August 1823
Früh aufgestanden; in die Promenade. Der Herzog und Prinz Gustav von Mecklenburg. Zu Hause einiges wenige an der Kritik. Mit den Schwestern spazieren gegen die Mühle. Zu dem Grafen St. Leu. Bey Frau von Struve vorgefragt. Dieselbe nebst Fräulein Tochter und von Mannsbach auf der Allee gefunden. Herr von Mannsbach war angekommen. Mittag zu Tische. Die Wolfsberger Suite immerfort eingepackt. Abends auf der Promenade mit dem Grafen St. Leu viel auf und abgegangen. Französisches Theater reihenweise durchgesprochen. Ingleichen Dr. Scheu wegen des Grafen Gesundheits-Zuständen. Herr von Mannteuffel ging nach Franzenbrunn, seine Familie in den Stern zu holen. Abends auf der Terrasse.
2. 08.
Zu des Großherzogs Frühstück. Auf der Terrasse. Versuch einiges zu arbeiten. Der schwarze Spiegel kam zurück. Sendung von Eckermann. Fortgesetztes Einpacken vulkanischer Vorkommenheiten. Frau Ober-Präsident von Heydebreck, Abschrift des zweyten Gesangs der Ilias. Kurze Betrachtungen von Zauper. Mittag für mich. Nach Tische auf der Terrasse. Abends zu und von der Comödie. Frau von Struve. Abends im Freyen. Dann bey Tische.
3. 08.
Durch Zufälligkeiten aufgefordert zu Thätigkeiten. Manches Versäumte nachgeholt. Catalog der Wolfsberg-Mineralien. Ein junger wackerer Studiosus Koren (wird ausgesprochen Korschen). Mundirt den zweyten Gesang der Ilias. Überlegung über Zaupers Brief. Mittag für mich. Nach Tische auf die Terrasse. In heißer Sonne auf die Garten-Terrasse. Mit Hofrath Rehbein nach den Kuttenplaner Teich. Dreyfache Feyer des Königl. Geburtstags. Differenzen deßhalb. Staatsminister von Bülow; Geschichte Der Aderlaß. Griechische Terminologie ...... Zurück. Spaß über den Tyrannen. Zum Thé dansant, wo mir viele ältere und neuere Badegäste bekannt wurden.
4. 08.
Briefe concipirt. Stadelmann war auf Sangerberg gefahren. In der Vorhalle gefrühstückt. Bey Baron von Greiffenclau, Abschied zu nehmen. Die Dame kam noch herüber. Man blieb bis zur Tischzeit. Klarer und heißer Tag. Nach Tische kam Herr von Petrowsky. Erzählung der Tragödie Luidgarda. Alsdenn viel über bildende Kunst, Poesie und was er auf seinen vielen Reisen gesehen hat. Wegebauinspector Ritter von Prag, schöne Wavelliten bringend, die in seinem Bezirke vorkommen. Nachher auf der Terrasse. Mit Serenissimo, der Familie und Oberpräsident Heydebreck, erst an den Ferdinands-Brunnen, dann ohne letztere nach dem Hammerhof. Drohende Gewitter hatten von allen Seiten den Horizont überzogen. Der obere Himmel ward bey einbrechender Nacht wieder klar. Die Sterne und die Milchstraße zeigten sich hell. Um Mitternacht stand eine graue breite Wolke im Mittag. Dann zogen Donnerwetter herauf von Westen nach Süden. Es blitzte und regnete stark.
5. 08.
Früh dampfende Berge, die sich in der Luft verzogen. Fortdauernde Tendenz des oberen Himmels zur Wasserverneinung und Cirrhusbildung. Erfindung gewisser Scenen. Nicht getrunken. Der Mann von 50 Jahren. Abschriften fortgesetzt. Bey des Großherzogs Frühstück. Zum Grafen von St. Leu. Mit den Pohlinnen wieder herauf. Zu Baron Mannteuffel. Zur Familie. Die Kinder hatten einen großen Bergspaziergang gemacht. Der Großherzog fuhr nach Plan auf die Jagd. Mit General Schack, vor dem Hause mannigfaltiges Gespräch, besonders über russische Verhältnisse. Fissel, Bankal-Inspector von Klattau, zu danken für die Freundlichkeit, die ich bisher für sein Kind gehabt hatte. Auf der Terrasse, mit Herrn und Frau von Heydebreck gesprochen. Mit den Schwestern auf den Waldsitz. Über den Kreuzbrunnen nach Hause. Der Großherzog kam von der Jagd, blieb bey der Gesellschaft und bey'm Abendtisch.
6. 08.
Abschrift von Zaupers Blättern vollendet. Ferner Briefe nach Haus abgeschlossen. Stadelmann war beschäftigt die Mineralien für Stroganoff einzupacken. Auf die Terrasse. Erfreuliche und belustigende Nachricht. Man blieb zusammen, frühstückte. Um halb 1 Uhr mit General Schack im Vorsaale. Mancherley bespochen. Kanal, der die Communication von Süden nach Norden im russischen Reiche möglich macht. Mittag zu Hause. Einiges geordnet. Sangerberger Suiten vorbereitet. Einiges an den neusten dichterischen Unternehmungen gedacht. Graf St. Leu.
7. 08.
Früh aufgestanden. Ordnung gemacht in manchen Dingen. Die Sangerbergischen Mineralien geordnet und catalogirt. Abschiedsvisite vom Gubernial- Rath Breinl. Auf der Terrasse. Viel hin- und hergegangen. Vorher bey dem Großherzog. Die Verlobung aus dem Stegreife besprochen. Eingepackt was auf das Silberbergwerk in Sangerberg bezüglich, Johann Baptist Heinrich, K. K. Rath, mit einem geistlichen Herrn. Brachte Galmey-Stufen, näher bezeichnet in unseren Catalogen. Mittag für mich. Sodann Petrowsky mit einem Professor der von einer großen Reise zurückkam, einem tüchtigen interessanten Mann. Stadelmann fing an die ausgefressenen Steine zu packen ...... Spät zur Gesellschaft. Sodann bey Tische. Fräulein Meyer ward als Rehbeins Braut vorgestellt und des Paares Gesundheit getrunken. Bekam mir nicht. Schlimme Nacht.
8. 08.
Gedichte des Grafen de St. Leu mundirt. Der Großherzog ging fort. Man versammelte sich drüben zum Abschied. Hübscher Tag. Stadelmann legte die ausgefressenen Steine zurecht und ordnete drey Sammlungen; deßgleichen der Catalog dazu geschrieben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nach Tische aus Irrthum an den Ferdinands-Brunnen; zurückkehrend mit Herrn von Petrowsky gesprochen. Auf der Terrasse. Graf Mannteussel saß mit Familie vor dem Stern. NB. Vorher bey Herrn und Frau von Heydebreck gesessen. Sodann am Brunnen. Ein unbekanntes Frauenzimmer sprach mich an. Dr. Hildebrand erneuerte sein Andenken. Abends zu Hause. Befand mich nicht wohl, schlimme Nacht. - An meinen Sohn, Tagebücher, mit Brief an meine Schwiegertochter.
9. 08.
Schlechtes Wetter. Dr. Heidler Über meine Zustände gesprochen und sehr verständige Anordnungen gemerkt. Wechselsweise zu Hause und im Hôtel. Das Balkonzimmer war in eine Garderobe verwandelt, wegen des Einpackens. Fräulein von Ringel kam. Frau v. Levetzow war krank. Stadelmann hatte die angefressenen Steine eingepackt. Der Kasten für Prag war fertig geworden. Ingleichen der für Jena. Früh zu Bette. - Herrn Professor Zauper nach Pilsen, Rücksendung seiner Manuscripte.
10. 08.
Zeitig aufgestanden. Gutes Befinden. Manches expedirt. Abgeschrieben, überdacht und concipirt. Stadelmann suchte mit Einpacken fertig zu werden. Regen bey steigendem Barometer. Dictirt am Mann von 50 Jahren. Der Secretär des Grafen St. Leu bey mir. Hierauf zu dem Grafen hinabgefahren. Bey mir zu Tische. Stadelmann brachte die Gentiana ...... und Parnassia palustris. Abschrift des Promemoria wegen des Silberbergwerks zu Sangerberg. Zu Tische für mich. Nachmittag Briefe dictirt. Abends an den Brunnen. Einige Spazierwege. Auf die Terrasse, dann im Zimmer.
11. 08.
Früh aufgestanden. Stadelmann war auf den Wolfsberg gegangen. Herr von Brösigke fuhr zeitig nach Eger. Bey'm höchsten Baromerstande bedeckter Himmel. Tabellarische Übersicht meiner Productionen für den Comte St. Leu. Dessen Begleiter Petrilli besuchte mich in einigen Aufträgen. Das Jahr 1798 in Quartaufsatz betrachtet. Dr. Heidler. Manches verständig verordnend, Befolgung desselben. Mittag für mich. Petrowsky; Notizen von seinem Land und eigenen Gütern. Manches andere über Welt und Litteratur. Später Herr von Knorring, ein vorzüglicher junger Mann, von Dresden kommend, nach der Schweiz reisend. Briefe von meinem Sohn und Tochter. Inliegend Brief von Lord Byron. Betrachtung des wunderbarsten Zusammentreffens.
12. 08.
1798. Die Vorfallenheiten im Contexte dictirt. Herrn von Knorring. Dr. Heidler, sich nach meiner Gesundheit erkundigend. Mittag für mich. 1797 mundirt. Auf der Terrasse. Trat der verwundete Pole, Graf Mycielski, hinzu. Mit Herrn von Knorring ausgefahren bis an den Damm des großen Teichs. Den Schwestern begegnet. Lustige Einholung des heranfahrenden Wagens. Auf der Terrasse Augenblick und im Zimmer. Erleuchteter Vorsaal. Zu Hause. Munda von Briefen. Kam Stadelmann vom Wolfsberg zurück mit großen Gepäck.
13. 08.
