Dezember 1831
1. 12. Weimar.
Nebenstehendes abgesendet: Herrn Staatsminister von Humboldt nach Tegel bey Berlin. Herrn Cattaneo nach Mailand. Herrn Geh. Rat von Müller, Frankfurter Communication zurück. – Den Holzvorrat bedenkend, der für den Winter noch hinreicht. Von einem Buchfarther Bauer Wellenholz vorteilhaft gekauft. Mittag mit Wölfchen. Ich las Allotria, um mich von ernsteren Betrachtungen zu zerstreuen. Abends Hofrat Meyer. Wir sahen die Biblia sutorum durch. Ein wunderlicher Versuch der Protestanten die Biblia pauperum nachzuahmen. Er fällt wenigstens in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts. Später Ottilie. Wir fingen an die Biographie des Aratus zu lesen. Wie doch die alte Geschichte, besonders die griechische, im Jahr 1831 anders aussieht als vor sechzig Jahren.
2. 12. Weimar.
Nebenstehendes expediert: An die Frau Großherzogin, Register der angekommenen Bücher. Herrn Hofrat Meyer, Billet an Deinhardstein. Herrn Bernoully, Conditor, nach Frankfurt a. M., 1 Dukaten. Herrn Keitel nach Braunschweig, 20 Groschen Convent. Beyde letzte sind Sonntag den 4. d. erst abgegangen. – An Zelters Geburtstag gedacht. Ifflands Leben, womit sich Wölfehen beschäftigt hatte, eingesehen. Wie wunderlich Sentimentalität und Kunst bei diesem vorzüglichen Manne durcheinander wirkten. Mir kommt vor, weil wir in unsern Tagen meist nur Halbkünste ausüben, daß man noch irgendein Supplement nötig hat, damit die Produktion als etwas Ganzes erscheine. Meine Farbenlehre gefalzt kam vom Buchbinder, um solche ins Enge zu ziehen und vielleicht für die nächste Generation, wo nicht gar erst für die folgende, brauchbar zu machen. Mittag Dr. Eckermann. Gegen Abend Herr Geh. Rat von Müller. Ihro Hoheit der Großherzog. Um 6 Uhr Hofrat Riemer. Die Zeltersche Korrespondenz 1830 mit ihm durchgegangen. Später Teegesellschaft bei meiner Tochter.
3. 12. Weimar
Einiges Oberaufsichtliche konzipiert und mundiert. Nebenstehendes expediert: Herrn Hofrat Voigt, mit autorisierten Zetteln. An Rentamtmann Steinert, Verordnung. An Färber, autorisierte Zettel. – Marc Antons Morbetto mit einer Kopie, späterm Exemplar, und einer Zeichnung verglichen. Hofrat Vogel um 1 Uhr. Derselbe zu Tische. Hofrat Meyer. Oberbaudirektor Coudray, der aus dem Eisenachischen zurück kam. Später Ottilie. Wir lasen im Aratus weiter. Wolf kam aus dem Schauspiel. Eine Schlittenfahrt kam von Belvedere zurück. Trat ab bey Grafen Vaudreuil, wohin Ottilie sich auch verfügte.
4. 12. Weimar
Die Geschichte der Farbenlehre, im Sinne solche zu redigieren, durchgegangen. Hofrat Vogel, brachte die Verordnung an Färber wegen der Veterinärschule. Um 1 Uhr Dr. Eckermann. Wir verhandelten über die Redaktion der Farbenlehre. Er speiste mit mir. Studierte nachher den Vasari in Bezug auf Giorgione's Porträt als David mit dem Kopfe Goliaths, nachgebildet von Hollar, höchst merkwürdiges Blatt, schöner Abdruck. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Wölfchen las nachher vor. Später Ottilie von Hof kommend. Einwirkung der schönen französischen Gesandtin.
5. 12. Weimar
Oberaufsichtliche Munda. Eingetragene Präsentate. Ich führte die Redaktion der Geschichte der Farbenlehre weiter. Empfing mancherley Briefe, Sendungen, Ankündigungen, Anforderungen und dergleichen. Mittag Dr. Eckermann. Bedenklichkeiten bey der Redaktion der Farbenlehre und Zubehör. Blieb für mich. Nahm den Vasari vor, welcher mich zu meinen Zwecken sowohl als zunächst beschäftigte. Abends Hofrat Meyer. Wir besprachen verschiedenes zunächst Vorzunehmendes; auch bezüglich auf Davids Büste. Besahen neu angekommene Kupfer mit Nutzen und Freude.
6. 12. Weimar
Redaktion der Farbenlehre fortgesetzt. Schmeller brachte des Grafen Vaudreuil Porträt. Ottilie gab Nachricht von dem Ball der Großmama; von manchen andern gesellschaftlichen Verhältnissen. Kam die Anzeige der allgemeinen Theaterchronik von Leipzig. Redaktion der Farbenlehre fortgesetzt. Mittag Dr. Eckermann. Eigenes Geschäft die Farbenlehre zu epitomisiren, besonders auch ihre Geschichte. Las weiter im Vasari. Abends Professor Riemer. Wir gingen die Zelterische Korrespondenz durch. Ottilie und die Knaben waren zum Ball bey der Großmama.
7. 12. Weimar.
Nebenstehendes expediert: Herrn Geh. Rat von Willemer nach Frankfurt a. M. An den Professor Dr. Renner, Jena, Abschrift einer Verordnung an Färber. An Färber, Verordnung und Instruktion, Jena.
