Nicht gezankt, ihr lieben Brüder!
Zank verderbt das Blut!
Trinket Wein, und singet Lieder!
Alles wird noch gut!
Keine Rotte soll uns spalten;
Unsre Liebe bleibt beim alten,
Wenn die Mutter Zeit
Noch so viel erneut!
Laßt den armen Nachbar schaffen,
Was er will und kann!
Laßt ihm Bürger sein den Pfaffen
Und dem Edelmann!
Heiliger Gesetze Bürger
Sind ja nicht notwendig Würger!
Was die Vorwelt sah,
Sieht Amerika!
Lange war dem Nachbar übel;
Besser sollt es sein.
Doch beim Rütteln schoß der Giebel
Unversehens ein.
Laßt uns nachbarlich bedauern
Und nach unsern eignen Mauern,
Ob sie sicher stehn,
Früh und ruhig sehn.
Wenn, gedrückt von Saal und Erker,
Wand und Balken weicht,
Macht es unten etwas stärker,
Macht es oben leicht!
Hier und da nur scheint’s gebrechlich;
Bessert, Freund’, und wohnt gemächlich!
Wer von Beßrung spricht,
Ist kein Bösewicht!
Unser Ehrennachbar bauet
Noch auf Prob und Schau.
Ihr, um Lehr und Warnung, schauet
Aufmerksam den Bau!
Nur nicht zanken! Trinket lieber:
Glück zum neuen Haus! hinüber.
Seiner Trauben Blut
Ist noch immer gut.
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