> Gedichte und Zitate für alle: Die Einladung im Spiegel von Gedichten 5

2013-08-04

Die Einladung im Spiegel von Gedichten 5




Ernst Moritz Arndt

Einladung zum Tanz

Das Schwert ist gefeget,
Der Säbel ist blank,
Der Speer ist umleget
Mit Stahl breit und lang,
Der Mut ist gewetzet,
Das Herz sich erletzet
Mit Trommeln und Pfeifen
Im kriegrischen Klang.

Nun her, ihr Franzosen!
Hieher in das Feld!
Hier tanzet auf Rosen!
Musik ist bestellt;
Schon klingen die Saiten
Des Reigens von weitem;
Versuchet, wer heute
Den Vortanz erhält.

Die Braut heißet Ehre,
Sie führet den Tanz
Und schreitet dem Heere
Voran mit dem Kranz;
Sie mahnet zur Rache
Für heilige Sache
Und hat ihn gefärbet
Mit blutigem Glanz.

Das Brautmädchen springet
So tapfer daher,
Heißt Freiheit und schwinget
Den mächtigen Speer;
Sie kann nicht erbleichen,
Auf Trümmern und Leichen
Da führt sie als Heldin
Das vorderste Heer.

Drum frisch, Kameraden!
Wer greifet den Kranz?
Seid alle geladen
Zum Spiel und zum Tanz;
Die Trommeln erklingen,
Die Fahnen sich schwingen –
Juchheisa! Juchheisa!
Zum lustigen Tanz!
Karl Mayer

Einladung an Sie

In Schattennach und Mondenschein
Lass, Liebste, unsern Wandel sein;
Da kommt die Lieb' aus stiller Nacht,
Der Mond aus Wolken vorgelacht.
Friedrich Rückert

Einladung

 O wie soll der Nachtigallen
Seele denn ins Ohr dir fallen,
Wenn dir immer noch vor Ohren
Summet das Geschwätz von Thoren.

Und wie soll dir Rosenblüte
Wirklich blühen ins Gemüte,
Willst du noch nach Schimmer gaffen,
Den nicht die Natur erschaffen.

Willst du aufgenommen werden
Aus dem Irrgewirr auf Erden
In des Frühlings heitre Chöre,
So nichts andres sieh und höre.

Suche bei uns nicht Zerstreuung,
Sondern ewige Erfreuung.
Komm und trinke ganzer Seele
Rosenduft und Philomele!

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