Farbenlehre. Die Geschichte des 17. Jahrhunderts angegriffen. Englische Taschenbücher kommuniziert von Frau Gräfin Vaudreuil. Merkwürdige vertriebene Licht- und Schatteneffekte in den Stahlstichen, welche mit großem Gelde honoriert werden müssen. Ich fuhr fort, die Geschichte der Farbenlehre näher anzusehen. Mittag Dr. Eckermann. Unterhaltung darüber. Nach Tische Wölfchen. Dessen Theaterleidenschaft scherzhaft beschwichtigt. Besieht man es genau, so findet sich, daß das Theater das einzige eigentlich Lebendige im bürgerlichen Leben ist, welches dadurch, daß es jeden Abend in sich selbst abschließt und am nächsten sich wie ein Phönix erneut, lebhaft wirkt und seine Wirkung gleich selbst wieder aufhebt, durch eine unübersehbare Mannichfaltigkeit den Geist beschäftigt und bei Anlasse zum Denken in den Zuschauern das Urteil aufruft, reinigt und schärft. Wölfchens Rezensionen sind deshalb sehr merkwürdig, weil er dieselben nicht anders als beurteilend aufnimmt, anstatt daß Walther sich nach der Absicht des Dichters und Spielers zu leidenschaftlichem Anteil hinreißen läßt. Ottilie, die aus dem Paria kam. Wir beschlossen das Leben des Aratus. Die Kinder kamen nach, und die Verhandlungen über jenes Stück gaben Anlaß zu obenstehenden Betrachtungen.
8. 12. Weimar.
Geschichte der Farbenlehre überdacht. Durch Wölfchens Veranlassung einiges Ifflandische gelesen. Ein merkwürdig wundersames Talent von Penetration in die pathologischen Winkel der bürgerlichen Gesellschaft, was Schiller von seinem hohen Standpunkt Misere nennt. Um 12 Uhr Ihro kaiserliche Hoheit Frau Großherzogin, Mademoiselle Mazelet. Mittag mit Wölfchen. Nachher allein Paris ou les Cent-et-un. Ich las weit hinein. Abends Ottilie.
9. 12. Weimar
Vormittags mit jenem französischen Werke zugebracht. Um 12 Uhr Geh. Hofrat Helbig. Ich sprach über die Angelegenheit der Facius. Mittags Dr. Eckermann. Fernere Behandlung der Farbenlehre. Geh. Rat von Müller. Um 6 Uhr Hofrat Riemer. Wir gingen Zelterische Korrespondenz durch. Ottilie war zum Ball auf's Stadthaus.
10. 12. Weimar.
Nebenstehendes expediert: Herrn Professor Zelter in Berlin zwey Medaillen. Museumsschreiber Färber zwey Quittungen. – Schema zu einer Rezension über das französische Werk. Um Zwölf Demoiselle Seidler, einige Zeichnungen bringend, einigen Rat und Nachweisung verlangend. Mit Ottilien spazieren gefahren. Hofrat Vogel zu Tische. Klatschereyen und Geschäftsverwicklungen. Das französische Werk im Einzelnen betrachtet. Später allein. Nachts Ottilie.
11. 12. Weimar
Einiges an dem Aufsatze der wissenschaftlichen französischen Streitfrage diktiert. Hofkupferstecher Schwerdgeburth. Mittag Dr. Eckermann. Seine Bemerkungen über die ersten Abtheilungen der Farbenlehre; über unsre Ansichten einig. Geh. Rat von Müller. Vorher Hofrath Meyer. Wir besahen die drey neuen Hefte des Labordischen Werkes, uns bis jetzt unauflösliches Problem, wie eine solche Architektur entstehen können. Königliche Hoheit der Großherzog. Hofrat Meyer blieb. Wir verhandelten noch einiges Bevorstehende. Später Ottilie. Wir lasen den Anfang des Jon. Eine wiederholte Einladung an Doris abgehen zu lassen ward beschlossen. Später die Kinder vom Prinzen kommend.
12. 12. Weimar
Das französische Werk vorgenommen und weiter ausgezogen. War Verkauftag des Frauenvereins. Mittag Dr. Eckermann und Wölfchen. Die Redaktion der Farbenlehre weiter besprochen. Ich verfolgte für mich die notwendigsten Geschäfte. Abends Ottilie. Sie präsentierte sich nachher in dem Ballputz zur Réunion bey Herrn von Conta. Derselbe war vor Tische bey mir gewesen, als neuangestellter Vizepräsident bey der Landesdirektion.
13. 12. Weimar
Die Aufsätze über die französischen obengemeldeten Angelegenheiten fortzusetzen und abzuschließen getrachtet. Verschiedene Briefe und Anmeldungen. Mittags Dr. Eckermann. Fortgesetzte Unterhaltung über das vorerst zu Leistende. Das neue französische Werk im Einzelnen durchgesehen. Abends Professor Riemer. Einige Stellen zu der französischen Streitigkeit.
14. 12. Weimar.
2. 12. Weimar.
Nebenstehendes expediert: An die Frau Großherzogin, Register der angekommenen Bücher. Herrn Hofrat Meyer, Billet an Deinhardstein. Herrn Bernoully, Conditor, nach Frankfurt a. M., 1 Dukaten. Herrn Keitel nach Braunschweig, 20 Groschen Convent. Beyde letzte sind Sonntag den 4. d. erst abgegangen. – An Zelters Geburtstag gedacht. Ifflands Leben, womit sich Wölfehen beschäftigt hatte, eingesehen. Wie wunderlich Sentimentalität und Kunst bei diesem vorzüglichen Manne durcheinander wirkten. Mir kommt vor, weil wir in unsern Tagen meist nur Halbkünste ausüben, daß man noch irgendein Supplement nötig hat, damit die Produktion als etwas Ganzes erscheine. Meine Farbenlehre gefalzt kam vom Buchbinder, um solche ins Enge zu ziehen und vielleicht für die nächste Generation, wo nicht gar erst für die folgende, brauchbar zu machen. Mittag Dr. Eckermann. Gegen Abend Herr Geh. Rat von Müller. Ihro Hoheit der Großherzog. Um 6 Uhr Hofrat Riemer. Die Zeltersche Korrespondenz 1830 mit ihm durchgegangen. Später Teegesellschaft bei meiner Tochter.
