Wenig Stunden vor dem Tode des Verfassers am 26. Aug. 1813 gedichtet
Du Schwert an meiner Linken,
Was soll dein heiteres Blinken?
Schaust mich so freundlich an,
Habe meine Freude dran.
Hurra! *)
"Mich trägt ein wackerer Reiter,
„Darum blink ich auch so heiter,
„Bin freien Mannes Wehr,
„Das freut dem Schwerte sehr.
Hurra!
Ja gutes Schwert frei bin ich,
Und liebe dich herzinnig,
Als wärst du mir getraut,
Als eine liebe Braut.
Hurra!
"Dir habe iches ja ergeben,
„Mein lichtes Eisenleben,
„Ach wären wir getraut!
„Wann holst du deine Braut?
Hurra!
Zur Brautnacht Morgenröte,
Ruft festlich die Trompete,
Wenn die Kanonen Schrei'n,
Hole ich das Liebchen ein.
Hurra!
"O seliges Umfangen!
„Ich harre mit Verlangen.
„Du Bräutigam hohle mich,
„Mein Kränzchen bleibt für dich,
Hurra!
Was klirrst du in der Scheide,
Du helle Eisenfreude,
So wild, so schlachtenfroh?
Mein Schwert, was klingst du so?
Hurra!
"Wohl klirr ich in der Scheide,
„Ich sehne mich zum Streite,
„Recht wild und schlachtenfroh.
„Darum Reiter klirr ich so.
Hurra!
Bleibe doch im engen Stübchen.
Was willst du hier, mein Liebchen?
Bleibe still im Kämmerlein,
Bleibe, bald hohl ich dich ein.
Hurra!
"Laß mich nicht lange warten!
„O schöner Liebesgarten,
„Voll Röslein blutigrot.
„Und aufgeblühtem Tod.
Hurra!
So komme denn aus der Scheide,
Du Reiters Augenweide,
Heraus, mein Schwert, heraus!
Führe dich ins Vaterhaus.
Hurra!
"Ach herrlich ist_es im Freien,
„Im rüstigen Hochzeitreihen.
„Wie glänzt im Sonnenstrahl
„So bräutlich hell der Stahl!
Hurra!
Wohlauf, ihr kecken Streiter,
Wohlauf, ihr deutschen Reiter!
Wird euch das Herz nicht warm,
Nehmtes Liebchen in den Arm.
Hurra!
Erst tat es an der Linken,
Nur ganz verstohlen blinken,
Doch an die Rechte traut,
Gott sichtbarlich die Braut.
Hurra!
Darum drückt den liebeheißen,
Bräutlichen Mund von Eisen,
An eure Lippen fest.
Fluch! wer die Braut verläßt.
Hurra!
Nun laßt das Liebchen singen,
Daß helle Funken springen,
Der Hochzeitsmorgen graut --
Hurra, du Eisenbraut!
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