Den 17. Juni.
Die Franzosen errichten eine Batterie an der Chaussee. Nachts entsetzlicher Regen und Sturm.
Den 18. Juni.
Als man die neulich mißglückte Eröffnung der Tranchee unter den Sachverständigen besprach, wollte sich finden, daß man viel zu weit von der Festung mit der Anlage geblieben sei; man beschloß daher sogleich, die dritte Parallele näher zu rücken und dadurch aus jenem Unfall entschiedenen Vorteil zu ziehen. Man unternahm es, und es ging glücklich vonstatten.
Den 24. Juni.
Franzosen und Klubisten, wie man wohl bemerken konnte, daß es Ernst werde, veranstalteten,dem zunehmenden Mangel an Lebensmitteln Einhalt zu tun, eine unbarmherzige Exportation gegen Kastel, von Greisen und Kranken, Frauen und Kindern, die ebenso grausam wieder zurückgewiesen wurden. Die Notwehr- und hülfloser, zwischen innere und äußere Feinde gequetschter Menschen ging über alle Begriffe. Man versäumte nicht, den österreichischen Zapfenstreich zu hören, welcher alle andere der ganzen alliierten Armee übertraf.
Den 25. Juni
nachmittag entstand ein heftiges, allen unbegreifliches Kanonieren am Ende unsers linken Flügels; zuletzt klärte sich's auf, das Feuern sei auf dem Rhein, wo die holländische Flotte vor Ihro Majestät dem Könige manövriere; Höchstdieselben waren deshalb nach Elfeld gegangen.
Den 27. Juni.
Anfang des Bombardements, wodurch die Dechanei sogleich angezündet war. Nachts glückte den Unsern der Sturm auf Weißenau und die Schanze oberhalb der Kartause, freilich unerlässliche Punkte, den rechten Flügel der zweiten Parallele zu sichern.

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