Stets sah ich nur den Tod am Horizont
Im Jägermantel übern Acker schreiten,
Die braunen Rüden an der Leine leiten,
Die breite Stirn vom Abendrot besonnt.
Ich sah ein Kind ihn auf dem Arm im Mond
Auf einem weißen Pferd vorüberreiten,
Ich sah ihn still im Kahn vorübergleiten,
In dem ein junges Mädchen weinend wohnt.
Mein Weib und ich: wir lauschten früh der Mette,
Da riss die Türe jäh wie Spinngeweb.
Er hob mein Liebstes lächelnd aus dem Bette
Und sprach zu ihr: Mein goldner Vogel, schweb!
Ich schrie in Martern: Wo ist meine Stätte?
Er sprach: Sie ist erlöst. Du, büße! Leb!

alle Gedichte von Klabund nächstes Sonett
alle Sonette auf Irene

alle Gedichte von Klabund nächstes Sonett
alle Sonette auf Irene
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen