> Gedichte und Zitate für alle: Krieg und Frieden-Gedichte von Gleim, Kleist, Haug 3

2013-08-06

Krieg und Frieden-Gedichte von Gleim, Kleist, Haug 3



Teil 3


Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Der Hunger macht den Frieden, sagt...

Der Hunger macht den Frieden, sagt
Der alte Kriegesmann,
Der, weil ihn Gicht in Füßen plagt,
Nicht mit marschiren kann!

Ach Gott, seufzt er, wie gut bist du,
Gerechter Kriegesschritt!
Glück auf den Weg! ruft er uns zu,
Wie gern marschirt' ich mit!

Beim Himmel, Kinder! wie so gern
Regt' und bewegt' ich mich!
Dankt's eurem lieben Gott und Herrn,
Daß ihr nicht seyd, wie ich!

Wir haben keinen größern Dank!
Laut schall' er, überlaut!
Was ist's, zu leben? ach, so krank
Und auf der Bärenhaut!

Fort, Kinder! die Trompete ruft,
Des Trotzers Maß ist voll!
Im Himmel und in frischer Luft
Lebt sich's so wohl, so wohl!
Heinrich von Kleist

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen
Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf,
Menschen, die im Busen Herzen tragen,
Herzen, die der Gott der Liebe schuf:

Denk´ich, können sie doch mir nichts rauben,
Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt,
Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben,
Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt;

Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren,
Daß er mich im Weizenfeld erquickt,
Und das Lied der Nachtigall nicht stören,
Die den stillen Busen mir entzückt.
Friedrich Haug

Krieg und Frieden
       
Im Krieg und Frieden blüht kein Heil.
Wer ist des Lebens froh?
Das Alter tödtet en detail,
Das Schlachtgeschütz en gros.

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