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2014-12-22

Tagebücher Goethe: Oktober 1808



Oktober 1808








1. 10. Erfurt.

Ging meine Frau durch Erfurt. Zu Serenissimo. Nahm der Herzog von Dessau Abschied, der bei Napoleon gefrühstückt und dessen Unterredung mit Talma angehört hatte. Zu Tafel bei Champagny. Tischnachbar Bourgoing. Zaire. Gräfin Henckel zum Schauspiel.

2. 10. Erfurt.

Zum Lever. Nachher beim Kaiser.Tafel beim Herzog. Prinzessin von Taxis und Herzogin von Hildburghausen. Visiten. Mithridate. Zu Reck. Fand ich Hofrat Morgenstern.

3. 10. Erfurt.

Beim Lever. Beim Marschall Lannes zum Dejeuner. Im Geleitshause gegessen. Oedipe.

4. 10. Weimar.

Früh die Angelegenheit wegen der Aufführung einer französischen Tragödie in Weimar. Bei Remusat. Um 2 Uhr nach Weimar und das Notwendigste gleich besorgt.

5. 10. Weimar.

Besorgung des Theaters. Worüber der ganze Tag hinging. Abends kam der Direktor des französischen Theaters Dazincourt, da dann alles weiter verabredet und verfügt wurde.

6. 10. Weimar.

Große Jagd auf dem Ettersberg, der ich nicht beiwohnte. Nach vielem Hin- und Wiedergehen in allerlei Geschäften zu Tafel bei Hof. Abends Schauspiel: La mort de Cesar. Die Sekretärs vom Staatssekretär Maret, dann er selbst, die bei uns logierten.

7. 10. Weimar

Früh Besuch von Marschall Lannes. Mit demselben und Minister Maret verschiedenes. Nachher Graf Bose, sodann Gegenvisiten. Sprach den Fürst Primas bey Frau von Wolzogen. Nach dessen Abreise zu Ziegesars. Nach Hause, mit den Secretärs zu Mittag gespeist. Nach dem Schlosse. Kam alles von den Jenaischen Bergen und der Apoldaischen Jagd zurück und fuhr gleich weiter. Sekretär Le Lorgne blieb. Abends zu Frau von Stein.

8. 10. Weimar

Zu Durchlaucht dem Herzog. Auf der Bibliothek. Mittag Dr. Werneburg zu Tische. Nachher kam Hofrat Sartorius; mit demselben zu seiner Frau, mit denen ich in's Theater ging. Minna von Barnhelm. Nachher nach Hause gebracht in den Erbprinzen. An meine Frau nach Frankfurt.

9. 10. Weimar

Verschiedene Reflexionen. Einiges angeordnet. Hofrat Meyer. Einiges in Rahmen gebracht, Kupfer und Zeichnungen. Mittags allein. Nebenstehende Briefe. An Hrn. Sekretär Thiele nach Leipzig. An Frau von Eybenberg nach Dresden. Zu Frau von Wolzogen. Frau von Beaulieu und Nichte. Kartenschlagen. Zu Frau von Stein. Abends allein.

10. 10. Weimar.

Aufsatz wegen des Nachdruckes und der Anonymität. Auf der Bibliothek. Ein wenig spazieren. Mittags allein. Nach Tische nebenstehende Briefe. An Frau Geh. R. von Goethe nach Frankfurt am Main. An Theodor Hilgard nach Göttingen. An Hofgerichtsadvokat Müller nach Jena. Abends die Schachmaschine.

11. 10. Weimar

Früh Brief an Fräulein Knabenau. Auf der Bibliothek. Gassendis Epicur. Mittag Dr. Werneburg und dessen Klavier. Sophie Teller. Abends kam Frau Hofrat Sartorius an.

12. 10. Weimar

Hr. Hofrat Sartorius.

13. 10. Weimar

Mittag Sartorius und Frau Reg. v. Müller. F. Schoppenhauer. Blieb die Gesellschafft beysammen. Abends Konzert und Soupé.

14. 10. Weimar.

Orden der Ehrenlegion. Gegen 2 bei Hofe wegen Ankunft des russischen Kaisers dort verweilt. Abend 5 Uhr gespeist. Schauspiel Camilla verkürzt. Ball dem ich nicht beiwohnte. Talma und Frau. Speisten abends mit Sartorius und de Le-Lorgne.