John schrieb die Jahre 1795 und 96 aus dem Quart in's Folio. Ich ging an den Brunnen. Abenteuer mit der verfehlten Madame Milder. Zu Hause, die Depeschen von Weimar ansehend. Lord Byrons Brief abgeschrieben. Madame Milder besuchte mich. Auch Herr Petrilli, Secretär von Graf St. Leu. In obigem fortgefahren. Stadelmann reinigte die Schätze vom Wolfsberge. Einige kleine Gedichte. Das für Weimar zum 28. Dr. Heidler, das Nächste verordnet. Wenig gegessen. Briefe dictirt. John schrieb an der Chronik fort. Brief von Eckermann. Mit der Familie nach der Flaschenfabrik. Hernach auf der Terrasse mit Geh. Rath Brand. Polizey-Geschichten während der Kriegsepoche. Wunderbarer Mittelpunct von Dresden aus. Scherz mit Fräulein Meyer. Unterhaltung mit General von Schack. Plan auf Carlsbad zu gehen. Nachts das nächste Nothwendige überlegt. - Herrn Hofrath Meyer nach Carlsbad. Herrn Rath Grüner nach Eger.
14. 08. Marienbad.
Mannigfaltige Sendung an August und Ottilien nach Weimar. Madame Szymanowska und Schwester. Herr Petrilli. Mit ihm mißglückter Versuch der Übersetzung meiner Tabelle. Dr. Heidler. Auf der Terrasse mit Baron Manteuffel. Nachher Major von Wartenberg. John kopierte an der Chronik 93 und 94. Mittag für mich. Einiges geordnet. Zu Madame Milder, welche nicht antraf. Zu Madame Szymanowska, welche in einem benachbarten Hause auf dem Flügel spielte, ein Stück von Hummel, eins von sich und noch zwei andere, ganz herrlich. Mit ihr spazieren gegen die Mühle. Der Regen überfiel uns. Mit Regenschirmen an die Quelle. Abends auf der Terrasse. Sodann im Zimmer. Graf und Gräfin Gorcey. Es wurde gehupft und galoppiert wie immer. Die Gräfin spielte.
15. 08. Marienbad.
Den Kreuzbrunnen gegen Heidlerische Rezepte vertauscht und mich wohl dabei befunden. Briefe vorbereitet. Die Schachtel für Herrn von Struve gepackt. Johnschrieb die Chronik von 90, 91 und 92. Zu Doktor Heidler, wo Madame Milder unvergleichlich sang und uns alle zum Weinen brachte. John fuhr fort die Chronik abzuschreiben. Ich durchsah die Briefkonzepte, auch ein Schreiben des Rat Grüners, bestellte ihn auf Dienstag den 19. Wiederholte den morgendlichen Spaziergang, hinter dem Badehause hinauf. Die Tepler Straße herunter. Fand die sämtlichen Damen. Die Mamas fuhren auf die Terrasse. Ich ging mit den Töchtern hinauf. Abends für mich. NB. War nach Tische beim Grafen St. Leu gewesen.
16. 08. Marienbad.
Die vorliegenden Expeditionen nach und nach abgetan. Madame Szymanowska und Schwester, besuchend und einladend. John zeichnete den Wolfsberg. Gedicht für Madame Szymanowska. Mittag zu Hause. Um 4 Uhr bei Madame Szymanowska, welche köstlich spielte. Die Nachbarin hatte das erst verweigerte schöne Piano herüber gegeben. Die Frauenzimmer waren nicht abgereist. Mancherlei Wunderlichkeiten und Scherze wegen Mißverständnissen und Verirrung. Abends bei Tische, alles ward ausgeglichen. Brillantiertes Glas. Königliche Gabe des Grafen St. Leu.
17. 08. Marienbad.
War gestern die Abschrift bis hervor zu den ersten Jahren fertig geworden. Die Familie bereitete sich zur Reise. Man versammelte sich bei Frühstück und machte vor dem Abschied Plane, sich wieder zu sehen. Deshalb man denn auch fröhlich auseinander ging. Sodann zu Hause. Stadelmann packte fort. Die Gedichte für Madame Szymanowska weiter geführt. Madame Milder kam zum Besuch. Vorbereitungen zur Abreise. Abends mit Frau von Brösigke zum Ferdinands-Brunnen.
18. 08.
Gedichte in die zwey Albums vollbracht und geschrieben. Madame Szymanowska besuchte mich. Neugierig auf den Inhalt des Albums. Absendung verschiedener Kisten. Blieb zu Hause. Nachmittag briefliche Expeditionen: An das Museum der vaterländischen Gesellschaft in Böhmen nach Prag, Suite vom Wolfsberg und des Marienbrunnens angegriffenes Gestein. Nach Tepl an Pater Prior Clemens Eckl, die Suite vom Wolfsberg. - Abends mehrere Briefe durch meinen Sohn erhalten. Zugleich das Brewsterische Sendschreiben von Edinburgh.
19. 08.
Die Einladung auf den Abend zu Madame Szymanowska abgelehnt. Das Verzeichniß meiner Werke für den Grafen St. Leu mundirt. Kam der Graf selbst mit seinem Sohn und dessen Hofmeister. Gras Mycielski. Billete herumgeschickt. Einen Augenblick bey Frau von Brösigke. Frau Gräfin Gorcey gefunden, eiliger Abschied im Vorhause von General von Schack und andern. Consultation mit Dr. Heidler. Nach Tische nebenstehende Expeditionen zusammengebracht und abgeschlossen: An Frau Cammerjunker und Cammerrath von Goethe nach Weimar. Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin. ? Abends geschröpft. Mit Dr. Heidler manches besprochen. Das Vergangene bedacht. Das Nächste überlegt. Frau von Humboldt und Tochter.
20. 08.
Ruhige Nacht. Conziliante Träume. Fortgesetztes Aufräumen und Einpacken. Madame Szymanowska und Schwester. Graf St. Leu. Brösigkens. Demoiselle Meyer. Dr. Heidler. Mittag mit Rath Grüner. Abgefahren gegen Drey. Herrlichster klarer Tag. Von ferne Localität des Meniliths. Über dem Fichtelgebirge der ganzen Reihe nach aufruhende Cumulus; ganz oben drüber ein breiter Nebelstreif, zwischen beyden die Sonne prächtig untergehend. Vertheilung des obern Nebelstreifens in die Atmosphäre.
21. 08.
Hatte gegen Morgen stark geregnet. (In Marienbad gleichfalls gegen drey Uhr.) Die Tafel aufgestellt. Steine von Herrn Rath Grüner. Herr von Knorring. Conversation mit ihm über hunderterley Dinge. Derselbe zu Tisch mit Rath Grüner. Er besuchte sodann den Herrn Huß. Kam zurück. Über diesen und andere Dinge weiter gesprochen. Über Haxthausen zu Bonn und dessen Liedersammlung. Finnische und lettische Lieder; Unterschied des Charakters derselben. Über die Heimskringla Saga und andere mächtige Wesen des alten Norden. Der Regen hörte gegen Abend auf. Die Meinigen kamen nach acht Uhr von Marienbad. Abends vom Apotheker die letzten barometrischen Tage.
22. 08.
Briefe dictirt und mundirt. Graf Trautmannsdorf und drey andere Badegäste von Franzensbrunn abgewiesen. Der junge Fikentscher mit Rath Grüner, über des Vaters Reise, den Gang ihrer Geschäfte und sonst. Nach Tische bey Rath Grüner; dort auch die ältere Schwester gefunden und begrüßt. Die seit einem Jahre angeschafften Mineralien besehen. Über dessen Tauschhandel und ernste Bemühungen in diesem Fache. Mit ihm gefahren bey schönem Sonnen-Untergang bis auf die Höhe über Mühlbach. Eine Fahrt auf morgen nach Albenreuth beschlossen. Das Nöthige bestellt. Nachts für mich. Nosiana recapitulirt.
23. 08.
Anstalten zur Abfahrt. Um 10 Uhr im Wagen. Fuhren zum Oberthor hinaus. In einem kleinen aber reinlichen Bauernwirthshause zu Gosel. Vorbereitung auf unsere Wiederkunft. Durch ein Kieferwäldchen auf sandigem Weg, wo Thonschiefer mehr oder weniger verwittert anstand. Auf die sanfte Höhe des Rehbergs, wo gleichfalls Thonschiefer. Von da hinab in das Dorf Booden, das am Fuß eines offenbar vulkanischen Hügels liegt. Hier fand sich sehr quarzreicher, wellenförmiger Thonschiefer; sowohl davon als am Bache liegenden Schlacken vieles zusammengepocht. Auf den Hügel selbst; die Lage desselben bemerkt. Pyrotypisches Gestein aller Art aufgelesen und mitfortgeführt. Altalbenreuth erreicht, wo sich vulkanische Spuren auf der Oberfläche finden; sodann merkwürdig aufgeschwemmte Schichten von originärem und verändertem Gebirg. Auf Gosel zurück; frugales Essen. Anmaßlicher armer Jäger; gar hübsche Familie, vier Buben, zwey Mädgen. Halb 8 Uhr wieder in Eger. Brief von Hofrath Meyer, dessen Ankunft auf morgen anmeldend. Ausgepackt. Unterhaltung mit Rath Grüner. Die Fahrt überdacht. - Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn. Herrn Regierungsrath von Haxthausen nach Cöln.
24.08.
Nebenstehendes expedirt: Herrn Professor Zelter, Berlin. Herrn Cammerrath von Goethe, Tagebuch bis gestern incl., an Kräuter einige Aufträge. Hinzugefügter Andalusit. - Das Tagebuch von 1823, die ersten Monate ausgezogen. Rath Grüner, die gestrigen Exemplare von Booden und Altalbenreuth arrangirend. Graf Trautmannsdorf und Bruder. Nach Tische die Mineralien überlegt. Grüners Abhandlung über die Eger-Trachten. Um 4 Uhr kam Hofrath Meyer. Besprachen Carlsbader Angelegenheiten, besonders Kunst betreffend. Vorbereitung zum Einpacken. Abends Herr Rath Grüner und Meyer.
18. 08.
Gedichte in die zwey Albums vollbracht und geschrieben. Madame Szymanowska besuchte mich. Neugierig auf den Inhalt des Albums. Absendung verschiedener Kisten. Blieb zu Hause. Nachmittag briefliche Expeditionen: An das Museum der vaterländischen Gesellschaft in Böhmen nach Prag, Suite vom Wolfsberg und des Marienbrunnens angegriffenes Gestein. Nach Tepl an Pater Prior Clemens Eckl, die Suite vom Wolfsberg. - Abends mehrere Briefe durch meinen Sohn erhalten. Zugleich das Brewsterische Sendschreiben von Edinburgh.
19. 08.
Die Einladung auf den Abend zu Madame Szymanowska abgelehnt. Das Verzeichniß meiner Werke für den Grafen St. Leu mundirt. Kam der Graf selbst mit seinem Sohn und dessen Hofmeister. Gras Mycielski. Billete herumgeschickt. Einen Augenblick bey Frau von Brösigke. Frau Gräfin Gorcey gefunden, eiliger Abschied im Vorhause von General von Schack und andern. Consultation mit Dr. Heidler. Nach Tische nebenstehende Expeditionen zusammengebracht und abgeschlossen: An Frau Cammerjunker und Cammerrath von Goethe nach Weimar. Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin. ? Abends geschröpft. Mit Dr. Heidler manches besprochen. Das Vergangene bedacht. Das Nächste überlegt. Frau von Humboldt und Tochter.
20. 08.
Ruhige Nacht. Conziliante Träume. Fortgesetztes Aufräumen und Einpacken. Madame Szymanowska und Schwester. Graf St. Leu. Brösigkens. Demoiselle Meyer. Dr. Heidler. Mittag mit Rath Grüner. Abgefahren gegen Drey. Herrlichster klarer Tag. Von ferne Localität des Meniliths. Über dem Fichtelgebirge der ganzen Reihe nach aufruhende Cumulus; ganz oben drüber ein breiter Nebelstreif, zwischen beyden die Sonne prächtig untergehend. Vertheilung des obern Nebelstreifens in die Atmosphäre.
21. 08.
Hatte gegen Morgen stark geregnet. (In Marienbad gleichfalls gegen drey Uhr.) Die Tafel aufgestellt. Steine von Herrn Rath Grüner. Herr von Knorring. Conversation mit ihm über hunderterley Dinge. Derselbe zu Tisch mit Rath Grüner. Er besuchte sodann den Herrn Huß. Kam zurück. Über diesen und andere Dinge weiter gesprochen. Über Haxthausen zu Bonn und dessen Liedersammlung. Finnische und lettische Lieder; Unterschied des Charakters derselben. Über die Heimskringla Saga und andere mächtige Wesen des alten Norden. Der Regen hörte gegen Abend auf. Die Meinigen kamen nach acht Uhr von Marienbad. Abends vom Apotheker die letzten barometrischen Tage.
22. 08.
Briefe dictirt und mundirt. Graf Trautmannsdorf und drey andere Badegäste von Franzensbrunn abgewiesen. Der junge Fikentscher mit Rath Grüner, über des Vaters Reise, den Gang ihrer Geschäfte und sonst. Nach Tische bey Rath Grüner; dort auch die ältere Schwester gefunden und begrüßt. Die seit einem Jahre angeschafften Mineralien besehen. Über dessen Tauschhandel und ernste Bemühungen in diesem Fache. Mit ihm gefahren bey schönem Sonnen-Untergang bis auf die Höhe über Mühlbach. Eine Fahrt auf morgen nach Albenreuth beschlossen. Das Nöthige bestellt. Nachts für mich. Nosiana recapitulirt.
23. 08.
Anstalten zur Abfahrt. Um 10 Uhr im Wagen. Fuhren zum Oberthor hinaus. In einem kleinen aber reinlichen Bauernwirthshause zu Gosel. Vorbereitung auf unsere Wiederkunft. Durch ein Kieferwäldchen auf sandigem Weg, wo Thonschiefer mehr oder weniger verwittert anstand. Auf die sanfte Höhe des Rehbergs, wo gleichfalls Thonschiefer. Von da hinab in das Dorf Booden, das am Fuß eines offenbar vulkanischen Hügels liegt. Hier fand sich sehr quarzreicher, wellenförmiger Thonschiefer; sowohl davon als am Bache liegenden Schlacken vieles zusammengepocht. Auf den Hügel selbst; die Lage desselben bemerkt. Pyrotypisches Gestein aller Art aufgelesen und mitfortgeführt. Altalbenreuth erreicht, wo sich vulkanische Spuren auf der Oberfläche finden; sodann merkwürdig aufgeschwemmte Schichten von originärem und verändertem Gebirg. Auf Gosel zurück; frugales Essen. Anmaßlicher armer Jäger; gar hübsche Familie, vier Buben, zwey Mädgen. Halb 8 Uhr wieder in Eger. Brief von Hofrath Meyer, dessen Ankunft auf morgen anmeldend. Ausgepackt. Unterhaltung mit Rath Grüner. Die Fahrt überdacht. - Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn. Herrn Regierungsrath von Haxthausen nach Cöln.
24.08.
Nebenstehendes expedirt: Herrn Professor Zelter, Berlin. Herrn Cammerrath von Goethe, Tagebuch bis gestern incl., an Kräuter einige Aufträge. Hinzugefügter Andalusit. - Das Tagebuch von 1823, die ersten Monate ausgezogen. Rath Grüner, die gestrigen Exemplare von Booden und Altalbenreuth arrangirend. Graf Trautmannsdorf und Bruder. Nach Tische die Mineralien überlegt. Grüners Abhandlung über die Eger-Trachten. Um 4 Uhr kam Hofrath Meyer. Besprachen Carlsbader Angelegenheiten, besonders Kunst betreffend. Vorbereitung zum Einpacken. Abends Herr Rath Grüner und Meyer.
25. 08.
Hofrath Meyer nahm Abschied. Rath Grüner auch. Verabredung wegen des Grafen Auersperg. 3/4 7 Uhr ab von Eger. 10 Uhr in Zwotau. Schönstes Wetter. Vor Zwotau zeigte sich im Südost eine einzige Wolke Cumulus, ganz auf dem Horizont aufliegend. In Zwotau Frau von der Recke und Dichter Tiedge. Um 1 Uhr abgefahren. Gegen 4 Uhr in Carlsbad. Hinter Zwotau zeigten sich Wolken im Ost, Cumulus, aber sehr klein, diese zehrten sich jedoch schnell auf. Meldung bey Frau von Levetzow. Über ihr im 2. Stock vom goldenen Strauß eingezogen. Schönes Quartier, schöne Aussicht. Es war ein Wagen mit Früchten und sonstigen Victualien von Graf Klebelsberg angelangt. Köstliche Feigen und Aprikosen vorgesetzt. Polnischer junger Mann Nakwaski - sehr heftig über die Unbilden seines Vaterlandes. Mit der Familie gegen den Posthof. Abends vor der Thüre, bey'm Thee. Graf Walleski, sehr verständiger, sowohl überhaupt, als auch im Deutschen sehr wohl unterrichteter Mann. Nachts mit der Familie. Der abnehmende Mond ging sehr klar über dem Dreykreuzberg auf. - Herrn Rath Grüner nach Eger, durch John.
26. 08. Karlsbad.
Früh um 5 Uhr durchaus klarer Himmel wie gestern. Die Sonne ging Punkt sechs Uhr über dem Dreikreuzberg gar herrlich auf. Ich besuchte den Sprudel, wo ich Herrn von Heydebreck fand. Sodann an den Neubrunnen. Unterwegs General Metsch. Am Neubrunnen niemand Bekanntes. Um 7 Uhr schon große Hitze. War von verschiedenen Personen angesprochen, auch von Frau Heilingötter und Tochter; am Mayerschen Laden. Mit der Familie gefrühstückt. Sodann für mich bis halb 2 Uhr. Nachher Almanache und andere kleine Kupfer mit Ulriken. Nach fünfen auf Aich gefahren an der Eger hinauf. Kaffee getrunken. Zurück über den Hammer. Herrlicher Abend. Etwas Cumulus in Nordwest. Auf der Wiese einige Zeit spazieren. Graf Walewski, ingleichen Ujejski, der von Marienbad kam und Notiz von meinen Gedichten für die zwei polnischen Damen hatte. Geniceo, der Dicke, Seltsame und gewissermaßen Geheimnisvolle. Abends Graf Fredro. Beim Abendessen war des neuen Anbaues in Marienbad gedacht worden. Verabredung wegen einer Partie nach Elbogen.
27. 08. Karlsbad.
Um 6 Uhr aufgestanden. Die Sonne ging schon um ein geringes später auf als gestern. Abermals heiterer Tag. Karlsbad hat an Häusern sehr gewonnen. Die Häuser sind nicht nur reinlich abgeputzt, sondern es sind auch wirkliche Paläste entstanden, besonders zu öffentlichen Vergnügungsorten, sowohl in der Stadt als in der Nähe, so daß das Bad übervoll sein und doch die verschiedensten Gesellschaften ihr Unterkommen finden werden. Der Weg nach Aich am rechten Ufer der Eger hinauf ist bei trocknem Wetter ganz leidlich; über den Hammer zurück sehr gut und angenehm. Von der großen Wasserflut sieht man auch gar keine Spur; nur der Brückenbogen beim ersten Eingang liegt noch in Ruinen. Daß dieser zusammenbrach, ist gar kein Wunder; er war so schlecht konstruiert, daß er von irgendeiner drüber gehenden Last hätte zusammenstürzen können. -
Nachmittags bewölkte sich der Himmel bei sehr heißer Atmosphäre. Nachts verzog sich alles wieder. Graf Geniceo gab, auf Ameliens Neckereien, einen Tanztee im Sächsischen Saal, wo man vorher sitzend Tee trank und viele Süßigkeiten genoß. Die guten Tänzerinnen und Tänzer, deren nicht viel waren, kamen nicht vom Platze. Mir entstand bei dieser Gelegenheit das Angenehme, daß ich die bedeutenden, hier sich noch aufhaltenden Personen kennen lernte. Fürst Hohenzollern-Hechingen redete mich an; ingleichen Prinzessin Julie. Mehrere Polen und Polinnen ließen sich mir vorstellen. Ingleichen auch Madame de Gajewska, eine Dichterin. Zu der Schlußpolonaise forderte mich eine polnische Dame zum Tanz auf, den ich mit ihr herumschlich und mir nach und nach beim Damenwechsel die meisten hübschen Kinder in die Hand kamen. Um 10 Uhr Schicht. Beim Abendessen noch lange zusammen.
28. 08. Karlsbad.
