Ein offner Wald
Ein offner Wald am Straßensaume
Ist dein Gedicht, du mußts ertragen,
Reibt sich an seinem schönsten Baume
Ein Schwein mit grunzendem Behagen
Heinrich Heine
Wandl’ ich in dem Wald des Abends
Wandl’ ich in dem Wald des Abends,
In dem träumerischen Wald,
Immer wandelt mir zur Seite
Deine zärtliche Gestalt.
Ist es nicht dein weißer Schleier?
Nicht dein sanftes Angesicht?
Oder ist es nur der Mondschein,
Der durch Tannendunkel bricht?
Sind es meine eignen Thränen,
Die ich leise rinnen hör’?
Oder gehst du, Liebste, wirklich
Weinend neben mir einher?
Heinrich Heine
Durch den Wald, im Mondenscheine,
Sah ich jüngst die Elfen reuten,
Ihre Hörner hört ich klingen,
Ihre Glöckchen hört ich läuten.
Ihre weißen Rößlein trugen
Güldnes Hirschgeweih und flogen
Rasch dahin, wie wilde Schwäne
Kam es durch die Luft gezogen.
Lächelnd nickte mir die Kön'gin,
Lächelnd, im Vorüberreuten.
Galt das meiner neuen Liebe,
Oder soll es Tod bedeuten?
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