An die Sonne
Sinke, liebe Sonne, sinke!
Ende deinen trüben Lauf,
Und an deine Stelle winke
Bald den Mond herauf.
Herrlich und schöner dringe
Aber Morgen dann herfür,
Liebe Sonn'! und mit dir bringe
Meinen Lieben mir.
Friedrich Hölderlin
Sonnenuntergang
Wo bist du? trunken dämmert die Seele mir
Von aller deiner Wonne; denn eben ists,
Das ich gelauscht, wie, goldner Töne
Voll, der entzückende Sonnenjüngling
Sein Abendlied auf himmlischer Leier spielt';
Es tönten rings die Wälder und Hügel nach.
Doch fern ist er zu frommen Völkern,
Die ihn noch ehren, hinweggegangen.
Friedrich Hebbel
Die Sonne und mein Kind
Ewige Sonne, empfingst du je ein reineres Opfer?
Ich, der Wandelnde, sah dir, der Versinkenden, nach,
Auf dem Arme mein Kind; ich nickte dir grüßend, doch dieses
Hauchte den brünstigsten Kuß in die vergoldete Luft.
Theodor Storm
Die Julisonne schien auf ihre Locken
Die Julisonne schien auf ihre Locken
Da sprang sie fort ins Dunkel der Syringen,
Das rauschend um sie her die Blütenflocken
Sich wie zum Kranz um ihre Schläfe hingen.


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