> Gedichte und Zitate für alle: Goethes Tagebücher: August 1830

2015-01-09

Goethes Tagebücher: August 1830



August 1830




1. 08. Weimar

Übersicht des Aufsatzes die französische Streitigkeit betreffend. Einige Absendungen vorbereitet. Frau von Wolzogen. Der Prinz Carl und Hofrat Soret. Hofrat Vogel und die Familie. Nach Tische mit demselben allein. Vorliegende Geschäfte. Hof- und Stadtpersönlichkeiten und Ereignisse. Marino Falieri von Delavigne. Abends mit Ottilien um's Webicht, zurück, oben an dem Garten vorbey. In's Tal herunter den neuen Weg über Ehringsdorf und nach Hause.

2. 08. Weimar.

Die Abschrift angefangen über den französischen Streit. Konzepte in Oberaufsichtsangelegenheiten. Bei dem Buchbinder Bauer einen Pappkasten bestellt für das Boissereesche Domwerk. Herr Geh. Rat Schweitzer über manche Geschäfts- und Geselligkeitsverhältnisse. Ich zeigte ihm gleich das bewundernswürdige Forum Roman um von Cockerell. Mittag mit der Familie. Nach Tische Scenes Populaires en Irlande par Mr. Sheil. Paris 1850. Unschätzbare Klarheit der An- und Übersicht sowie der Darstellung und des Vortrags. Abends spazieren gefahren mit Ottilien die gestrige Tour. Obiges fortgelesen. Die französischen Pariser Zeitungen waren ausgeblieben.

3. 08. Weimar.

Erste Nachricht von dem Aufstand in Paris. Meldung, daß die Prellerischen Malereien unterwegs sind. Herr Hofrat Helbig deswegen. Hofrat Vogel jene Pariser Geschichten umständlicher meldend. Auf Ansuchen Sekretär Kräuter sein paar junge Leute auf morgen früh bestellt. Ein Brief meines Sohnes aus Genua war angekommen. Die Grafen Salm aus Mähren mit Hofrat und Burgemeister Schwabe. Mittags mit der Familie. Nach Tische die irländische Lektüre fortsetzend. Sodann die Sakuntala von Chezy. Abends die beiden Grafen Salm, Hofrat Schwabe und eine größere Gesellschaft von Damen und Herrn. Man beschäftigte sich viel mit den Bilderchen des Londoner Spion.

4. 08. Weimar.

Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Dr. Weller nach Jena. Herrn Hofrath Soret nach Jena. Herrn Professor Bachmann, Jena. Museumsschreiber Färber, dorthin. –
Fortgefahren an dem Streit der französischen Akademiker. Ich las die königl. französischen Erlasse, welche die neusten Bewegungen hervorbrachten. Es ist merkwürdig, den Vorabend großer Begebenheiten zu beachten. Zwei junge Leute aus Berlin. Mittag mit der Familie. Nach Tische Sakuntala des Herrn de Chezy. Gegen Abend Hofrat Meyer, den Aufsatz über die neuen Kupferstiche bringend. Den Oppenheimer Dom beschauend. Las obengenanntes Werk bis zu Ende und fing die Noten an.

5. 08. Weimar.

Den Aufsatz über Kupferstiche an Schuchardt. An der französischen Streitigkeit weiter mundiert. Viel Eingaben die Bibliothek betreffend. Geh. Hofrat Helbig, den Brief eines Buchhändlers aus Berlin bringend. Herr von Conta, in Auftrag Serenissimi, gleichfalls auf die Bibliothek Bezügliches. Le Temps vom 31. Juli war wieder angekommen nach einer Pause von vier Tagen: den Beginn der großen Umwendung berichtend, auch ein beigelegtes Blättchen mit der Deklaration des Herzogs von Orleans. Frau Großherzogin kaiserliche Hoheit. Äußere und innere Zustände besprochen. Mittag Dr. Weller. Jenensia durchgearbeitet. Nach Tische Travels in Various Parts of Peru, by Edmond Temple. Ein heiterer, allerliebster Reisender, ders nicht zu genau nimmt. Ohne wissenschaftliche Richtung, aber doch klar und menschenverständlich gebildet, vollkommen wie man einen Reisegefährten wünschte. Die Reise beginnt 1825, in Geschäften einer Bergwerks-Assoziation.

