> Gedichte und Zitate für alle: Gedichte von Klabund: Der Lehrer (7)

2014-08-06

Gedichte von Klabund: Der Lehrer (7)




Der Lehrer

Meist war er klein und kroch am Boden hin
Wie eine Küchenschabe braun und eklig.
Er stak in abgeschabten Loden drin
Und stank nach Fusel und nach Schweiß unsäglich.

Doch manchmal wuchs er riesig in das Licht,
Wuchs übern Kirchturm, schattete die Erde.
Am Himmel brannte groß sein Angesicht,
Damit die Schöpfung seines Glanzes werde.

Er schlug das Aug auf wie das Testament (mich graust,
Wenn ich dran denk), pfiff wie im Rohr die Dommein,
Ließ donnern, blitzte, hob die Sonnenfaust
Und ließ sie furchtbar auf uns niedertrommeln.


alle Gedichte von Klabund                                                     nächstes Gedicht von Klabund

alle Gedichte nach Themen geordnet

Keine Kommentare: