Die Kartoffelernte
Kindlein, sammelt mit Gesang
Der Kartoffeln Überschwang!
Ob wir voll bis oben schütten
Alle Mulden, Körb und Bütten;
Noch ist immer kein Vergang.
Wo man nur den Bulten hebt,
Schaut, wie voll es lebt und webt!
Ob die schöngekerbten Knollen,
Weiß und rot und dick geschwollen!
Immer mehr, je mehr man gräbt.
Nicht umsonst in bunter Schau
Blüht’ es rötlich, weiß und blau,
Ward gejätet, ward gehäufet:
Kindlein, Gottes Segen reifet!
Rief ich oft und trafs genau.
Einst vom Himmel schaute Gott
Auf der Armen bittre Not.
Nahe gings ihm; und was tat er
Uns zum Trost, der gute Vater?
Regnet’ er uns Mannabrot?
Nein, ein Mann ward ausgesandt,
Der die neue Welt erfand.
Reiche nennens Land des Goldes;
Doch der Arme nennts sein holdes,
Nährendes Kartoffelland.
Nur ein Knöllchen eingesteckt
Und mit Erde zugedeckt.
Unten treibt dann Gott sein Wesen.
Kaum sind Hände gnug zum Lesen,
Wie es unten wühlt und heckt.
Was ist nun für Sorge noch?
Klar im irdnen Napf und hoch
Dampft Kartoffelschmaus für alle.
Unsre Milchkuh auch im Stalle
Nimmt ihr Teil und brummt am Trog.



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