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2013-09-27

Gedichte von Oskar Loerke- Zeitlied (6)







Zeitlied

Ich bin betrübt, doch nicht genug.
Da zankt die Welt zerrissen.
Die Sterne fallen in den Schnee
Der harten Bergeskissen.

Der Dunst erstickt die Herde schnell,
Der auf fliegt aus dem Meere:
Aus Bein und Blut und müdem Fleisch
Ein Treiben in der Leere.

Der Weisen magres Bild, erhöht,
Zerschmettert mit den Säulen.
Es kreuzt sich Angst- und Jammerzug,
Die frischen Gruben heulen.

Nun ist es spät, nun äst es schwer,
Von Herzen traurig werden,
Denn keine Säulen tragen mehr
Die Traurigkeit auf Erden.





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