Eine Klage über die Liebe
1.
O Liebe / wie magstu mit mier so grausam spielen /
Ach! welche starcke Gluth machstu mein Hertze fühlen;
O schrecklicher Tyrann
O ungeheures Wesen /
Das nichts als ängsten kan;
Wie sol ich nur genesen?
2.
Wer kann mir doch mein Hertz so unvermercket stehlen?
Sol mier noch endlich auch mein eignes Hertze fehlen?
Des Lebens bin ich satt /
Die Kräffte von mir weichen /
Die Glieder werden matt /
Bald wil ich gar verbleichen.
3.
Sol Liebe Liebe seyn / so sol mann auch genießen /
Sonst ist die Liebe nichts als nur ein bloß Verdrüßen:
Wo einer andre liebt
Ohn alle Gegen-Liebe
und sich aus Zwang Ihr giebt /
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