Früh aufgestanden. Meist reiner Himmel, wenig Wolken am Horizonte. Man eilte, um 7 Uhr fortfahren zu können. Gegen 9 Uhr kamen wir in Elbogen an. Der Himmel hatte sich überzogen. Eine halbe Stunde mochte die Fahrt heißer gewesen sein. Im Weißen Roß eingekehrt, wo Stadelmann alles gestern bestellt hatte. Großer Spaziergang erst am rechten Ufer der Eger durch die neuen Felsengänge. Bertha mit dem Gestein beschäftigt. Zuletzt sehr warm. Rückkehrend fanden wir Stadelmann und John, die mit dem Dessert angekommen waren. Lieber Brief von meinem Sohn. Glasbecher mit den drei Namen und dem Datum. Die Marienbader Geschichten rekapituliert und andere. Aufs Rathaus, den Meteorstein zu sehen. In die Porzellanfabrik. Erhielt Zwillings-Kristalle. Nach 6 Uhr abgefahren, bei kühler Luft besonders gegen Nordost und am Horizont bedecktem Himmel. Glücklich zurückgekehrt bei einbrechender Nacht. Nakwaski kam, sich beurlaubend, nach Marienbad gehend. Unterhaltung über des Grafen Klebelsbergs Gut, dessen Vater und Gesinnungen. Freundlichster Abschied.
29. 08. Karlsbad.
The Sketch Book of Geoffroy Crayon. London 1821. Brief an meinen Sohn. Bericht an den Grafen Sternberg nach dem Schema. Besuch bei Fürsten Hohenzollern-Sigmaringen. In Mayers Laden. Ferner mit einigen Karlsbadern gesprochen. Mit einigen Polen. Im Laden bei Zimmer. Kam unvermutet Geh. Sekretär Müller, der sich über die heftige Wirkung, welche wenige Becher Sprudel auf ihn ausüben, beklagte und fast die Absicht wegzugehen äußerte. Stadelmann hatte die Kisten bei Frau Heilingötter eröffnet und einiges davon mitgebracht. Die Absicht ist Rat Grünern zu seinem Tauschhandel damit ein Geschenk zu machen. Brief von Herrn Rat Grüner, Glückwunsch zum gestrigen Tage. Mittag zusammen. Zimmer schickte eine Note mit unverschämten Preisen, wie ich sie erwartet hatte. 11 Louisdor verlangte er für 4 Majolikateller, für anderes ebenso unsinnig. Er denkt sich nach seiner Erfahrung die Leute, die zu ihm kommen, vornehm, reich und unwissend. Meyer hatte mir schon davon gesagt. Der Mann hat auch einige schöne Elfenbeine, zu denen der Erbgroßherzog Lust bekam. Gegen Abend gingen wir aus. Gemäßigte Wärme. Auf den Choteckischen Weg hin und wieder. Graf Walewski gesellte sich zu uns. Auf dem Mariannensitze lange verweilt, es gab mancherlei gute, unterrichtende Gespräche. Bei der Rückkehr noch eine zeitlang auf der Wiese. Der Abend war kühl, ohne feucht zu sein. Bei Tische Wirkung der Nachricht von meiner Krankheit in Dresden und auf die Familie. Sonstiges Vertrauen. Präsident von Bülow mit seiner Gemahlin gingen nach Karlsbad; von Heydebreck wollte nach Marienbad zurück, weil dort sein Kind sehr krank geworden sei. Unter uns Geschichten der Marienbader Verhältnisse. Charaktere der Bauherren, Hausherren und Hausfrauen, Mängel und Vorteile der verschiedenen Quartiere; nicht weniger die Geschichten des Aufbauens selbst, welches denn freilich ganz wunderliche Blicke gab in das Innere eines solchen Zustandes. Sketch Book und Schwarzer Zwerg fortgelesen.
31. 08. Karlsbad.
Später aufgestanden. Einiges am Bericht für Grafen Sternberg. Zum Frühstück. Frau von der Recke ließ sich nach meinem Befinden erkundigen. Sketch Book. Frau von Levetzow erzählte die Geschichte ihres Zusammentreffens mit Frau von Stael in Genf. Abends in der Komödie. Simson, eine Art Melodrama, an und für sich abscheulich; die Vorstellung noch abscheulicher. Nachher auf der Wiese spazieren. Nachts zusammen. Die Jüngeren zeitig zu Bette. Blieb mit Frau von Levetzow und Ulriken in vielfachen Erinnerungen.
27. 08. Karlsbad.
Um 6 Uhr aufgestanden. Die Sonne ging schon um ein geringes später auf als gestern. Abermals heiterer Tag. Karlsbad hat an Häusern sehr gewonnen. Die Häuser sind nicht nur reinlich abgeputzt, sondern es sind auch wirkliche Paläste entstanden, besonders zu öffentlichen Vergnügungsorten, sowohl in der Stadt als in der Nähe, so daß das Bad übervoll sein und doch die verschiedensten Gesellschaften ihr Unterkommen finden werden. Der Weg nach Aich am rechten Ufer der Eger hinauf ist bei trocknem Wetter ganz leidlich; über den Hammer zurück sehr gut und angenehm. Von der großen Wasserflut sieht man auch gar keine Spur; nur der Brückenbogen beim ersten Eingang liegt noch in Ruinen. Daß dieser zusammenbrach, ist gar kein Wunder; er war so schlecht konstruiert, daß er von irgendeiner drüber gehenden Last hätte zusammenstürzen können. -
Nachmittags bewölkte sich der Himmel bei sehr heißer Atmosphäre. Nachts verzog sich alles wieder. Graf Geniceo gab, auf Ameliens Neckereien, einen Tanztee im Sächsischen Saal, wo man vorher sitzend Tee trank und viele Süßigkeiten genoß. Die guten Tänzerinnen und Tänzer, deren nicht viel waren, kamen nicht vom Platze. Mir entstand bei dieser Gelegenheit das Angenehme, daß ich die bedeutenden, hier sich noch aufhaltenden Personen kennen lernte. Fürst Hohenzollern-Hechingen redete mich an; ingleichen Prinzessin Julie. Mehrere Polen und Polinnen ließen sich mir vorstellen. Ingleichen auch Madame de Gajewska, eine Dichterin. Zu der Schlußpolonaise forderte mich eine polnische Dame zum Tanz auf, den ich mit ihr herumschlich und mir nach und nach beim Damenwechsel die meisten hübschen Kinder in die Hand kamen. Um 10 Uhr Schicht. Beim Abendessen noch lange zusammen.
28. 08. Karlsbad.
Früh aufgestanden. Meist reiner Himmel, wenig Wolken am Horizonte. Man eilte, um 7 Uhr fortfahren zu können. Gegen 9 Uhr kamen wir in Elbogen an. Der Himmel hatte sich überzogen. Eine halbe Stunde mochte die Fahrt heißer gewesen sein. Im Weißen Roß eingekehrt, wo Stadelmann alles gestern bestellt hatte. Großer Spaziergang erst am rechten Ufer der Eger durch die neuen Felsengänge. Bertha mit dem Gestein beschäftigt. Zuletzt sehr warm. Rückkehrend fanden wir Stadelmann und John, die mit dem Dessert angekommen waren. Lieber Brief von meinem Sohn. Glasbecher mit den drei Namen und dem Datum. Die Marienbader Geschichten rekapituliert und andere. Aufs Rathaus, den Meteorstein zu sehen. In die Porzellanfabrik. Erhielt Zwillings-Kristalle. Nach 6 Uhr abgefahren, bei kühler Luft besonders gegen Nordost und am Horizont bedecktem Himmel. Glücklich zurückgekehrt bei einbrechender Nacht. Nakwaski kam, sich beurlaubend, nach Marienbad gehend. Unterhaltung über des Grafen Klebelsbergs Gut, dessen Vater und Gesinnungen. Freundlichster Abschied.
29. 08. Karlsbad.
The Sketch Book of Geoffroy Crayon. London 1821. Brief an meinen Sohn. Bericht an den Grafen Sternberg nach dem Schema. Besuch bei Fürsten Hohenzollern-Sigmaringen. In Mayers Laden. Ferner mit einigen Karlsbadern gesprochen. Mit einigen Polen. Im Laden bei Zimmer. Kam unvermutet Geh. Sekretär Müller, der sich über die heftige Wirkung, welche wenige Becher Sprudel auf ihn ausüben, beklagte und fast die Absicht wegzugehen äußerte. Stadelmann hatte die Kisten bei Frau Heilingötter eröffnet und einiges davon mitgebracht. Die Absicht ist Rat Grünern zu seinem Tauschhandel damit ein Geschenk zu machen. Brief von Herrn Rat Grüner, Glückwunsch zum gestrigen Tage. Mittag zusammen. Zimmer schickte eine Note mit unverschämten Preisen, wie ich sie erwartet hatte. 11 Louisdor verlangte er für 4 Majolikateller, für anderes ebenso unsinnig. Er denkt sich nach seiner Erfahrung die Leute, die zu ihm kommen, vornehm, reich und unwissend. Meyer hatte mir schon davon gesagt. Der Mann hat auch einige schöne Elfenbeine, zu denen der Erbgroßherzog Lust bekam. Gegen Abend gingen wir aus. Gemäßigte Wärme. Auf den Choteckischen Weg hin und wieder. Graf Walewski gesellte sich zu uns. Auf dem Mariannensitze lange verweilt, es gab mancherlei gute, unterrichtende Gespräche. Bei der Rückkehr noch eine zeitlang auf der Wiese. Der Abend war kühl, ohne feucht zu sein. Bei Tische Wirkung der Nachricht von meiner Krankheit in Dresden und auf die Familie. Sonstiges Vertrauen. Präsident von Bülow mit seiner Gemahlin gingen nach Karlsbad; von Heydebreck wollte nach Marienbad zurück, weil dort sein Kind sehr krank geworden sei. Unter uns Geschichten der Marienbader Verhältnisse. Charaktere der Bauherren, Hausherren und Hausfrauen, Mängel und Vorteile der verschiedenen Quartiere; nicht weniger die Geschichten des Aufbauens selbst, welches denn freilich ganz wunderliche Blicke gab in das Innere eines solchen Zustandes. Sketch Book und Schwarzer Zwerg fortgelesen.
31. 08. Karlsbad.
Später aufgestanden. Einiges am Bericht für Grafen Sternberg. Zum Frühstück. Frau von der Recke ließ sich nach meinem Befinden erkundigen. Sketch Book. Frau von Levetzow erzählte die Geschichte ihres Zusammentreffens mit Frau von Stael in Genf. Abends in der Komödie. Simson, eine Art Melodrama, an und für sich abscheulich; die Vorstellung noch abscheulicher. Nachher auf der Wiese spazieren. Nachts zusammen. Die Jüngeren zeitig zu Bette. Blieb mit Frau von Levetzow und Ulriken in vielfachen Erinnerungen.
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