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2014-05-25

Gedichte von T. Fontane: Aus der Ferne (8)





Aus der Ferne

Wolken eilen, wie geflügelt,
Windesschnell am Himmel hin; -
Könnt ich doch so ungezügelt
In die weite Ferne ziehn.

Lüfte wehen, Wellen rauschen
Ungestüm durch Wald und Flur; -
Könnte ich mit ihnen tauschen.
Zu dem Liebchen zog ich nur.

„Leichte Wolke, sei mein Wagen,
Flücht’ger Wind, sei du mein Roß,
Laßt mich dann zum Liebchen jagen
Und entfliehn dem Sorgentroß!"

Doch es ziehn die Himmelsschleier
Ohne mich zur Ferne hin,
Über mir wird's wolkenfreier.
Aber trüber wird mein Sinn.

Und die schnellen Lüfte tragen
Nur dies Lied zu meinem Lieb;
Nur beteuern ihm die Klagen:
Wie gar treu mein Herz verblieb. 

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