> Gedichte und Zitate für alle: Tagebücher Goethe: Oktober 1809

2014-12-22

Tagebücher Goethe: Oktober 1809



Oktober 1809







1. 10. Jena

Briefe. An Frau von Humboldt nach Rom, eingeschlossen an Hin. Dufour Feronce nach Leipzig. An Hrn. Werner und Frau von Flies, eingeschlossenan Hrn. Cotta nach Tübingen. An Hrn. Gesandten von Reinhard nach Kassel. An Frau Baronesse von Eydenberg, durch die Herrn Weigel und Söhne in Breslau. Den 18. Revisionsbogen. Spazieren. Lange im botanischen Garten. Über Fortpflanzung verschiedener Gewächse durch Absenken, und über die Mannichfaltigkeit wie diese Fortpflanzung zu bewirken ist. Mittag Arnkiels Schriftenüber deutsche, besonders cimbrische Altertümer.Verschiedenes nach Weimar einzupacken besorgt. Nach Tische zu Hanburys; sodann zu Knebel. Später die Arnkielschen Schriften.

2. 10. Jena

Den 19. Revisionsbogen. Um 11 Uhr spazieren nach dem Apoldaischen Steiger zu. Deutsche Altertümer. Auf dem Museum. Nach Tische Ordnung verschiedener Dinge. Gegen Abend Major von Knebel. Dr. Seebeck.

3. 10. Jena

Den 20. Revisionsbogen. Nebenstehende Briefe. An Hrn. Geheimen Rat von Voigt, an meine Frau, an Kommissionsekretär Witzel nach Weimar. Bey schönem Wetter spazieren. Das Barometer stand Mittags 28 Zoll 5 Linien. Bey Herrn von Knebel gegessen. Nach Tische bey ihm geblieben. Mit Sonnenuntergang nach Hause. Oberstleutnant von Hendrich. Verschiedenes auf deutsche und nordische Altertümer Bezügliches gelesen und durchgedacht. Sächsischer Heldensaal.

4. 10. Jena

Briefe und verschiedene Expeditionen. An Hrn. Gesandten von Reinhard zu Kassel. An Hrn. Hofrat Rochlitz, Leipzig. Schema die deutschen Altertümer betreffend. Verschiedenes auf die Abreise bezüglich. Früh spazieren mit Herrn von Knebel, auf dem rechten Saalufer. Nach Tische aufs Museum, mit Lenz die Lehre von den Versteinerungen. Revision des letzten Bogens vom Roman. Abends bey Herrn von Knebel. Dr. Seebeck. Nachts Sendung von Weimar.

5. 10. Jena

Verschiedene Briefe und Expeditionen. Abschiedsbesuche. Bey Herrn von Knebel, mit ihm bis zur Rasenmühle. Sehr schöner Morgen. Vorher auf dem Museum. Versteinerungen angesehen. Nach Tische Protonotarius Kayser. Major von Knebel und Dr. Seebeck. Letzter produzierte einen Brief von Ritter. Abends zu Mad. Hanbury. Vorher Spaziergang auf den Höhen gegen Lichtenhain.

6. 10. Jena

Briefe. An Hrn. von Humboldt nach Paris. An Hrn. Le Lorgne d' Ideville nach Paris. Einige Visiten. Gegen Mittag bey Knebel. Zu Hause zu Tische. Nach Tische Herr von Knebel. Mit demselben zu Dr. Seebeck. Dann allein zu Bohns, wo Mad. Hanbury. Nachher zu Frommanns. Dort geblieben bis gegen 10 Uhr.

7. 10. Weimar

Eingepackt. Oberstleutnant von Hendrich. Gegen 8 Uhr von Jena weggefahren und gegen 11 Uhr hier angekommen. Erste Einrichtung. Mittags Dem. Ulrich zu Tische. Abends im Theater: der Botaniker und das Milchmädchen. Unterhaltung mit August über sein bisheriges Leben und Wesen.

8. 10. Weimar

Verschiedenes eingeleitet. Bey Serenissimo, Erbprinzen, der Herzogin, Gräfin Henkel und Frau von Stein. Mittags zu Hause. Nach Tische Ordnung in den Altertümern gemacht. Abends zu Hause mit August über seinen Heidelberger Aufenthalt, Studien und Lebensweise.

