Mai 1797
1. 05. Weimar
Verschiednes in Ordnung. Mittags bey Hofe. Abends daselbst zum Tee. Früh an der Mosaischen Abhandlung diktiert. Mittags bey Hofe, Abends die Schererische und Bergwerksangelegenheiten.
3. 05. Weimar
Früh die Schererische Angelegenheit geendigt. Mittag bey Hofe. Abend Schauspiel.
4. 05. Weimar
Früh Lerse und v. Baumbach Mittag bey Hofe. Abends Ball bey der H. Mutter.
5. 05. Weimar
Frühstück bey mir. Prinz v. Darmstadt. Gr. Friese. Gräfinn Eglofstein pp Mittag bey Hofe. Abends Tee und Souper bey der Herzogin Mutter.
6. 05. Weimar
Ging der Herzog weg mit der übrigen Gesellschaft Mittags zu Hause Abends die Wilden.
7. 05. Weimar
Zu Hause.
8. 05. Weimar
Früh im Schlosse die Bauten besehen. dann mit Geh. R. Voigt in seinem neuen Hause. Dann Geschäfte und Unterhaltungen. Mittag zu Hause.
9. 05. Weimar
Früh Dejenè bey Frl. Waldner wo Geh. Rath. Thümmel war. Hernach zu Hause. Maikäfer Anatomie.
10. 05. Weimar
Bey der reg. Herzogin das epische Gedicht gelesen. Mittags zu Hause. Abends in den Garten.
11. 05. Weimar
Früh Schnecken anatomie Zu Hause.
12. 05. Weimar
Regenwürmer anatomirt. Nachmittags Probe vom Petermännchen.
13. 05. Weimar
Briefe. Korrektur am Gedicht. Abends Vorstellung des Petermännchens.
14. 05. Weimar
Früh. Böttiger. Schloß Bau. Geld von Vieweg Mittags bey Hofe.
19. 05. Jena
Früh Verschiednes in Ordnung. Nachmittag nach Jena. Abends bey Schiller im Garten. Nach Jena an Geld mitgenommen:
Tlr.Gr.
An Laubtlr. 10 St. 16.6.
An Louisd'or 4 St. 20.
Agio hievon
An Sechsern 5
Von den Cottaischen Geldernc8 St.Louisdor
Desgleichen 2 St.
Verwendung.
An Geist Laubthlr.10 St.
– – an Sechsern 5 Tlr.
– – an Louisd'or 2 St.
– – an Louisdor 2 St.
an Louisdor1 St.
An Voigt fürs Barom. 3 St. Ldr.
An Scherer für Perthes 4 Ldr.
Nach Weimar –1 –
20. 05. Jena
An Voigt fürs Barom. 3 St. Ldr.
An Scherer für Perthes 4 Ldr.
Nach Weimar –1 –
20. 05. Jena
Die Flehenden des Äschylus. Plinius Naturgeschichte. Im Kabinett. Abends bey Schiller, Fortsetzung des Gesprächs über des Aristoteles Dichtkunst und die Tragödie überhaupt.
21. 05. Jena
Wolfs Briefe an Heynen. Nähere Betrachtung der Flehenden und Überlegung eines zweyten Stückes. Bergrat Scherer, Professor Fichte, Nachmittags in der Bibliothek. gegen Abend Prof. Woltmann, sodann zu Schiller. Vorlesung seines Prologs. Abends viel über Ariost, Milton und s. w.NotandaPetrarchs Testament.Artige Idee, das ein Kind einem Schatzgräber eine leuchtende Schale bringt.Merkwürdige griechische Sprichwörter. Andreae Schotti Adagia graeca Antverpiae 1612.
22. 05. Jena
Früh das Blumenmädchen. Abends bey Schiller, wohin Herr von Gleichen kam. Verschiednes über die Teilung des Wallensteins. Vorlesung des Blumenmädchens.
23. 05. Jena
Das Blumenmädchen weiter korrigiert und nochmals abschreiben lassen. Die Elegien des Cornelius Gallus gelesen, auch einiges von Properz und Tibull.Dann kam Hr. B. R. v. Humboldt; ich las im 7ten Buche v. Plin. Natur-Gesch. Nachmittags Briefe, der Bauverwalter war in verschiedenen Angelegenheiten gekommen.
24. 05. Jena
Zwey kleine gereimte Gedichte. Nachmittags die Idylle mit Fräul. v. Imhof gelesen. Abend bey Hofrat Hufeland zum Ball.
25. 05. Jena.
Plinius Natur-Geschichte, dann spazieren und bei Schiller. Nachmittags Heerens Ideen über den Handel der alten Welt. Abends auf die Trießnitz. Zurückgefahren mit Doktor Schleußner, Reinhard, Gries.
Das Gesetz macht den Menschen
Nicht der Mensch das Gesetz.
Die große Notwendigkeit erhebt
Die kleine erniedrigt den Menschen.
26. 05. Jena.
Früh Friedrich Schlegel; gegen Abend Bergrat v. Humboldt, mit ihm die Weberei der Alten durchgesprochen. Dann zu Schiller.
27. 05. Jena
Früh Cellini und Moses, dann zu den Arbeitern bey der Rasenmühle, artiges Eisvogelnest. Doktor Schleusner der mir seinen Auftritt mit Starken erzählte. Heerens Ideen, nach Tische Bruce, in der Bibliothek und anderes. Abends bey Schiller. Berechnung mit Cotta, einen Theil des Prologs zum Wallenstein. Son gli spropositi philosophia per tutti.
28. 05. Jena
Cellini. Briefe nach Weimar, Gozzi, an Mignon, Bach, der mir von Voß die Karten brachte. Gegen Abend in die Triesnitz, dann auf die Rose.
29. 05. Jena
Am letzten Gesange. Ward derselbe abgeschrieben. Gozzi, König der Genien und wahrer Freund. Fuldas Abhandlung über die Reise der Kinder Israel. Abends bey Schiller, Woltmann nahm Abschied. Abends bey Loder, wo Humboldt noch war, und es über die Reichardt und Schlegelischen Verhältnisse sehr lustig herging.
30. 05. Jena
Dienstag früh reisten Humboldts ab. Cellini, Abends bey Schiller, war die Sache mit Schlegel in Bewegung.
Schneiders von Frankfurt an der Oder. Beyträge zur Zoologie und der Geschichte des Handels. Programme desselben: de re metallica veterum. de amphibiis.
Millin Conservateur du Musee des antiques a la Bibliotheque nationale. Desselben Introduction a la connoissance des monuments antiques des medailles des pierres gravees Sonderbarer Fall da am Döderleinischen Portrait der schwarze Samtrock beym Waschen blau wurde. Aus der Lehre des trüben Mittels zu erklären. Der Firnis nämlich, womit das Bild nicht überzogen sondern gemalt war, ward durch das Wasser trübe und nun erschien das allertiefste Schwarz, denn der Samt war sehr gut gemahlt, ein zwar schmutziges aber doch vollkommenes Blau, der Rock sah aus wie ein abgetragner Plüschrock.
31. 05. Jena
Abends bey Justizrat Hufeland.
Gesamtübersicht Tagebücher
weiter
Goethe auf meiner Seite
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen