An die Sonne
O jugendliche Sonne,
Du bräutlich Himmelslicht,
Du bleibe meine Wonne,
Dir bleibe mein Gcdicht!
So lang die Flammentriebe
In mir noch ungestillt,
Des Geistes und der Liebe
Bleibst du das schönste Bild.
Friederike Kempner
Tausend Mücken tanzen in der Sonne
Tausend Mücken tanzen in der Sonne,
Tausend Sonnen in des Himmelsraum,
Bürgt für Wirklichkeit nicht das Gescheh’ne?
Ist die Größe klein genug zum Traum?
O selbst Traumgebilde, sie sind Wahrheit,
Träumerisch nur von uns zusamm’gestellt –
Was nie war, wird von uns nicht geschaffen –
Aus dem Nichts schuf Gott nur eine Welt! –
Friederike Kempner
Die Sonne gehet strahlend unter
Die Sonne gehet strahlend unter,
Nur scheinbar, Freund, nicht in der Tat –
Der Vorhang fällt so rasch herunter, –
Das man nur ihn gesehen hat. –
Friederike Kempner
Untergeh'nde Sonne, sprich
Untergeh'nde Sonne, sprich,
Wird es ewig dauern,
All das düstere Missgeschick,
All das dumpfe Trauern?
Die Sonne gleitet still hinab
Die Sonne gleitet still hinab
Ins Wellengrab.
Ein feiner falber Schleier fällt
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