6. 08. Weimar

Schuchardt lieferte einen Teil des Manuskripts ab die Kupferstiche betreffend. Ich setze Konzept und Mundum des Aufsatzes über die französische Streitigkeit fort. Ein emigrierter Geistlicher aus Mailand, Bernard Castelli. Ich gebe ihm Nebenstehendes mit: Herrn Hofrat Steffens nach Breslau. – Mittag mit der Familie die Reise nach Potosi und den Aufenthalt daselbst fortgelesen. Noch einiges auf die französische Umwälzung Bezügliches.

7. 08. Weimar. 

Die Separatrechnung von Ihro kaiserlichen Hoheit mit Approbation zurück. Die Geschichte der deutschen Bemühungen um vergleichende Anatomie schematisiert. Anmeldung eines Niederländers durch Blumenbach. Die zwei von Göttling erhaltenen Bändchen von Cellini durchgesehen und einpacken lassen. Frau von Arnims Zudringlichkeit abgewiesen. Ein Attest für Friedrich unterschrieben. Manches vorbereitet. Mittag Hofrat Vogel. Allerlei zu Belehrung eines Hof und Leibmedicus. Vorher Ihro königliche Hoheit der Herr Großherzog. Nach Tische las ich den ersten Band der Reise nach Potosi durch, ein Werk mit allem Beifall aufzunehmen.

8. 08.Weimar

Briefe diktiert und mundiert. Die Frau Großherzogin hatte Rechnungen geschickt. Herr von Conta, gefällig die Abwechselung der zugestandenen und weggenommenen Preßfreyheit gesammelt und ältere Zeitungen gesendet. Brief von meinem Sohn aus Genua. Anderes vorbereitet und durchgedacht. Globe und Temps vom 3. August waren höchst bedeutend. Mittag mit Ottilien und den Kindern. Nachher Buffons Histoire naturelle des animaux. Betrachtungen darüber bezüglich auf das Erscheinen dieses Werks. Einige Portefeuilles durchgesehen und geordnet. Auch die Auswahl aus den Sendungen von Weigel und Börner abgeschlossen. – Herrn Faktor Reichel, Cellini zur Oktav-Ausgabe, Augsburg.

9. 08. Weimar

Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Geh. Kammerrat von Goethe, drinn eingeschlossen: Herrn Dr. Eckermann, ingleichen von Herrn Landesdirektionsrat Gille. Sämmtliches an Herrn Heinrich Mylius nach Mailand. Herrn Gruners Erben in Lindau, mit 6. bis 35. Band meiner Werke. – Der Temps und Globe vom 4. August. Die Quittung der Rechnung der Gewerkschule. Einiges auf den Dresdner Verein bezüglich. Über Dresden kam eine Gold- und Platina-Stufe von Petersburg. Mittag mit der Familie. Nach Tische las ich in Buffon weiter, auch Turners amerikanischer Reise.

10. 08. Weimar

Peruanische Reise fortgesetzt. Sendung von Berlin. Das Verzeichnis der Gemäldesammlung, ingleichen der Bildhauerwerke, mit einem freundlichen Brief von Rauch, von seiner italiänischen Reise die interessantesten Nachrichten gebend. Mittag mit der Familie. Einiges mitgeteilt aus der peruanischen Reise. Die Kölner Domblätter in den neuen Pappkasten eingelegt. Sonstiges geordnet. Die Prellerischen Landschaften und die Grünlerischen Porträte näher betrachtet. Die peruanische Reise weiter gelesen. – Herrn von Conta, ältere Zeitungen zurück und Einladungen. Herrn Hofrat Meyer den Temps von heute und die Papiere wegen des blumistischen Vereins zurück. Herrn Hofrat Meyer nach Belvedere einiges von Ihro Kaiserlichen Hoheit Mitgeteilte zurück.

11. 08. Weimar

Nebenstehendes: Herrn Hofrat Soret, Jena. – Briefkonzepte diktiert. Mit Schuchardt einiges besorgt. Schmeller brachte das Porträt vom Oberkammerherrn von Wolffskeel. Mittag Herr von Conta. Wurden die Vorfälle des Tages in mancherley Bezügen durchgesprochen. Gegen Abend Hofrat Meyer. Wurden verschiedene Geschäfte besprochen, verhandelt, auch abgeschlossen und verabredet. Verfolgt' ich die Lektüre der peruanischen Reise und überdachte das Nächstauszufertigende.

12. 08. Weimar

Nebenstehendes absolviert: An Frau Baronin von Sartorius in Göttingen. An Herrn Börner, Leipzig. Herrn Weigel dahin, mit Autorisation von Schuchardts Rechnungen. – Über die verglasten Burgen in Schottland. Die peruanischen Reisen geendigt. In der Revue Française die ältere Geschichte von Irland. Demoiselle Facius von Berlin kommend. Hatte sich recht anständig und anmutig gebildet. Sie brachte mir eine kleine Büste des Kaiser Nicolaus. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin nur auf kurze Zeit. Einiges besprochen, bezüglich auf Geschäft, auch auf die neusten Welthändel. Hernach Professor Schneider aus Ungarn, welcher durch Deutschland reist, um die Schulanstalten näher zu besehen. Mittag Herr Geh. Rat Schweitzer, Herr Generalsuperintendent Röhr dazwischen Herr von Conta; die Nachricht, wie der Herzog von Orléans zum König der Franzosen ausgesprochen worden. Jenen beyden Herren zeigte ich die von David gesendeten Profile. Blieb nachher für mich. Ordnete manches und bereitete anderes vor.

13. 08. Weimar

Die oberaufsichtlichen Angelegenheiten angegriffen. Manches beseitigt. Anderes vorgesehen und bedacht. Die französischen Blätter brachten die Ernennung des französischen Königs umständlich. Brief von meinem Sohn von Spezzia. Mittags mit der Familie. Nach Tische Sacountala von Chézy, die Noten zur Übersetzung. Abends Professor Riemer. Gingen einige Konzepte durch. Besprachen die russischen Mineralien und wurden dadurch in die Naturgeschichte geführt. Schnell eintretendes und vorübergehendes Gewitter und Sturm. – An Herrn Dr. Schrön, Jena.

14. 08. Weimar

Konzepte und Munda. Revue Française, Rezension der Mémoires des Elie de Beaumont. Erhielt die Wiener Jahrbücher der Literatur Heft 50. Darin eine Anzeige meiner neusten Arbeiten. Ingleichen Rochlitzens Für Freunde der Tonkunst. Sonstige Vorbereitungen. Mittag Herr Hofrat Vogel und Landesdirectionsrath Gille. Hofrat Meyer. Die Boisseréeschen Lithographien zu rezensieren. Abends Oberbaudirektor Coudray. Ich beschäftigte mich mit Überdenken der nächsten Vorkommenheiten und Expeditionen. War auch der französischen Regierungsveränderung im Stillen eingedenk. Herr Kanzler von Müller von Brückenau kommend. – Des Herrn Professor Wackenroder, Jena. An Kontrolleur Hoffmann, Verordnung.

15. 08. Weimar


Schuchardt schrieb das Meyerische Manuskript ferner in's Reine. John beschäftigte sich die Akten zu ordnen und zu heften. Nebenstehendes: Herrn Rat Grüner in Eger. – Einiges andere in's Konzept. Die Wiener Jahrbücher zu beachten fortgesetzt. Mittag die Alma mit am Tisch. Die Knaben speisten in Belvedere mit dem Prinzen, der von Jena da war. Sacountala wiederholt gelesen. Einiges an Zeichnungen und Kupfern revidirt.

16. 08. Weimar

John fuhr Fort die Akten zu ajustieren. Ich beschäftigte mich mit einigem auf die Naturwissenschaft Bezüglichen. Um 12 Uhr spazieren gefahren mit Ottilien. Nebenstehendes abgesendet: Herrn Baron Barclay de Tolly in Dresden, eingeschlossen ein Brief an Herrn Minister Grafen Cancrin in St. Petersburg. – Mittag mit der Familie. Nachher Cours d'histoire moderne par Mr. Guizot von der 12. Lieferung an.

17. 08. Weimar


Geschichte meines Verhältnisses zur vergleichenden Anatomie zum Zweck jenes Aufsatzes über die französische Streitigkeit. Geh. Hofrat Helbig, einige Wünsche vorbringend. Ottilie, von der gestrigen Partie in Tiefurt erzählend. Nebenstehendes: Herrn Auktionator Weigel in Leipzig, Kupfer zurück. Herrn Börner, dahin, desgleichen. – Mademoiselle Seidler. Zwey Demoiselles Hoße von Eisenach, die eine in Berlin der Kunst sich widmend, die ältere einem Institut in Eisenach vorstehend. Mittag mit der Familie. Ich fuhr fort die Vorlesungen von Villemain zu lesen. Abends Professor Riemer. Wir gingen den Meyerschen Aufsatz über Kupferstecherkunst und Kupferstiche durch. Auch sonstige Konzepte.

18. 08. Weimar

Den Discours préliminaire von Geoffroy de St. Hilaire durchgelesen und ausgezogen. Nebenstehendes von Professor Riemer unterschrieben: An eine hochverehrliche Königliche Alexander- Universität in Warschau. – Erhielt eine schöne Kalkcrystallstufe vom Harz durch Herrn Soret. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog, ein spanisches Werk für die Bibliothek ankündigend. Mit Ottilien in den untern Garten gefahren. Mittag mit der Familie. Hofrat Meyer. Mit demselbigen manches verabredet. Landschaftliche Zeichnungen vorgewiesen. Die Ausstellung besprochen. Die französischen Angelegenheiten näher beachtet.

19. 08. Weimar

An dem Auszug des französischen zoologischen Werks fortgefahren. Nebenstehendes: Herrn Geh. Cammerrath von Goethe nach Florenz. – Le Temps war ausgeblieben. Le Globe wurde fortgesetzt. Frau Großherzogin. Sodann Herr von Ziegesar. Mittags mit der Familie. Abends Baurat Moser von Berlin. Später Herr Geh. Rat von Müller.

20. 08. Weimar

Einiges Oberaufsichtliche. Fortgesetzte Beschäftigung mit dem Aufsatz über die französische Streitigkeit. Mittags mit der Familie. Abends Professor Riemer. Den Meyerischen Aufsatz über die Kupferstecherkunst durchgegangen.

21. 08. Weimar

Diktiert an dem Aufsatz über die französische Streitigkeit. Fernere Beschäftigung damit. Um 12 Uhr Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Mittags Hofrat Vogel und Ottilie. Hernach Hofrat Meyer. Aufsatz über lithographische Blätter. Herr Hofrat Soret. Später ein Schweizer Theolog, Dekan im Bezirk von Basel, reisend, zu eigener Beruhigung den Zustand der Theologie in Deutschland kennen zu lernen. Merkwürdige Mitteilung über Elberfeld und das Wuppertal.

22. 08. Weimar.

Französische atomistisch-mechanische Terminologie. Kammerkonsulent Schnauß. Herr Rat Wangemann. Professor Hase von Jena. Frau Präsident Schwendler von Brückenau kommend. Herr von Conta, eine Sendung von Herrn von Hoff überbringend. Mittag mit der Familie. Die französischen Angelegenheiten, literarische und politische, durchgedacht. Briefe eines Verstorbenen vorgenommen. Ist eigentlich ein wunderliches Werk, aus zwei nicht zusammengehörigen Manuskripten zusammengesetzt. Die briefliche Reisebeschreibung in ihren Einzelnheiten höchst schätzenswert, das andere sind sehr freisinnige Äußerungen, die besonders gegen die Frömmler gerichtet zu sein scheinen. Dem Leser wird durch diese wunderliche Zweiheit ganz verwirrt.

23. 08. Weimar

Cuvier contra Geoffroy ferner betrachtet und deshalb diktiert. Anderes geordnet. War gestern der Pack von Frankfurt mit Schillers Leben von Carlyle angekommen. Alsobald die Versendungen nach Berlin und Schottland vorbereitet. Mittag mit den Kindern. Ottilie speiste bey Frau von Schwendler. Nach Tische Frau von Münchhausen und ein junger von Windheim. Abends fortgesetzt Briefe eines Verstorbenen.

24. 08. Weimar.

Verschiedene Konzepte, teils wissenschaftliche, teils Briefkorrespondenz. Maler Starcke. Holte den monströsen Dipsacus fullonum wieder ab, um die andere Seite zu zeichnen. Ein Exemplar des Schillerischen Lebens an Oberbaudirektor Coudray. Übersendung der übrigen eingeleitet. Herr Frommann meldet, daß an der Metamorphose fortgedruckt werden könne, und tut einige Anfragen. Mittag mit der Familie. Die Briefe eines Verstorbenen 1. Band hinausgelesen. Außer jener fremdartigen Einschaltung nichts weiter Ungeschicktes gefunden. Abends Herr Geh. Rat von Müller. Ich sah die von Weigel gesendeten Zeichnungen abermals durch. Professor Riemer. Wir verbrachten den Abend mit Unterhaltungen über Literatur und Sprache. Vernachlässigung und Beifall auf dem rechten Standpunkte, fand sich Beruhigung und reine Übersicht. Nächste Vorstellung des Götz von Berlichingen kürzlich besprochen.