15. 10. Weimar.

Frühstück bei Leg. R. Bertuch. Mittags Talma und Frau mit Sartorius. Annen-Orden. Bei Hof gespeist. Unter dem Schauspiel beim Herzog. Über das Nächst vergangne. Ball bis 2 Uhr Nacht. Speranskij und andre. Talma abends bei uns.

16. 10. Weimar


Mit Aufsätzen und Briefen beschäftigt. Abreise Hr. de Lorgne Mittag Sartorius und Frau kamen Burgemeistern Huflad und Schmidt von Danzig Hr von der Lühe. Iphigenie von Gluck. Abends mit Sartorius. Rungische Ausschnitte. War Mittags de Lorgne abgegangen. Bey Mad Schoppenhauer nach dem Schauspiel.

17. 10. Weimar

Früh Sartorius nach Jena. Der alte Freund Schönberg über dessen bisheriges Leben, Reisen. Gegenwärtige Lage. Mittag mit Werneburg allein dessen Lebensgeschichte. Bey Gräfinn Bernsdorf Bey GehR. Voigt Braut v Messina Abends Fr. Geh. Loder mit Sartorius.

18. 10. Weimar

Fr Geh. Loder ging ab. Schreiben an Maret.

19. 10. Jena

Gingen Sartorius ab. Fuhr ich nach Jena. Die Museumsarbeiten besehn. Zu Geh. R. Loder. Abends bey Knebel Dalton.

20. 10. Jena

Geschäfte Spazieren gefahren.

21. 10. Jena

Aladdin. Abends la Fontaines Rebecca

22. 10. Jena

Aladdin. Spazieren Protonotarius Kayser Abends la Fontaine Rebekka Ende. Einiges von Schiller.

23. 10. Jena

Reinecke Fuchs.

24. 10. Jena

Sehr schöner Morgen im Freyen. Vorsatz noch Weimar zur Loge zu fahren. Nachr. von Durchl. der Herzogin Ankunft. Botanischer Garten. Bey Geh. Rätin Loder. Mit v. Hendrich gegessen. Fr v. Berg. v. Bock. Kinder. Verkleidung des kleinen Allerley Zeichnung. Zu Knebels. Biß gegen 10 Uhr

25. 10. Jena

Im Bot. Garten. Kam die Herzogin in's Museum in den Bot. Garten Nachher spazieren Tafel Abreise der Herrschaft nach Tafel. Zu Geh. Rätin Loder. Nachts zu Hause.

26. 10. Jena

Auf den Napoleonsberg. Kleine Löwenichte mit dem pädagogischen Pfarrer Über die Papiermühle zurück. Aufs Museum. Graf Borkowsky Mr. Bonnard. Gebirgsarten. Mr. Bonnard. Bey Maj. v. Hendrich zu Tische. Böse Szene auf dem Markte. Bey Knebel über Götzens Gedichte. Ramler pp.

27. 10. Jena

Erbprinz und einige Gesellschaft von Weimar auf dem Napol. Berg. Nebenstehende Briefe abgeschlossen. An meine Frau nach Franckfurt am Mayn. Wegen dem Bürgerwerden, pp Eingeschlossen an Landrat Schlosser An Dr Cotta Tübingen wegen den Velin Exemplaren. Mittags allein. Eichstedt, Seebecks, Frommanns besucht. Geh. R. Loder. Die Fremden. Ward gesungen. Zu Knebels. Mit den Fremden, Seebeck, Oken, Voigt.

28. 10. Jena

Zu den Teufelslöchern. In die Camera obscura an der Brücke. Mittag allein. Abends Seiltänzer. Vorzügl. schön.

29. 10. Weimar

Nach Weimar mit Geh. R. v. Müller. Mittags derselbe. Dlle Elserm. Seebeck. Oken. Abends Sargino.

30. 10. Weimar

Gesang. Oberk. Rat Günther und Frau. Dlle Gotter von Gotha Graf Borkowski und Bonnard. Mittag bey Hofe. Abends Schoppenhauer.

31. 10. Weimar

Briefe. An meine Frau nach Frankfurt. Einige Geschäfte Allein mit Riemer zu Mittage Tröst-Einsamkeit. Wunderhorn und Verwandts. Abends der Allgefällige, das Miniaturgemälde.


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