3. 12. Weimar
Einiges Oberaufsichtliche konzipiert und mundiert. Nebenstehendes expediert: Herrn Hofrat Voigt, mit autorisierten Zetteln. An Rentamtmann Steinert, Verordnung. An Färber, autorisierte Zettel. – Marc Antons Morbetto mit einer Kopie, späterm Exemplar, und einer Zeichnung verglichen. Hofrat Vogel um 1 Uhr. Derselbe zu Tische. Hofrat Meyer. Oberbaudirektor Coudray, der aus dem Eisenachischen zurück kam. Später Ottilie. Wir lasen im Aratus weiter. Wolf kam aus dem Schauspiel. Eine Schlittenfahrt kam von Belvedere zurück. Trat ab bey Grafen Vaudreuil, wohin Ottilie sich auch verfügte.
4. 12. Weimar
Die Geschichte der Farbenlehre, im Sinne solche zu redigieren, durchgegangen. Hofrat Vogel, brachte die Verordnung an Färber wegen der Veterinärschule. Um 1 Uhr Dr. Eckermann. Wir verhandelten über die Redaktion der Farbenlehre. Er speiste mit mir. Studierte nachher den Vasari in Bezug auf Giorgione's Porträt als David mit dem Kopfe Goliaths, nachgebildet von Hollar, höchst merkwürdiges Blatt, schöner Abdruck. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Wölfchen las nachher vor. Später Ottilie von Hof kommend. Einwirkung der schönen französischen Gesandtin.
5. 12. Weimar
Oberaufsichtliche Munda. Eingetragene Präsentate. Ich führte die Redaktion der Geschichte der Farbenlehre weiter. Empfing mancherley Briefe, Sendungen, Ankündigungen, Anforderungen und dergleichen. Mittag Dr. Eckermann. Bedenklichkeiten bey der Redaktion der Farbenlehre und Zubehör. Blieb für mich. Nahm den Vasari vor, welcher mich zu meinen Zwecken sowohl als zunächst beschäftigte. Abends Hofrat Meyer. Wir besprachen verschiedenes zunächst Vorzunehmendes; auch bezüglich auf Davids Büste. Besahen neu angekommene Kupfer mit Nutzen und Freude.
6. 12. Weimar
Redaktion der Farbenlehre fortgesetzt. Schmeller brachte des Grafen Vaudreuil Porträt. Ottilie gab Nachricht von dem Ball der Großmama; von manchen andern gesellschaftlichen Verhältnissen. Kam die Anzeige der allgemeinen Theaterchronik von Leipzig. Redaktion der Farbenlehre fortgesetzt. Mittag Dr. Eckermann. Eigenes Geschäft die Farbenlehre zu epitomisiren, besonders auch ihre Geschichte. Las weiter im Vasari. Abends Professor Riemer. Wir gingen die Zelterische Korrespondenz durch. Ottilie und die Knaben waren zum Ball bey der Großmama.
7. 12. Weimar.
Nebenstehendes expediert: Herrn Geh. Rat von Willemer nach Frankfurt a. M. An den Professor Dr. Renner, Jena, Abschrift einer Verordnung an Färber. An Färber, Verordnung und Instruktion, Jena.
Farbenlehre. Die Geschichte des 17. Jahrhunderts angegriffen. Englische Taschenbücher kommuniziert von Frau Gräfin Vaudreuil. Merkwürdige vertriebene Licht- und Schatteneffekte in den Stahlstichen, welche mit großem Gelde honoriert werden müssen. Ich fuhr fort, die Geschichte der Farbenlehre näher anzusehen. Mittag Dr. Eckermann. Unterhaltung darüber. Nach Tische Wölfchen. Dessen Theaterleidenschaft scherzhaft beschwichtigt. Besieht man es genau, so findet sich, daß das Theater das einzige eigentlich Lebendige im bürgerlichen Leben ist, welches dadurch, daß es jeden Abend in sich selbst abschließt und am nächsten sich wie ein Phönix erneut, lebhaft wirkt und seine Wirkung gleich selbst wieder aufhebt, durch eine unübersehbare Mannichfaltigkeit den Geist beschäftigt und bei Anlasse zum Denken in den Zuschauern das Urteil aufruft, reinigt und schärft. Wölfchens Rezensionen sind deshalb sehr merkwürdig, weil er dieselben nicht anders als beurteilend aufnimmt, anstatt daß Walther sich nach der Absicht des Dichters und Spielers zu leidenschaftlichem Anteil hinreißen läßt. Ottilie, die aus dem Paria kam. Wir beschlossen das Leben des Aratus. Die Kinder kamen nach, und die Verhandlungen über jenes Stück gaben Anlaß zu obenstehenden Betrachtungen.
8. 12. Weimar.
Geschichte der Farbenlehre überdacht. Durch Wölfchens Veranlassung einiges Ifflandische gelesen. Ein merkwürdig wundersames Talent von Penetration in die pathologischen Winkel der bürgerlichen Gesellschaft, was Schiller von seinem hohen Standpunkt Misere nennt. Um 12 Uhr Ihro kaiserliche Hoheit Frau Großherzogin, Mademoiselle Mazelet. Mittag mit Wölfchen. Nachher allein Paris ou les Cent-et-un. Ich las weit hinein. Abends Ottilie.