25. 08. Weimar

Nebenstehendes: Herrn Hofrat Soret, die Übersetzung der Metamorphose. Herrn Frommann, nähere Bestimmungen. – Der März des allgemeinen Bulletins war in acht Heften angekommen. Der junge Temmler. Eine englische Familie deutschen Ursprungs, Verwandte in Dornburg besuchend. Der Vater, ein lutherischer Geistlicher in London, war als Hauslehrer mit Schwens früher hineingegangen. Hofrat Voigt von Jena. Königliche Hoheit der Großherzog. Mittags mit der Familie. Sodann Herr Hofrat Meyer. Später Oberbaudirektor Coudray.

26. 08. Weimar


Einiges mundiert. Sendung an Carlyle und Kriminalrat Hitzig eingepackt, zum Absenden vorbereitet. Um halb 1 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Sodann zwey Engländer: Herr Dr. Gordon, Medicus, ein heiterer gemütlicher Mann; Mr. John Charrington, still und vor sich hinblickend. Zu Mittage die Kinder und Familie. Las fort in den Briefen eines Verstorbenen.

27. 08. Weimar

Nebenstehendes: Herrn Faktor Reichel, Augsburg. An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart. – Mehrere Konzepte diktiert. Herr von Henning. Unterhaltung über manches was gemeinsam interessierte. Mit ihm um's Webicht gefahren. Gräfin Caroline Egloffstein. Herr von Henning zu Mittage. Nach Tische Herr Geh. Rat von Müller; wurden besonders berlinische Verhältnisse durchgesprochen. Gegen Abend Professor Riemer. Brachte ein merkwürdiges Transparent und zwey Exemplare des Wendtischen Taschenbuchs. Wir gingen einige Konzepte durch und besprachen das Vorliegende.

28. 08. Weimar

Einiges Notwendige beseitigt. Dann viele freundschaftliche Besuche dankbar empfangen. Gegen zwey Uhr unsre gnädigsten Herrschaften. Mittag Fräulein Ulrike, Alwine Frommann und Familie. Nach Tische mit den Kindern. Herr Hofrat Soret und der Erbgroßherzog. Gegen Abend Oberbaudirektor Coudray, den silbernen Becher wiederbringend und von dem Fest auf dem Stadthaus Nachricht gebend.

29. 08. Weimar

Nebenstehendes: Herrn Parish nach Hamburg, eine Sendung an Carlyle, enthaltend Bücher u. a. Herrn Criminalrath Hitzig nach Berlin, Schillers Leben von Carlyle. Herrn Professor Dr. Zelter den 3. Teil von Schillers Korrespondenz. Herrn von Quandt nach Dresden. Herrn Buchhändler Wilmans nach Frankfurt a. M. – Manches Angekommene geordnet und näher betrachtet. Mit Nebenstehendem den Morgen verbracht. Herr Hofrat Voigt um 12 Uhr. Zu Mittage mit der Familie. Später Herr Geh. Rat von Müller. Fuhr nachher nach Belvedere.

30. 08. Weimar


Briefe vorbereitet, anderes geordnet und geheftet. Um 11 Uhr Herr Fürst Carolath mit Gemahlin und Kindern. Nachher ein reisender ungarischer Theolog Namens ...... Nachher Royaards, Professor zu Utrecht, und Frau. Mittags mit der Familie. Abends Oberbaudirektor Coudray, der Nachklänge des Geburtstagsfestes gedenkend. Ich hatte Carus Organographie vorgenommen.

31. 08. Weimar

Etwas über die Briefe eines verstorbenen. Nebenstehendes: Herrn Generalconsul Küstner nach Leipzig. Herrn Geh. Rat von Müller. Auch vor her noch ein Billet. – Herr Professor von Deinhardstein. Einladung desselben. Mittag mit der Familie. Die Briefe eines verstorbenen weiter durchgelesen. Abends die Herren Deinhardstein, Röhr, von Müller, Riemer, die beyden Frauenzimmer. Nachher Unterhaltung mit Ottilien über die geführten Gespräche.
                                                                

Gesamtübersicht Tagebücher

weiter

Goethe auf meiner Seite


Keine Kommentare: