Schon beim Erscheinen der Ghaselen von Platen wurde diese aus berufenen Mund gelobt. Goethe äußerte sich gegenüber Eckermann und dieser schreibt in seinem Buch "Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens" unter dem 21.11.1823 folgendes:
Goethe ließ mich rufen. Ich fand ihn zu meiner großen Freude wieder auf, und in seinem Zimmer umhergehen. Er gab mir ein kleines Buch: ›Ghaselen‹ des Grafen Platen. »Ich hatte mir vorgenommen,« sagte er, »in ›Kunst und Altertum‹ etwas darüber zu sagen, denn die Gedichte verdienen es. Mein Zustand läßt mich aber zu nichts kommen. Sehen Sie doch zu, ob es Ihnen gelingen will, einzudringen und den Gedichten etwas abzugewinnen.«Ich versprach, mich daran zu versuchen.
»Es ist bei den Ghaselen das Eigentümliche,« fuhr Goethe fort, »daß sie eine große Fülle von Gehalt verlangen; der stets wiederkehrende gleiche Reim will immer einen Vorrat ähnlicher Gedanken bereit finden. Deshalb gelingen sie nicht jedem; diese aber werden Ihnen gefallen.« Der Arzt trat herein, und ich ging.
Dieses Urteil Goethes hat bis heute nichts an seiner Bedeutung eingebüßt, sind doch die Ghaselen von Platen ein fester Bestandteil der deutschen Literaturgeschichte geworden und haben so ihre hohe künstlerische Qualität bewiesen.
Wie kein zweiter deutscher Dichter ist Platen in das Wesen des Ghasels eingedrungen und hat die Werkgeheimnisse und Stilmittel dieser in der deutschen Lyrik recht selten gepflegten Form gemeistert.
Als ein Höhepunkt im Schaffen Platens kann das Ghasel "Es liegt an eines Menschen Schmerz......." gelten. Ergreifend schildert der Dichter seine Verzweiflung und seine Klage über die Vergänglichkeit des Menschen. Trotzdem wird dieses Klagen zu einem Sieg über Vergänglichkeit und Nichtsein was in der letzten Zeile des Gedichts zum Ausdruck kommt.
Würde man eine Rangliste der schönsten deutschen Gedichte aufstellen so würde dieses Ghasel von Platen sicher einen der ganz vorderen Plätze belegen.
Inhalt
11.Die Ketten streif ich ab, und warf die Seile weg
12.Die Ruhe wohnt in deinen Zügen, Freund
13.Diese weichlichen Gesänge, die ich hier zusammen flocht
14.Die Zeiten, wo das Liebchen nah, sie gehn, ihr wißt nicht wie, herum
15.Dir ja nicht vor allen, ich entsage schon lange
16.Du blühst umsonst, Natur ! Die Zeiten sind verwirrt
17.Du bist der wahre Weise mir
18.Du grollst der Welt, weil du gebunden bist
19.Du wähnst so sicher dich und klug zu sein
20.Ein Maienatem kommt aus deinen Landen her
21.Einmal will ich, das versprech ich, ohne Liebgekose leben
22.Er, dessen Sinn durch Schönes nicht anzufachen ist
23.Es lächelt, voller Milde, mir manches Angesicht
24.Es liegt an eines Menschen Schmerz, an eines Menschen Wunde nicht
25.Es schmückt mit zarter Decke kaum
26.Farbstäubchen auf der Schwinge
27.Früh und viel zu frühe trat ich in die Zeit mit Ton und Klang
28.Hab ich doch Verlust von Allen, was ich je gewann, ertragen
29.Herein, ergreift das Kelchglas! Was leße sich weiter tun?