9. 12. Weimar
Vormittags mit jenem französischen Werke zugebracht. Um 12 Uhr Geh. Hofrat Helbig. Ich sprach über die Angelegenheit der Facius. Mittags Dr. Eckermann. Fernere Behandlung der Farbenlehre. Geh. Rat von Müller. Um 6 Uhr Hofrat Riemer. Wir gingen Zelterische Korrespondenz durch. Ottilie war zum Ball auf's Stadthaus.
10. 12. Weimar.
Nebenstehendes expediert: Herrn Professor Zelter in Berlin zwey Medaillen. Museumsschreiber Färber zwey Quittungen. – Schema zu einer Rezension über das französische Werk. Um Zwölf Demoiselle Seidler, einige Zeichnungen bringend, einigen Rat und Nachweisung verlangend. Mit Ottilien spazieren gefahren. Hofrat Vogel zu Tische. Klatschereyen und Geschäftsverwicklungen. Das französische Werk im Einzelnen betrachtet. Später allein. Nachts Ottilie.
11. 12. Weimar
Einiges an dem Aufsatze der wissenschaftlichen französischen Streitfrage diktiert. Hofkupferstecher Schwerdgeburth. Mittag Dr. Eckermann. Seine Bemerkungen über die ersten Abtheilungen der Farbenlehre; über unsre Ansichten einig. Geh. Rat von Müller. Vorher Hofrath Meyer. Wir besahen die drey neuen Hefte des Labordischen Werkes, uns bis jetzt unauflösliches Problem, wie eine solche Architektur entstehen können. Königliche Hoheit der Großherzog. Hofrat Meyer blieb. Wir verhandelten noch einiges Bevorstehende. Später Ottilie. Wir lasen den Anfang des Jon. Eine wiederholte Einladung an Doris abgehen zu lassen ward beschlossen. Später die Kinder vom Prinzen kommend.
12. 12. Weimar
Das französische Werk vorgenommen und weiter ausgezogen. War Verkauftag des Frauenvereins. Mittag Dr. Eckermann und Wölfchen. Die Redaktion der Farbenlehre weiter besprochen. Ich verfolgte für mich die notwendigsten Geschäfte. Abends Ottilie. Sie präsentierte sich nachher in dem Ballputz zur Réunion bey Herrn von Conta. Derselbe war vor Tische bey mir gewesen, als neuangestellter Vizepräsident bey der Landesdirektion.
13. 12. Weimar
Die Aufsätze über die französischen obengemeldeten Angelegenheiten fortzusetzen und abzuschließen getrachtet. Verschiedene Briefe und Anmeldungen. Mittags Dr. Eckermann. Fortgesetzte Unterhaltung über das vorerst zu Leistende. Das neue französische Werk im Einzelnen durchgesehen. Abends Professor Riemer. Einige Stellen zu der französischen Streitigkeit.
14. 12. Weimar.
Abschriften zu vorgemeldetem Zwecke. Den völligen Abschluß für diesmal vorbereitend. Die Berliner Sendung abzuwarten und alsdann das Weitere zu besorgen.Maler und Kunsthändler Börner. Kurzer Besuch, aber unterhaltend und belehrend. Mittag Dr. Eckermann; fortgesetzte Unterhandlung über das Vorgenommene. Nach Tische die Kritik der französischen Händel nochmals durchgedacht. Abends, in einem durch die Entfernung der Sonne in der frühen Nacht wie vor alters deprimierten Zustand, beging ich einen Fehler, mir von Wölfehen die ersten Akte der Erinnerung von Iffland vorlesen zu lassen. Ein Stück der Art, welches Einen mitten im Sommer am längsten Tage und beim höchsten Barometerstand deprimieren müßte.
15. 12. Weimar
15. 12. Weimar
Früh aufgestanden. Wölfchen förderte bey Licht wie diese Tage her seine Präparationen und grammatischen Aufgaben, das Ordnen der ihm verehrten Opernbüchelchen, die Abschrift seiner Theaterkritiken mit einer fast unbequem werdenden tätigen Leidenschaft. Zwey schöne Landschaften aus der Zinggischen Schule, die erbetene Lage von Dittersbach vorstellend, kamen an und erfreuten durch ihre herkömmlichen Verdienste. Konzepte zu Dankbriefen. An denselben sowie an Rentamtmann Mahr, wegen eingesendeter merkwürdiger fossiler Pflanze aus dem Manebacher Kohlenwerke. Mittag mit Wölfchen. Vorher Ihro Kaiserliche Hoheit und Großfürstin Helena. Ich besah nachher die von Börner übersendeten Radierungen und Kupfer. Briefe eines Verstorbenen erster Teil, jetzt im umgekehrten Sinn der dritte. Die Kinder kamen von Hof, wo sie die kleinen Prinzessinnen unterhalten und der Großfürstin Helena vorgestellt wurden. Später bey Ottilien, welche ganz munter, obgleich noch bettlägrig war.
16. 12. Weimar
Kam eine Sendung vom preußischen Kunstverein durch Vermittelung Herrn Beuths. Löbliche Gegenstände natürlich und kunstmäßig entwickelt. Zuletzt zwar, wie sie sagen, verunglückter Steindruck von Lessings traurendem Königspaar, immer hinreichend, sich einen Begriff von diesem merkwürdigen und vielbesprochenen Bilde zu machen. Für morgen Briefe vorbereitet. Kamen die Küchangelegenheiten zur Sprache. Mittag Hofrat Meyer; mit demselben die Berlinischen Kupfer durchgesehen und Gelegenheit zu manchen Reflexionen gefunden. Abends Hofrat Riemer. Einige Briefkonzepte durchgegangen. Anderes besprochen. Später hinauf zu meiner Tochter, wo sich Frau von Münchhausen befand. Einladung auf morgen zu Mittag.
17. 12. Weimar
Munda der Briefe. Küchenangelegenheiten im Einzelnen durchgegangen. Überlegung und Entschluß. Graf und Gräfin Vaudreuil mit dem Herrn la Roche Foucauld. Sodann Herr und Frau von Münchhausen und Hofrat Vogel zu Tische. Die verschiedenen in diesen Tagen angelangten Kupfer abermals durchgesehen und bedacht. Hofrat Vogels Bericht in der Angelegenheit der Veterinärschule. Später Ottilie. Im Plutarch weiter gelesen, mit großem Unwillen Wölfchens, welcher aus der Entführung aus dem Serail kam und erzählen wollte.
18. 12. Weimar
Mit Vulpius die notwendige haushältische Veränderung betreffend. Mancherley Konzepte, ingleichen Auszüge diktiert und gefertigt. Herr Hofrat Vogel Nachricht von Herrn Sorets Krankheit und Zunehmen. Anderes auf Geschäft und Wissenschaft sowie Privatinteresse Bezügliches. Nebenstehendes expedirt: Herrn von Quandt nach Dresden. Herrn Rentamtmann Mahr, Ilmenau. – Um Zwölf mit Ottilien spazieren gefahren. Mittags mit Dr. Eckermann Kupfer betrachtet. Um 6 Uhr Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Nachher Ottilie.
19. 12. Weimar
Oberaufsichtliches. Briefkonzepte. Um 12 Uhr Herr Minister von Schröder. Nachher Demoiselle Seidler und ihre Freundin ...... Später allein. Werke des Herrn von Raumer. Seine Pariser Briefe 2. Teil zu lesen angefangen. Abends Frau von Gerstenbergk. Nachts Ottilie. Die Kinder. Wolf schrieb noch seine Kritik: Die Entführung aus dem Serail.
20. 12. Weimar.
Von Räumers Briefe fortgesetzt. Einen Aufsatz für Karlsbad entworfen, veranlaßt durch eine Sendung Herrn Knolls. 50 Sprudelsteine in durchgeschnittener Eiform, sehr gut geschliffen und in ihrer Abwechslung anmutig anzusehen. Mittag Herr Geh. Rat von Müller. Die vorliegenden Verhältnisse, auch einiges Durchzuführende besprochen. In Raumers Briefen aus Paris fortgefahren; höchst merkwürdig, daß sie im Augenblick der letzten großen Umwälzung bis an die südliche Grenze von Frankreich und an der östlichen wieder zurückführen. Dergleichen Dokumente des Augenblicks werden in der Folge erst recht schätzbar erscheinen, weil man sich die Wirkungen und Gegenwirkungen in ihrer seltsamen Wirklichkeit niemals imaginieren kann. Abends Hofrat Riemer. Den Aufsatz über die französischen Streitigkeiten unter den Naturforschern nochmals durchgegangen.
21. 12. Weimar.
Die Raumerschen Briefe abgeschlossen. Ein doppelwertes Büchlein, besonders auch weil es uns von jeder Reiselust entbindet. Man muß jung und gewandt sein, um durch die widerwärtigsten Zustände hindurch zu kommen. Dr. Eckermann. Unterhaltung über eine methodische Behandlung der Dorle und andere Vorschläge bezüglich auf Farbenlehre. Ich las ferner Anthony, Drame par Alexandre Dumas. Sodann den 2. Teil der Raumerischen Briefe.
22. 12. Weimar
Mancherley Konzepte. Die Lektüre fortgesetzt. Mundum des Berichts wegen der Veterinärschule. Die Frau Großherzogin Kaiserliche Hoheit und Demoiselle Mazelet. Einige wohlgeratene Porträte von Schmellern wurden aufgestellt. Kam ein Bericht von Professor Riemer wegen des von ihm gewünschten Vorschusses. Mittag mit Wölfchen. Nachher von Raumers Pariser Briefe fortgesetzt. Abends Königliche Hoheit der Grobherzog. Später jene und verwandte Lekhtüre fortgesetzt. Oberbaudirektor Coudray. Mit demselben die neue Akquisition von Radierungen durchgesehen, an denen er als Kenner einsichtige Freude hatte. – Anfrage bey Elkan wegen einer Anweisung in London. Oberlandjägermeister von Fritsch, einige unterzeichnete Blättchen für Bayern.
23. 12. Weimar
Nebenstehendes: Untertänigste Berichte an Serenissimum, Vorschuß für Professor Riemer und die Großherzogliche Veterinärschule in Jena betreffend. – Aufsatz über das von Voigtische Münzkabinett revidiert und ajustirt. Schmeller einige Bilder vorzeigend. Desgleichen Preller eine untermalte Landschaft. Auch Schwerdgeburth ein angefangenes Porträt. Dr. Eckermann; weiteres Gespräch über die Wirkung der Dorle, über verwandte Erscheinung und Beurteilung derselben. Fortgefahren die von Raumerische Sendung zu betrachten. Abends Professor Riemer. Die Anzeige des angeschafften Münzkabinetts betreffend. Den Bezug mit den Berliner und Dresdner Kunstfreunden überdacht und Erwiderungen beschlossen.
24. 12. Weimar.
Nebenstehendes: Herrn Professor Riemer, Anzeige der Karlsbader Suitensammlung. Herrn Hofrat Voigt, wegen einer anzukaufenden Treppe. An Professor Göttling autorisierte Zettel. An Museumsschreiber Färber desgleichen. – Von Raumers Dreißigjähriger Krieg. Aufsatz für Karlsbad. Ottilie wegen der Christgeschenke. Mittag Hofrat Vogel. Teils ärztlich-praktische, teils psychologischsittliche Betrachtungen. Die neusten Kupferstiche und Radierungen durchgesehen. Sonstiges zur Berliner Sendung nachgebracht. Die Familie war zu Frau von Pogwisch, wo der Heilige Christ aufgestellt war. Ich las in den Raumerischen höchst merkwürdigen Exzerpten in Paris.
25. 12. Weimar.
Früh die Kinder, zufrieden mit ihren Weihnachtsgeschenken. Diktierte mehrere Briefkonzepte und sonstiges Geschäftsmäßige. Ein Schreiben vom jungen Seebeck, des Vaters Tod verkündend, kam an. Neue Einrichtung der Küche und des Mittagessens. Die Familie speiste im Deckenzimmer; ich blieb für mich. Fortgelesen an von Räumers historischen Briefen. Abends Hofrat Meyer. Da wir denn unsre Lektüre fortsetzten. Später Ottilie gleichfalls.
26. 12. Weimar
Briefkonzepte. Nebenstehendes abgesendet: Herrn Maler Börner nach Leipzig. – Um 12 Uhr Professor Huschke. Kam der Mangel an Leichnamen bey der Jenaischen Anatomie zur Sprache und zugleich die Vorteile der Modelle. Zu Mittag mit der Familie. Nach Tische mit Ottilien. Die Lithographien zum Don Juan besehen. Gegen Abend Oberbaudirektor Coudray. Ottilie später. Beyde lasen in Raumerischen Sendungen.
27. 12. Weimar
Konzepte durchgesehen und andere diktiert. Nebenstehende Sendungen: Herrn Börner in Leipzig, eine Rolle und ein Paket, desgleichen ein Brief an denselben. – Um 12 Uhr Dr. Bran. Dr. Schnauß. Am Familientische Hofrat Göttling. Heitere Unterhaltung über Philologisches und sonst Literarisches. Setzte Betrachtungen über die nächst abzulassenden Briefe fort. Abends Professor Riemer. Gingen verschiedene Konzepte durch, die Anzeige der Voigtischen Münzsammlung, ingleichen der Karlsbader Mineraliensammlung betreffend.
28. 12. Weimar
Vorstehendes arrangiert und mundiert. Um 12 Uhr Professor Müller von Eisenach. Serenissimus; war von Silhouetten und deren Bedeutung die Rede. Um Mittag mit der Familie gespeist. Nachher die von Raumerischen Mitteilungen vorgenommen. Abends Ottilie.
29. 12. Weimar
Briefkonzepte. Mundum des Aufsatzes für Knoll in Karlsbad, desgleichen für die Allgemeine Zeitung das von Voigtische Münzkabinett betreffend. Um Zwölf Kaiserliche Hoheit Frau Großherzogin und Mademoiselle Mazelet. Nachher Fräulein von Lestocq und Frau von ...... Mittags mit der Familie. Abends Dr. Eckermann. Später Ottilie.
30. 12. Weimar
Geschichte der Farbenlehre: Aguilonius und Pater Kircher. Konzepte, nochmaliges Mundum des Aufsatzes für Knoll. Um halb 1 Uhr Herr von Spiegel, die Abbildung des neuentstandenen Vulkans im Mittelländischen Meere als Geschenk Ihro Hoheit des Prinzen Carl von Preußen über- bringend. Nachher Maler Kaiser, mit lobenswürdigen Studien und Kompositionen. Hofrat Meyer. Mit demselben gedachte Arbeiten sowie auch Prellers, der Berliner und Dresdener Vereine Sendungen durchgesehen und durchgesprochen. Nach Tische fortgesetzt. Abends Hofrat Riemer. Gingen die neusten Konzepte durch. War das gnädige Reskript, seinen Vorschuß gewährend, angekommen. Die Kinder von der Hofbescherung zurückkommend.
31. 12. Weimar
Ausfertigung in der Riemerischen Sache. Konzepte. Nähere Betrachtung des von Mahr gesendeten Pflanzenabdrucks aus Kammerberg. Sonstiges abgeschlossen, vorbereitet. Nebenstehendes: Herrn Professor Riemer, mit Abschrift des höchsten Reskripts. An Kontrolleur Hoffmann, Autorisation zur Auszahlung. Herrn Dr. Steifensand nach Kempen bey Crefeld. – Mittag Nicolovius, der junge Pfarrsohn ...... und Hofrat Vogel. Unterhaltung, besonders über preußische Administration, den neuen Wegebau im Hennebergischen und dergleichen. War ein Backzahn eines ganz jungen Elephanten von Süßenborn angekommen. Höchst merkwürdig wegen der einzelnen Zahnbildung. Abends für mich. Das neuste aus Kammerberg angekommene fossile Pflanzenexemplar näher beleuchtet und mit schon vorhandenen Abbildungen verglichen. Abends mit den merkwürdigen Auszügen von Raumers aus französischen ungedruckten Dokumenten beschäftigt. Einige Übersicht des Nächstbevorstehenden.