9. 10. Weimar.

Einige Briefe. Runges Aufsatz über die Farbenkugel. Nachher im Garten. Verschiedene Visiten. Bei Durchlaucht der Prinzeß. Frau von Schiller und Egloffstein. Mittag Genast. Vorher mit demselben einige Theaterangelegenheiten besprochen. Nach Tische ein Portefeuille mit Kupfern durchgesehen, mit August mancherlei ausgesprochen; kam Hofrat Meyer, und wurde das bisher Vorgefallene, besonders was Kunstsachen betrifft, beredet.

10. 10. Weimar

Einige Briefe. Kupferstecher Müller. Legationsrat Falk. Zu Tische Dem. Elsermann. Leben Peters des Großen von Halem. Abends Dem. Engels.

11. 10. Weimar.

Briefe, Abschriften und dergl. An Hrn. Major von Knebel, an Hrn. Hofrat Fuchs, an Hofmechanikus Otteny nach Jena. Schema einer Biographie. Rat Majer von Schleiz. Mittags allein. Nach Tische Frau Hofrat von Schiller. Abends im Theater: die Blinden von Toledo und die Kleinigkeiten. Nachher Leben Peters des Großen von Halem.

12. 10. Weimar.

Alte Tagebücher vorgesucht. Biographische Übersichten. Theatersachen. Theatersession. Mittags allein. Gegen Abend ins Theater. Probe vom Wald von Hermannstadt. Abends biographische Erinnerungen. Durchsicht älterer Tagebücher.

13. 10. Weimar.

Biographische Untersuchungen. Nachher Visiten, bei Frau von Schardt, Bertuchs und Frau von Stein. Mittags die Meinigen bei Mad. Schopenhauer und bei mir Wolff. Nachher Jördens Lexikon deutscher Dichter und Prosaisten. Abends Probe vom Wald von Hermannstadt.

14. 10. Weimar

Vollmachten nach Frankfurt besorgt. Tagebücher vergangener Jahre aufgesucht. Nachher der junge Knebel und sein Hofmeister. Zu Frau Hofr. Schopenhauer und einige andere Visiten. Abends Vorstellung vom Wald von Hermannstadt. Wolff und Dem. Engels zum Abendessen.

15. 10. Weimar

Tagebücher. Biographisches Schema. Mit unter August und dessen bisheriges Leben. Bey Durchlaucht dem Herzog. August präsentiert. Über die Besetzung bei chemischen Professur in Jena. Über Beireis. Der junge Knebel ging vor Tische fort. Zwiebelmarkt. Junge Leute. Abends Fortsetzung des Schemas.

16. 10. Weimar

Tagebücher durchgesehen. Abends Brief an Hrn. von Reinhard nach Kassel wegen Dr. Hand. Den Roman an Hrn. von Reinhard, an Hrn. Hofrat Sartorius. Herr von Dankelmann von Petersburg. Spazieren. Zu Frau von Stein. Bey Tische allein. Abends im Theater: das Rätsel und die beyden Grenadiere.

17. 10. Weimar

Briefe. Das Farbenmanuskript an Runge nach Hamburg abgesendet. Spazieren im Webicht. Meine Frau war nach Roßla gefahren. Mittags Regierungsrat Voigt und Legationsrat Falk zu Tische. Abends Tagebücher der früheren Jahre.

18. 10. Weimar

Besorgung der Vollmachten nach Frankfurt. Dr. Schlosser nach Frankfurt mit den Dokumenten. Hofrat Thibault Heidelberg. Ordnung in Dokumenten und Papieren. Spazieren nach Belvedere, die Treibhäuser besucht. Farbenspiel der Viola tricolor. Mittags allein. Nach Tische fortgefahren mit Ordnen. Abends den verjagten Amor gelesen. Im Theater die Wiederholung des Waldes von Hermannstadt.

19. 10. Weimar

Briefe abgeschrieben. An Hrn. Dr. Johann Augus tOtto Gehler nach Leipzig, wegen der Theatersache. Ordnung in Dokumenten, Papieren u.s.w. Promenade nach der Gelmerodaer Schlucht. Untersuchung des Flecks, wo der Elefantenzahn vor einigen Jahren gesunden worden. Mittags Dem. Ulrich. Carl Schiller. Abends Probe vom 24. Februar.

20. 10. Weimar

Biographisches Schema. Spaziergang nach der Ostseite der Gegend. Mittags allein. Abends Hofrat Meyer: Kunstgeschichte, alte Münzen und Gemmen.

21. 10. Weimar

Briefe. An Major von Knebel. Violettes Glas an Dr. Seebeck. Spazieren mit August nach Belvedere. Mit Herrn von Hinzenstern das Schloß besehen. Auf dem Rückweg der Erbprinz, nachher die Hoheit. Spät nach Hause. Abends im Theater: Blaubart.

22. 10. Weimar

Zu Durchlaucht dem Herzog. Mit demselben und Herrn von Müssling spazieren. Mittag allein. Abends Gesellschaft, der Verheiratung von Dem. Elsermann mit Herrn Lortzing wegen. Tee, Abendessen. Briefe des Cicero von Wieland, 3.Teil.

23. 10. Weimar

Zeitig ausgegangen. Visiten gemacht. Spazieren. Das Konzept der Geschichte der Farbenlehre vom 18. Jahrhundert an durchgesehen. Mittag Dem. Ulrich. war meine Frau bey Frau von Heygendorf. Nach Tische Genast. Kotzebueischer dramatischer Almanach. Abends die Mitschuldigen und der Schiffbruch.

24. 10. Weimar

Anfang der Geschichte der Farbenlehre im 18. Jahrhundert. Spazieren. Visiten gemacht. Mittag Eberwein. Mit demselben über die neue Einrichtung der Singstunden. Abends Loge. Sodann zur Hoheit, wo Graf Golowkin war, welcher die verunglückte Reise nach China mitgemacht hatte.

25. 10. Weimar

Fortsetzung der Geschichte der Farbenlehre des 18. Jahrhunderts. Bey Durchlaucht der Prinzeß. Absenker vom Polypodium aureum. Mittags Dem. Ulrich. Abends Vorstellung von Egmont.

26. 10. Weimar

Geschichte der Farbenlehre des 18. Jahrhunderts. Theatersession. Mittags Haide und Unzelmann zu Tische. Nach Tische und Abends mit August allerley Vergangenheiten durchgesprochen.

27. 10. Weimar

Litt an einem dicken Backen. Diktierte am 18.Jahrhundert. Ging August fort nach Jena. Mittags allein. Mangelsdorfs Europäische Geschichte des 18. Jahrhunderts. Abends Vorlesung von Musarion.

28. 10. Weimar

Mangelsdorf. Newtons erste Gegner nochmals durchgedacht. Biographisches Schema nachgetragen. Mittags allein. Jugendreminiscenzen. Abends Hofrat Meyer: Augusteum, römische Münzen.

29. 10. Weimar

An der chromatischen Geschichte gedacht und einiges entworfen. Nebenstehender Brief. An Hrn Geheimen Rat Willemer in Frankfurt durch Stromeyer. Mangelsdorfs 18. Jahrhundert. Biographisches Schema. Mittags allein. Belagerung von Smolensk. Musikalien zusammengesucht. Abends Hofrat Meyer: alte Kupfer mit ihm durchgesehen.

30. 10. Weimar

Am 18. Jahrhundert bis Artic. XV. der in den Transaktionen publizierten kleinen Aufsätze. Mittags allein. Nebenstehende Briefe. An Hrn. Professor Zelter (mit einem Exemplar des Romans) durch Lortzing. An Hrn. Stadtgerichtsrat Dr. Schlosser(mit einem Exemplar des Romans) durch Stromeyer. An den Hofbildhauer Ruhl nach Kassel (wegen des Auftrags für die Tischbeinische Auktion). Siebenjähriger Krieg von Archenholz.

31. 10. Weimar

Betrachtung der kleinen polemischen Aufsätze und seiner Gegner. Mittags allein. Alsdann einige in alte Kupfer durchgesehen. Siebenjähriger Krieg. Schriften auf alte Medaillen, besonders päpstliche, bezüglich.






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