30.Ich bedurfte, deine Liebe zu gewinnen, heut und morgen
31.Ich sah vor mir dich wandeln einst; o schöne, goldene Tage mir,
32.Ich trat die Straßen der Gefahren an
33.Immer erhält die Verliebten wach
34.Im Wasser wogt die Lilie, die blanke, hin und her
35.Ists möglich, ein Geschöpf in der Natur zu sein
36.Jahre schwanden, dieser Busen ist von Liebe rein gewesen
37.Ja, deine Liebe flammt in meinen Busen
38.Kein Verständiger kann zergliedern, was den Menschen wohlgefällt
39.Könnt ich spielen eine Laute
40.Oft mit banger Seele spiel ich den Zerstreuten, dir zu Liebe
41.O Tor, wer nicht des Glücks geheimen Winke folgt
42.O Tor, wer nicht im Augenblick den wahren Augenblick ergreift
43.O weh dir, der die Welt verachtet, allein zu sein
44.O Zeit, in der ich rastete
45.Schwarzes Auge, böser, falscher Dieb
46.Schüchtern war die Seele, war erschrocken sonst
47.Tief ins Herz mit Feuerbränden
48.Unter deinen Fensterpfosten
49.Vermögen mögen hier und da der Kunst gestrenge Richter mich
50.Was gibt dem Freund, was gibt dem Dichter diese Weihe
51.Was heimlich oft mein Herz erfrischt
52.Wähnst du, das der Frommen
53.Während Blut in reichen Strömen floß dem Wahne, floß der Zeit
54.Wie die Lilje sei dein Busen offen, ohne Groll
55.Wer Gelder eingetrieben
56.Weiß ich, wohin ich noch gezogen werde
57.Wenn du sammelst goldene Trauben
58.Wenn ich nur minutenlange deines Blicks genossen hätte
59.Wie, du fragst, warum dein Wohlgefallen
60.Wohl mir, es heilte die liebende Hand mich
12.Die Ruhe wohnt in deinen Zügen, Freund
13.Diese weichlichen Gesänge, die ich hier zusammen flocht
14.Die Zeiten, wo das Liebchen nah, sie gehn, ihr wißt nicht wie, herum
15.Dir ja nicht vor allen, ich entsage schon lange
16.Du blühst umsonst, Natur ! Die Zeiten sind verwirrt
17.Du bist der wahre Weise mir
18.Du grollst der Welt, weil du gebunden bist
19.Du wähnst so sicher dich und klug zu sein
20.Ein Maienatem kommt aus deinen Landen her
21.Einmal will ich, das versprech ich, ohne Liebgekose leben
22.Er, dessen Sinn durch Schönes nicht anzufachen ist
23.Es lächelt, voller Milde, mir manches Angesicht
24.Es liegt an eines Menschen Schmerz, an eines Menschen Wunde nicht
25.Es schmückt mit zarter Decke kaum
26.Farbstäubchen auf der Schwinge
27.Früh und viel zu frühe trat ich in die Zeit mit Ton und Klang
28.Hab ich doch Verlust von Allen, was ich je gewann, ertragen
29.Herein, ergreift das Kelchglas! Was leße sich weiter tun?
30.Ich bedurfte, deine Liebe zu gewinnen, heut und morgen
31.Ich sah vor mir dich wandeln einst; o schöne, goldene Tage mir,
32.Ich trat die Straßen der Gefahren an
33.Immer erhält die Verliebten wach
34.Im Wasser wogt die Lilie, die blanke, hin und her
35.Ists möglich, ein Geschöpf in der Natur zu sein
36.Jahre schwanden, dieser Busen ist von Liebe rein gewesen
37.Ja, deine Liebe flammt in meinen Busen
38.Kein Verständiger kann zergliedern, was den Menschen wohlgefällt
39.Könnt ich spielen eine Laute
40.Oft mit banger Seele spiel ich den Zerstreuten, dir zu Liebe
41.O Tor, wer nicht des Glücks geheimen Winke folgt
42.O Tor, wer nicht im Augenblick den wahren Augenblick ergreift
43.O weh dir, der die Welt verachtet, allein zu sein
44.O Zeit, in der ich rastete
45.Schwarzes Auge, böser, falscher Dieb
46.Schüchtern war die Seele, war erschrocken sonst
47.Tief ins Herz mit Feuerbränden
48.Unter deinen Fensterpfosten
49.Vermögen mögen hier und da der Kunst gestrenge Richter mich
50.Was gibt dem Freund, was gibt dem Dichter diese Weihe
51.Was heimlich oft mein Herz erfrischt
52.Wähnst du, das der Frommen
53.Während Blut in reichen Strömen floß dem Wahne, floß der Zeit
54.Wie die Lilje sei dein Busen offen, ohne Groll
55.Wer Gelder eingetrieben
56.Weiß ich, wohin ich noch gezogen werde
57.Wenn du sammelst goldene Trauben
58.Wenn ich nur minutenlange deines Blicks genossen hätte
59.Wie, du fragst, warum dein Wohlgefallen
60.Wohl mir, es heilte die liebende Hand mich
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