> Gedichte und Zitate für alle: Trinklieder-u.Weinlieder- J.V.v.Scheffel: Die Pfändung (17)

2014-01-06

Trinklieder-u.Weinlieder- J.V.v.Scheffel: Die Pfändung (17)






Josef Viktor von Scheffel

Die Pfändung

Und wieder saß beim Weine
Im Waldhorn ob der Bruck
Der Herr vom Rodensteine
Mit schwerem Schluck und Gluck.
Der Wirt sprach tief in Trauer:
»Daß Gott sich mein erbarm’
Der sitzt wie eine Mauer
Und trinkt mich nächstens arm.

Wie soll das all noch enden?
Kein’ Pfennig gibt er her . . .
Ich glaub’, ich laß ihn pfänden,
Sonst weicht er mir nicht mehr!«
Der Fronvogt samt dem Büttel
Kam handfest an im Horn:
»Heraus den Sammetkittel,
Die Stiefel und die Spor’n.

Heraus des Mantels Zierde,
Handschuh und Zobelhut!
Verfallen diesem Wirte
Ist all Eu’r Hab und Gut!«
Da lacht der Rodensteiner:
»Nur zu! . .. wie wird mir wohl!
’S trinkt leichter sich und feiner
Im Unterkamisol!




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