An Goethe
Auch du, der, sinnreich durch Athene’s Schenkung,
Sein Flügelroß, wanns unfügsam sich bäumet,
Und Funken schnaubt, mit Kunst und Milde zäumet,
Zum Hemmen niemals, nur zu freyer Lenkung:
Du hast, nicht abhold künstelnder Beschränkung,
Zwey Vierling’ und zwey Dreyling’ uns gereimet?
Wiewohl man hier Kernholz verhaut, hier leimet,
Den geist mit Stümmlung lähmend, und Verrenkung?
Laß, Freund, die Unform alter Truvaduren,
Die einst vor Barbarn, halb galant, halb mystisch,
Ableierten ihr klingelndes Sonetto;
Und lächle mit, wo äffische Naturen
Mit rohem Sang’ und Klingklang’ afterchristisch,
Als Lumpenpilgrim, wallen nach Loretto.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen