Geheimnis tief im Herzen.

Wenn ich einstimm in ihr Lachen
ists das Lachen meiner Liebe;
wenn ich ernst dem Nachbar lausche,
lausch ich selig still nach innen.

Einen ganzen langen Abend
muß ich fern dir, Liebster, weilen,
küssend heimlich, ohne Ende,
Deine Rosen an der Brust.






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