Flattre, flattr um deine Quelle,
Kleine, farbige Libelle,
Zarter Faden, leichtbeschwingt!
Flieg auf deinen hellen Flügeln,
Auf der Sonne blauen Spiegeln,
Bis dein Flug auch niedersinkt.
Deine längsten Lebenstage,
Fern der Freude, frei von Plage,
Hast du, Gute, schon verlebt;
Als dich Wellen noch umflossen,
Als dich Hüllen noch umschlossen,
War ein Traum um dich gewebt.
Jetzt nach jenem Nymphenleben
Darfst du als Sylphide schweben,
Wieweit dich der Zephyr trug.
Und du eilst mit muntern Kräften
Nur zu fröhlichen Geschäften:
Deine Liebe selbst ist Flug.
Flattre, flattr um deine Quelle,
Kleine, sterbliche Libelle,
Um dein Grab und Mutterland!
Eben in dem frohsten Stande
Fliegst du an des Lebens Rande;
Ist das meine mehr als Rand?
Einst wie dir wird deinen Kleinen
Auch die Sommersonne scheinen,
Gib der Quelle sie als Zoll
Und erstirb; die matten Glieder,
Seh ich, welken dir danieder.
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