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2014-12-13

Tagebücher Goethe: Januar 1780



Januar 1780




17. 01. Weimar.

Früh Anfang zur Ordnung und Besorgung gemacht. Kraffts Epistel sexti. Kriegs Comm. waren mir die Sachen sehr prosaisch, zu Wieland. Gut Gespräch und Aussicht besseres Zusammenlebens. Vorschlag zu einer Sozietät, zu [Herz.Anna Amalia] zu Tische munter und gesprächig die H. und andre. Nach Tisch zur Tus. dann zu Boden, weitläufige Erklärung über [Freimaurerloge Anna Amalia] [Johann Joachim Bode] Er ist ein sehr ehrlicher Mann. Nach Tiefurt der Prinz nicht ganz wohl. Knebel freundlich Bäteli gelesen. NB. Jederman ist mit [Herz.C.August] sehr zufrieden preist uns nun und die Reise ist ein Meisterstück! eine Epopee! Das Glück giebt die Titel die Dinge sind immer dieselben.

18. 01. Weimar.


Früh an Müllers u Krafft arrangements gearbeitet. fortgefahren das übrige einzeln abzuthun. Ich will nicht ruhen bis ich rein von dem hinterbliebnen zeug bin, neues giebts immer. Rosten schreiben lassen. Auf die Kr. Comm. Gute Ordnung gefunden. Captatio benevolentiae. Wenn sie wüssten dass mich Staub und Moder erfreute sie schafften ihn auch. Indess ist das auch gut. Batty bey mir zu Tisch. Auch gute Nachrichten von Groß-Rudestedt. er will aufs frühjahr ins Oberland. Wenns nur anfängt zu geschehen. Wenn nur das gepflanzte nicht gleich ausgerissen das gesäte nicht zertreten wird. Nach Tisch auf Belvedere da gehts seinen Gang. Abends Tiefurt war vergnügt mit den Misels.

19. 01. Weimar. 

Immer weggearbeitet. Kriegs Komm. Mittags Staff und Luck zum Essen. Kam Bertuch. Entsezlich behaglicher Laps. Bei [Herz. Anna Amalia] Conzert. Alexanders Fest. Unsre Leute sind nicht dazu. Abends bey [Ch.v.Stein] gut.

20. 01. Weimar.

Weiter aufgeräumt. Bin ein wenig erhizt, es ist doch des getreibes zu viel. Schwabhäuser Sache. Ilmenauer. An Sinnern. Auf die Bibi, wegen Bernh. Leben Aufträge. Zu Cr. Essen. Sie drückt mich durch eine unbehagliche Unzufriedenheit, ich ward sehr traurig bey Tisch. Zu Klauern, G.LRSchmidt zu Albrecht. Nach Hause. An Kaysern dicktirt.

21. 01. Weimar.


Aufs Eis. Bey Hofe gessen. Nach Tafel ausführlich Gespräch mit [Herz.C.August] Abends Redoute bis Nachts 1 Uhr.

22. 01. Weimar.


Hatte einen Schnuppen gehöhlt, und hezzte noch zu. Kriegs Comm. Vorher Schwabh. Sache. Kamen die Kisten an. bey [Ch.v.Stein] gessen. Nach Tisch gespr. über Lav. und unser Verhältniss. Zu Castrop. Die Weegeb. Sachen in Ordn. Zu Herdern. Erzählt von Stuttgart Homb. Hanau pp. Zu [Herz.C.August] war H L da. Phis Kupfer angesehen. Sie war sehr gut und Aufmerckend und gefällig. Nach Hause gangen. 10.

Ward d. Schnuppen Aerger es schlug ein Fieber dazu und ich musste die schöne Zeit ohne irgend etwas zu thun zubringen. Es lag mir im Kopfe dass ich nichts einmal lesen konnte. Langsam erhohlte ich mich und muss mich noch in acht nehmen.




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