16. 12. Weimar
Kam eine Sendung vom preußischen Kunstverein durch Vermittelung Herrn Beuths. Löbliche Gegenstände natürlich und kunstmäßig entwickelt. Zuletzt zwar, wie sie sagen, verunglückter Steindruck von Lessings traurendem Königspaar, immer hinreichend, sich einen Begriff von diesem merkwürdigen und vielbesprochenen Bilde zu machen. Für morgen Briefe vorbereitet. Kamen die Küchangelegenheiten zur Sprache. Mittag Hofrat Meyer; mit demselben die Berlinischen Kupfer durchgesehen und Gelegenheit zu manchen Reflexionen gefunden. Abends Hofrat Riemer. Einige Briefkonzepte durchgegangen. Anderes besprochen. Später hinauf zu meiner Tochter, wo sich Frau von Münchhausen befand. Einladung auf morgen zu Mittag.
17. 12. Weimar
Munda der Briefe. Küchenangelegenheiten im Einzelnen durchgegangen. Überlegung und Entschluß. Graf und Gräfin Vaudreuil mit dem Herrn la Roche Foucauld. Sodann Herr und Frau von Münchhausen und Hofrat Vogel zu Tische. Die verschiedenen in diesen Tagen angelangten Kupfer abermals durchgesehen und bedacht. Hofrat Vogels Bericht in der Angelegenheit der Veterinärschule. Später Ottilie. Im Plutarch weiter gelesen, mit großem Unwillen Wölfchens, welcher aus der Entführung aus dem Serail kam und erzählen wollte.
18. 12. Weimar
Mit Vulpius die notwendige haushältische Veränderung betreffend. Mancherley Konzepte, ingleichen Auszüge diktiert und gefertigt. Herr Hofrat Vogel Nachricht von Herrn Sorets Krankheit und Zunehmen. Anderes auf Geschäft und Wissenschaft sowie Privatinteresse Bezügliches. Nebenstehendes expedirt: Herrn von Quandt nach Dresden. Herrn Rentamtmann Mahr, Ilmenau. – Um Zwölf mit Ottilien spazieren gefahren. Mittags mit Dr. Eckermann Kupfer betrachtet. Um 6 Uhr Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Nachher Ottilie.
19. 12. Weimar
Oberaufsichtliches. Briefkonzepte. Um 12 Uhr Herr Minister von Schröder. Nachher Demoiselle Seidler und ihre Freundin ...... Später allein. Werke des Herrn von Raumer. Seine Pariser Briefe 2. Teil zu lesen angefangen. Abends Frau von Gerstenbergk. Nachts Ottilie. Die Kinder. Wolf schrieb noch seine Kritik: Die Entführung aus dem Serail.
20. 12. Weimar.
Von Räumers Briefe fortgesetzt. Einen Aufsatz für Karlsbad entworfen, veranlaßt durch eine Sendung Herrn Knolls. 50 Sprudelsteine in durchgeschnittener Eiform, sehr gut geschliffen und in ihrer Abwechslung anmutig anzusehen. Mittag Herr Geh. Rat von Müller. Die vorliegenden Verhältnisse, auch einiges Durchzuführende besprochen. In Raumers Briefen aus Paris fortgefahren; höchst merkwürdig, daß sie im Augenblick der letzten großen Umwälzung bis an die südliche Grenze von Frankreich und an der östlichen wieder zurückführen. Dergleichen Dokumente des Augenblicks werden in der Folge erst recht schätzbar erscheinen, weil man sich die Wirkungen und Gegenwirkungen in ihrer seltsamen Wirklichkeit niemals imaginieren kann. Abends Hofrat Riemer. Den Aufsatz über die französischen Streitigkeiten unter den Naturforschern nochmals durchgegangen.
21. 12. Weimar.
Die Raumerschen Briefe abgeschlossen. Ein doppelwertes Büchlein, besonders auch weil es uns von jeder Reiselust entbindet. Man muß jung und gewandt sein, um durch die widerwärtigsten Zustände hindurch zu kommen. Dr. Eckermann. Unterhaltung über eine methodische Behandlung der Dorle und andere Vorschläge bezüglich auf Farbenlehre. Ich las ferner Anthony, Drame par Alexandre Dumas. Sodann den 2. Teil der Raumerischen Briefe.
22. 12. Weimar
Mancherley Konzepte. Die Lektüre fortgesetzt. Mundum des Berichts wegen der Veterinärschule. Die Frau Großherzogin Kaiserliche Hoheit und Demoiselle Mazelet. Einige wohlgeratene Porträte von Schmellern wurden aufgestellt. Kam ein Bericht von Professor Riemer wegen des von ihm gewünschten Vorschusses. Mittag mit Wölfchen. Nachher von Raumers Pariser Briefe fortgesetzt. Abends Königliche Hoheit der Grobherzog. Später jene und verwandte Lekhtüre fortgesetzt. Oberbaudirektor Coudray. Mit demselben die neue Akquisition von Radierungen durchgesehen, an denen er als Kenner einsichtige Freude hatte. – Anfrage bey Elkan wegen einer Anweisung in London. Oberlandjägermeister von Fritsch, einige unterzeichnete Blättchen für Bayern.
23. 12. Weimar
Nebenstehendes: Untertänigste Berichte an Serenissimum, Vorschuß für Professor Riemer und die Großherzogliche Veterinärschule in Jena betreffend. – Aufsatz über das von Voigtische Münzkabinett revidiert und ajustirt. Schmeller einige Bilder vorzeigend. Desgleichen Preller eine untermalte Landschaft. Auch Schwerdgeburth ein angefangenes Porträt. Dr. Eckermann; weiteres Gespräch über die Wirkung der Dorle, über verwandte Erscheinung und Beurteilung derselben. Fortgefahren die von Raumerische Sendung zu betrachten. Abends Professor Riemer. Die Anzeige des angeschafften Münzkabinetts betreffend. Den Bezug mit den Berliner und Dresdner Kunstfreunden überdacht und Erwiderungen beschlossen.
24. 12. Weimar.
Nebenstehendes: Herrn Professor Riemer, Anzeige der Karlsbader Suitensammlung. Herrn Hofrat Voigt, wegen einer anzukaufenden Treppe. An Professor Göttling autorisierte Zettel. An Museumsschreiber Färber desgleichen. – Von Raumers Dreißigjähriger Krieg. Aufsatz für Karlsbad. Ottilie wegen der Christgeschenke. Mittag Hofrat Vogel. Teils ärztlich-praktische, teils psychologischsittliche Betrachtungen. Die neusten Kupferstiche und Radierungen durchgesehen. Sonstiges zur Berliner Sendung nachgebracht. Die Familie war zu Frau von Pogwisch, wo der Heilige Christ aufgestellt war. Ich las in den Raumerischen höchst merkwürdigen Exzerpten in Paris.
25. 12. Weimar.
Früh die Kinder, zufrieden mit ihren Weihnachtsgeschenken. Diktierte mehrere Briefkonzepte und sonstiges Geschäftsmäßige. Ein Schreiben vom jungen Seebeck, des Vaters Tod verkündend, kam an. Neue Einrichtung der Küche und des Mittagessens. Die Familie speiste im Deckenzimmer; ich blieb für mich. Fortgelesen an von Räumers historischen Briefen. Abends Hofrat Meyer. Da wir denn unsre Lektüre fortsetzten. Später Ottilie gleichfalls.
26. 12. Weimar
Briefkonzepte. Nebenstehendes abgesendet: Herrn Maler Börner nach Leipzig. – Um 12 Uhr Professor Huschke. Kam der Mangel an Leichnamen bey der Jenaischen Anatomie zur Sprache und zugleich die Vorteile der Modelle. Zu Mittag mit der Familie. Nach Tische mit Ottilien. Die Lithographien zum Don Juan besehen. Gegen Abend Oberbaudirektor Coudray. Ottilie später. Beyde lasen in Raumerischen Sendungen.
27. 12. Weimar
Konzepte durchgesehen und andere diktiert. Nebenstehende Sendungen: Herrn Börner in Leipzig, eine Rolle und ein Paket, desgleichen ein Brief an denselben. – Um 12 Uhr Dr. Bran. Dr. Schnauß. Am Familientische Hofrat Göttling. Heitere Unterhaltung über Philologisches und sonst Literarisches. Setzte Betrachtungen über die nächst abzulassenden Briefe fort. Abends Professor Riemer. Gingen verschiedene Konzepte durch, die Anzeige der Voigtischen Münzsammlung, ingleichen der Karlsbader Mineraliensammlung betreffend.
28. 12. Weimar
Vorstehendes arrangiert und mundiert. Um 12 Uhr Professor Müller von Eisenach. Serenissimus; war von Silhouetten und deren Bedeutung die Rede. Um Mittag mit der Familie gespeist. Nachher die von Raumerischen Mitteilungen vorgenommen. Abends Ottilie.
29. 12. Weimar
Briefkonzepte. Mundum des Aufsatzes für Knoll in Karlsbad, desgleichen für die Allgemeine Zeitung das von Voigtische Münzkabinett betreffend. Um Zwölf Kaiserliche Hoheit Frau Großherzogin und Mademoiselle Mazelet. Nachher Fräulein von Lestocq und Frau von ...... Mittags mit der Familie. Abends Dr. Eckermann. Später Ottilie.
30. 12. Weimar
Geschichte der Farbenlehre: Aguilonius und Pater Kircher. Konzepte, nochmaliges Mundum des Aufsatzes für Knoll. Um halb 1 Uhr Herr von Spiegel, die Abbildung des neuentstandenen Vulkans im Mittelländischen Meere als Geschenk Ihro Hoheit des Prinzen Carl von Preußen über- bringend. Nachher Maler Kaiser, mit lobenswürdigen Studien und Kompositionen. Hofrat Meyer. Mit demselben gedachte Arbeiten sowie auch Prellers, der Berliner und Dresdener Vereine Sendungen durchgesehen und durchgesprochen. Nach Tische fortgesetzt. Abends Hofrat Riemer. Gingen die neusten Konzepte durch. War das gnädige Reskript, seinen Vorschuß gewährend, angekommen. Die Kinder von der Hofbescherung zurückkommend.
31. 12. Weimar
Ausfertigung in der Riemerischen Sache. Konzepte. Nähere Betrachtung des von Mahr gesendeten Pflanzenabdrucks aus Kammerberg. Sonstiges abgeschlossen, vorbereitet. Nebenstehendes: Herrn Professor Riemer, mit Abschrift des höchsten Reskripts. An Kontrolleur Hoffmann, Autorisation zur Auszahlung. Herrn Dr. Steifensand nach Kempen bey Crefeld. – Mittag Nicolovius, der junge Pfarrsohn ...... und Hofrat Vogel. Unterhaltung, besonders über preußische Administration, den neuen Wegebau im Hennebergischen und dergleichen. War ein Backzahn eines ganz jungen Elephanten von Süßenborn angekommen. Höchst merkwürdig wegen der einzelnen Zahnbildung. Abends für mich. Das neuste aus Kammerberg angekommene fossile Pflanzenexemplar näher beleuchtet und mit schon vorhandenen Abbildungen verglichen. Abends mit den merkwürdigen Auszügen von Raumers aus französischen ungedruckten Dokumenten beschäftigt. Einige Übersicht des Nächstbevorstehenden.
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