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2015-01-02

Goethes Tagebücher: Juli 1829



Juli 1829




1. 07. Weimar.

Mein Sohn fuhr mit Herrn Rauch nach Tiefurt. Die mailändischen Mineralien kamen an, welche Wölfchen auspackte. John an Philipp Neri mundierend. Professor Rauch mit seinem Gehülfen Rietschel. Dessen Friese, den Einzug Christi in Jerusalem vorstellend, beschauend. Das Einzelne in Gedanken und Ausführung gebilligt, das Unternehmen im Ganzen bedauert. Mehrere Zeichnungen besehen. Manches Gute dabei vernommen. Von der Berliner Tätigkeit grenzenlose Relation, von dem was geschieht und geschehen soll genaue Nachricht. Mittag jene beide, Hofrat Meyer, Coudray, Riemer. Ersterer nahm Abschied für Karlsbad. Mein Sohn fuhr mit Rauch in den untern Garten, sich an den Rosenwänden zu ergötzen, und sodann weiter. Abends kamen wir zum Tee zusammen, Frau von Häseler war gegenwärtig. Ich hatte nach Tische einen Teil der italienischen Mineralien in Ordnung gebracht und fuhr bis spät damit fort.

2. 07. Weimar.

Revisionen, Munda, Konzepte, Absendungen. Burgemeister Kuhlenkamp von Bremen. Nachricht von dem neuen Bremer Hafen, Schiffahrt überhaupt, und Handelsverhältnisse eröffnet nach Brasilien. Mein Sohn beschäftigt mit Um- und Einräumen älterer Mineralien, um den neuen Platz zu machen. Mittag mit Dr. Eckermann allein. Nach Tische die italienischen Mineralien nach den Nummern gelegt. Gräfin Caroline von Egloffstein. Einiges von der neusten französischen Literatur, ingleichen das Neuste von Berlin. Persische Erzählungen durch Rauch von Nicolovius gesendet.

3. 07. Weimar


Die von Reichel gesendeten Aushängebogen der verschiedenen Werkabtheilungen in Ordnung gebracht. Anderes eingeleitet. Die Agenda rekapituliert. Absendungen vorbereitet. Mittag Dr. Eckermann. Abends Professor Riemer. Einiges Römische. Antheil desselben an dem kunstreichen Piedestal von Berlin gesendet. – Herrn Factor Reichel den 30. Band, Original, nach Augsburg. Herrn Reichel, Brief nach Augsburg. Herrn Hofrat Rochlitz nach Leipzig.

4. 07. Weimar

Nach einer übeln Nacht im Bette geblieben. Unterhaltung mit der Familie. Die Frauenzimmer erzählten viel von Dessau und Berlin.

5. 07. Weimar

Bei besserem Befinden das Notwendigste beseitigt. Oberbaudirektor Coudray, den Gang der Gewerkschule vermeldend. Auch wegen Kirchners neustem Brief aus Paris sich besprechend. Herr Hofrat Soret von seiner Reise erzählend, Grüße von Hofrat Blumenbach bringend, versichernd, daß die Reise dem Prinzen sowohl geistig als leiblich wohlbekommen. Walther viel von Dessau referierend. Ottilie desgleichen, auch sonstiges Hiesige besprechend. Mittag für mich. Noch Tische Wölfchen, sodann Dr. Eckermann. Ich las die angekommenen Vorlesungen von Guizot, Villemain und Cousin. Revidirte die italiänischen Mineralien. Mit verschiedenen Entwürfen beschäftigt. – Herrn Professor Zelter nach Berlin, einige Briefe zurück. Herrn Hofrat Rochlitz, mit einer Rolle, Leipzig. Herrn Dr. Meyer in Königsberg, mit Blumensaamen.

6. 07. Weimar


Einige Geschäftssachen fortgeschoben. Gedichte des Prinzen Johann. Munda der Briefe nach Mailand. Besuche, das Porträt der Frau von Heygendorf zu sehen. Die Sache der Hoffmannischen Buchhandlung wegen Fortsetzung und sonstigem der Entscheidung näher gebracht. Mittags Eckermann und die Kinder. Mein Sohn war der Kronprinzeß der Niederlande entgegen gesendet. Ich regulierte einiges in der Kupfersammlung. Ich las Delavigne's Marino Falieri, und bewunderte, wie er sich von seinem Vorbilde, der Tragödie Byrons, so völlig losgemacht und das Ganze aus dem innern geistigen Anschauen in ein äußeres Theaterschauen verwandelt habe. Herr Geh. Rat von Müller. Später Fräulein Jacobi. Hofrat Vogel.

7. 07. Weimar

Ermer, neue Kopie der alten Inschrift bringend. Lieber mit dem gefirnißten Bilde Prellers. Tischer Hager wegen der Kisten. Dr. Weller. Betrachtung der Heilsberger Inschrift. Einige Konzepte. Mittag Dr. Weller. Jenaische Verhältnisse, akademische, städtische, bürgerliche, häusliche. Nach Tische in Guizots Vorlesungen fortgefahren. Oberbaudirektor Coudray, die Gewerbschulen-Angelegenheit betreffend. Professor Riemer. Einiges aus Rom Bezügliche. Einiges allgemein Sittliche, auch Literarische. War ein Brief des Herrn Hofrat Rochlitz an den Herrn Canzler angekommen. – Schreiben an Frau von Pogwisch. Herrn Grafen Caspar von Sternberg, mit einem Packet.

8. 07. Weimar

Nebenstehendes, nicht weniger mancherlei beseitigt und vorbereitet: Herrn Carl Jügel nach Frankfurt a. M. Herrn Grafen Caspar von Sternberg, nach Bemerkung zu dem Packet von gestern. – Frau Großherzogin Mutter und Frau Generalin von Egloffstein. Zeigte die Stielerischen Porträte vor und das letzte Zahnische Heft. Fuhr mit Ottilien spazieren. Oberappellationsgerichtsrat von Schröter aus Jena, Herrn und Madame Schwarz, bei Dresden wohnhaft, vorstellend. Speiste für mich und las die neuste französische Sendung. Die Vorlesungen der Herren Guizot, Villemain und Cousin und die Revue Française. Herr Soret einige angenehme Mineralien vom Harze bringend, die italiänischen durchschauend, beurteilend und zum größten Teile billigend. Mein Sohn teilnehmend. Sodann für mich jene Lektüre fortsetzend.

9. 07. Weimar

Wunderbares Schreiben von Kurowsky-Eichen, abgesendet von Erfurt. Im französischen Lesen[94] fortgefahren. Einiges Bibliotheksgeschäft mit Kräuter abgeschlossen. Diktiert und Munda. Frau Großherzogin, nachher Herr Großherzog und Demoiselle Mazelet. Spazieren gefahren mit Wölfchen. Mit demselben zu Tische. Nachmittags Revue Française. – An Frau Dr. d'Alton, hier für sie liegende Briefe abgesendet.

10. 07. Weimar


Die currenten Angelegenheiten fortgeführt. Briefkoncepte. Philipp Neri's sehen in einigen Punkten näher betrachtet. Frau Großherzogin sowie die Frau Kronprinzessin der Niederlande. Allein um's Webicht ausgefahren. Mittag für mich. Nach Tische Kefersteins neustes Heft mit großer Zufriedenheit gelesen, da es ein Zeugniß ablegt, er beuge seine Kniee nicht vor Baal dem Erschütterer. Verzeichnis der Fossilien bis Buchstaben M. Merkwürdig, August zu empfehlen.

11. 07. Weimar

Besuch von dem Musikmeister Xaver Schnyder von Wartensee, einiges von Frankfurt bringend, anderes erzählend. Nebenstehendes: An Frau Großherzogin in Belvedere, die Acten wegen der Gewerkschule gesendet, adressirt an Herrn Hofrat Soret. Herrn Quandt nach Dresden. Herrn Dr. Weller, Quittung. – Anderes fortgesetzt. Fürst Mestschwersky und Sohn. Spazieren gefahren mit meiner Schwiegertochter. Mittag Herr Hofrat Vogel. Abends zum Tee Graf Reinhard und Schwester, Fräulein Jacobi, Geh. Rat von Müller und der Schweizer Musicus von Wartensee. Später für mich, einen Brief von Grafen Reinhard überlegend.

12. 07. Weimar.


Einiges diktiert. Sodann in den untern Garten, wo ich das Vorliegende bedachte und einiges vorbereitete. Blieb allein bis gegen Abend. Besuchte einige Stellen des Parks und erinnerte mich, was Baumgruppen betrifft sowie die Beleuchtung der großen Massen, der allerbesten Arbeiten in diesem Fache. Merkwürdig waren mir einige auffallende, einzige, sogar malerische, aber nicht zu malende Effekte. Besuch von Herrn Professor Goebel aus Dorpat, welcher mit seinen dortigen Verhältnissen sehr wohl zufrieden zu sein sich aussprach.

13. 07. Weimar.


Einiges diktiert. In den unteren Garten, selbst zu verweilen Anstalt gemacht und die nötigen Einrichtungen getroffen. Besuch von Herrn Soret und seinem fürstlichen Zöglinge. Unterhaltung über die Lokalitäten von Rom nach den aufgehängten Bildern. Ich fuhr selbst fort hierüber nachzudenken. Speiste allein. Abends Oberbaudirektor Coudray. Graf Reinhard der Jüngere, einen Brief an seinen Herrn Vater mitteilend. Blieb die Nacht daselbst.

14. 07. Weimar

An den nächsten Arbeiten fortgefahren. Anderes besorgt. Billet von Eckermann. Mittag allein gespeist. Römische Antiquitäten. Abends meine Schwiegertochter und Fräulein Alten von Hannover. – Herrn Thomas Carlyle nach Craigenputtock bey Dumfries.

15. 07. Weimar

An der Arbeit fortgeschritten. Frau Großherzogin und Erbprinzeß der Niederlande. Sodann Herr Großherzog. Mittag für mich. Römische Antiquitäten. Ein von Erfurt gekommenes Kästchen abgelehnt. Abends in die Stadt gefahren. Einiges herausgeholt. Vorher hatte mich Herr Hofrat Vogel besucht. – Herrn Ernst Kopp nach Hochheim bey Erfurt, Handzeichnungen zurück.

16. 07. Weimar


Kam die entoptische Maschine von München an. Packte dieselbe aus und untersuchte sie. War sehr wohl geraten. Diktierte verschiedenes in Gefolg gestriger Aufsätze. Anmeldung einiger schottischen Geistlichen, die jedoch nicht eintraten. Polnisches Lexikon von der Frau Großherzogin empfangen, zur Bibliothek geschafft. Einiges Prismatische. Munda und dergleichen. Mittag für mich. Beschäftigte mich mit dem angekommenen Instrumente und machte noch einige chromatische Versuche. Anmeldung eines Herrn van Heusde, Professor der alten Literatur zu Utrecht. Herr Geh. Rat von Müller, die bevorstehende Abreise seines Sohns nach Livorno besprechend. Ich las nachher in dem Werke des genannten Niederländers.

17. 07. Weimar


Nebenstehendes: Bericht wegen der Gewerkschule mit dem Aktenstück an Serenissimum. Herr Geh. Rat von Müller mitgeteilte Briefe zurück. – Anderes notiert und gefördert. Das Hygrometer aus der Stadt hergeschafft. Kamen die vier ersten Monate von Herrn Professor Göttling zurück. Betrachtung hierüber. Herr van Heusde und Sohn. Der Vater noch ein Schüler von Wyttenbach, bey dem reinen Studio Plato's verharrend, deßhalb auch alle neue Platoniker und in Gefolg dessen Herrn Creuzers Bemühungen ablehnend. Mittags für mich. Las im Volkmann weiter. Ging das Werk des Fontana durch, die Bauwerke Sixtus V. darstellend. Kam mein Sohn, und wurden mit demselben die Verhandlungen des landwirtschaftlichen Vereins und sonstiges durchgesprochen. Kam Ottilie und Walther auf einen Augenblick, vom gestrigen Ball erzählend. Professor Riemer, die neusten Bogen durchgehend; den römischen Aufenthalt, dortige Gefühle und Gesinnungen besprechend.

18. 07. Weimar


Einige Korrekturen und Redaktion. Die Herren Döbereiner, Göttling, Niemeyer. Mannigfaltige auf die Geschäfte genannter Herren bezügliche Gespräche. Kam Wölfchen aus der Stadt und brachte einige Briefe, worunter ein gehaltreicher von Zeltern. In Betrachtung derselben und anderes Eingekommenen verging die Zeit. Mittag Hofrath Vogel und Wölfchen. Mit ersterem Verhandlung über sein neustes Werk. Andere Krankheits- und Kurfälle. Schreiben an Zeltern diktiert. Der Tapezier hatte die Vorhänge im Erdsälchen aufgemacht. Fräulein Jacobi besuchte mich und sprach von den Verhältnissen und Ereignissen ihres hiesigen Aufenthalts, klar, gemäßigt und verständig.

19. 07. Weimar

Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, Berlin. – Verschiedenes mundirt und konzipiert. Besonders den Dezember des römischen Aufenthalts redigirt, ausgestattet und geheftet. Der junge von Müller nach Livorno gehend nahm Abschied zugleich mit seinem Begleiter. Sie gehen nach Livorno, wo ersterer die Seebäder zu brauchen gedenkt. Hieraus Graf Hoverden-Plencken, Königl. Preußischer Kammerherr und Geh. Rat des Oberlandesgerichts von Schlesien. Herr Hofrat Döbereiner. Sodann Professor Göttling und Niemeyer. Letzterer Abschied nehmend, indem er nach Halle an's Pädagogium berufen ist. Musikdirektor Eberwein, wegen der ersten Scene von Faust und deren Komposition sich besprechend. Mittag für mich. War ein sehr angenehmes Büchlein: Ferienschriften von Carl Zell, zweyte Sammlung, angekommen. Nach Tische Herr: Canzler und Ottilie. Später Oberbaudirektor Coudray, von einer Expedition nach Berka erzählend.

20. 07. Weimar

Neu Unternommenes angegriffen. Kam der dritte Theil Calderons von Ernst Fleischer. Secretär Kräuter wegen einiger Bibliotheksangelegenheiten. Der Buchbinder hatte den 4. und 5. Band der Schillerischen Korrespondenz gebracht. Zells Ferienschriften hinausgelesen. Mittag für mich. Neue Arbeit fortgesetzt und weiter bedacht.

21. 07. Weimar

Wie gestern Abend. Frau Großherzogin Mutter, im untern Sälchen mit den Bildern beschäftigt. Mittag für mich. Abends Professor Riemer. Sodann Ottilie mit Nachstehenden: Mr. und Mrs. Parry, Mr. Fred. Parry, Mr. Crosbie, Mr. Foley, Mr. Mead, Alwine Frommann. Herr Kanzler von Müller. Mit Professor Riemern das Büchlein von Zoll besprochen.

22. 07. Weimar

Einige Briefe: Herrn Hofrat Soret mit 4 Bänden von Guizot und Villemain. Herrn Hofrat Helbig. – Einen Boten nach Belvedere mit Büchern für Ihro Kaiserliche Hoheit. Hofrat Soret manches besprechend. Um 12 Uhr Ihro Königliche Hoheit und Demoiselle Mazelet. Mittags allein, lesend in der Bibliothéque universelle. Herr Hofrat Soret, besprechend die verschiedenen Mineralien, die er gesendet hatte. Abends Herr und Frau von Varnhagen, Frau von Zielinska; nachher Ottilie, Frau und Fräulein von Spiegel, Fräulein von Herder, Herr Seymour. Thee vorgesetzt. Interessantes Gespräch mit Herrn von Varnhagen über die Wanderjahre und die Korrespondenz.

23. 07. Weimar


Die neue Arbeit fortgeführt. Leben des Peter Cornelius fortgesetzt. Mittag für mich. Nach Tische Herr Geh. Rat von Müller. Nachher Fräulein Jacobi. Sodann Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Später Ottilie mit Herrn und Frau von Varnhagen, auch Frau von Zielinska.

24. 07. Weimar

Nebenstehendes expedirt: Herrn von Quandt, mit Brief und Packet, enthaltend geschnittene Steine und Gipsabguß. Herrn Hofrath Meyer, Karlsbad. Herrn Registrator Schuchardt, Dresden. – Cornelius' Leben geendigt. Besuchte mich Dr. Weller; Sekretär Kräuter, einiges Geschäftliche; ich sah den durch meinen Sohn gesendeten Blechkasten durch. Compter von Jena, wegen einiger Ausbesserung seines Quartiers. Briefe von Adelen, Rochlitz und Schuchardt. Mittag für mich. Verschiedenes gelesen. Oberbaudirektor Coudray, der sich an den italiänischen Antiquitäten und Rauchs letzten Hälfte erfreute. Professor Riemer, welcher sich daran gleichfals ergötzte, sodann manches Literarische und Antiquarische mitteilte.

25. 07. Weimar

In der Revue Française gelesen. Den Aufsatz de l'Etat des Opinions. Branische Sendung von Jena. Kam mein Sohn. Wir besprachen mehrere Geschäfte und andere Angelegenheiten. Besuchte mich Herr Ludwig Cauer, Direktor einer Erziehungsanstalt zu Charlottenburg, empfohlen von Zelter. Ich fuhr fort in den angekommenen Heften zu lesen. Mittag Hofrat Vogel. Tabelle seiner neuen Therapie. Später Landgerichtsrat Esser von Trier, empfohlen von Schiller. Kam zugleich Rat Töpfer mit und mein Sohn. Blieb Abends allein. Fing an die neue Ausgabe von St. Simon zu lesen. Schmeller hatte den schattierten Charon gebracht.

26. 07. Weimar

An gestriger Lektüre fortgefahren. Einiges an der neuen Arbeit. Malerische Reise durch Jamaika von Hakewill. Der Lauf der seine und die neuen Straßen in Graubündten. Kamen die Enkel, mit mir zu speisen. Ich las weiter in den Memoiren von St. Simon. Gegen Abend von Froriep, Vater, Sohn und Tochter, Gräfin Henckel, Gräfin Schulenburg und Ottilie.

27. 07. Weimar

Mémoires de St. Simon geendigt. Verschiedenes vorbereitet und diktiert. Inspector Weise wegen Portos bey der Militär-Bibliothek. Um 12 Uhr mit Ottilien um's Webicht, sodann in die Stadt. Speiste mit der Familie. Besorgte manches und fuhr Abends wieder heraus. – An Gräfin Caroline Egloffstein nach Carlsbad.

28. 07. Weimar


St. Simons 2. Teil angefangen. Nebenstehendes: Herrn Geh. Rat von Willemer, Frankfurt. Herrn Hofrat Rochlitz, Leipzig. – Einige Munda unterschrieben. Die verschiedenen Angelegenheiten vorgeschoben. Mittag Herr Geh. Rath von Müller. Verschiedentliche Mitteilungen. Gegen Abend Professor Wolff mit ...... von Leipzig, welcher von dortigen Zuständen einsichtige Nachrichten gab. Der Mann gefiel mir so gilt und besser als jemals. Hiezu Herr Kammerdirector Stichling, Ottilie, Frau Rat Vulpius und Frau Professor Riemer. War Professor Riemer schon früher angekommen. Blieben bis 8 Uhr. Ich fuhr fort in den Memoiren von St. Simon zu lesen.

29. 07. Weimar

Einiges zum April 1788. Den Beytrag zum Berliner Almanach bedacht und gefördert. Betrachtung der keimenden vicia faba in Bezug auf Ernst Schulzens Anfrage. Sonstige Betrachtungen und Überlegungen. Um 12 Uhr holte mich Ottilie ab. Ich fuhr mit ihr in die Stadt, speiste daselbst. Besorgte manches. Ordnete die Münzsammlung zurück in die Schatulle. Mancherley botanische Betrachtungen. Abends mit Wölfchen im Garten. Herr und Frau Minister von Gersdorff, Tochter und Söhne zum Thee. Unterhaltung über die Bilder von Rom, wobey sich Herr von Gersdorff seiner dortigen Anwesenheit erinnerte. Über französische Literatur, auch sonstige neuere Weltereignisse. – Herrn Dr. Körner nach Jena. Herrn Dr. Weller, dahin.

30. 07. Weimar

Memoiren de St. Simon. Betrachtungen zu 17 der Metamorphose. Schemata zu dem April. Allein um's Webicht gefahren. Mittag für mich. Nachricht von der gefährlichen Krankheit des Hofbildhauer Kaufmann. Hofrat Vogel mich deßwegen besuchend. Botanische Betrachtung der Lilienstengel, ingleichen der Stengel des Wollkrauts. Abends ein Engländer J. Guillemard. Ein seiner umschriebener reinlicher Mann in den Sechzigern. – Herrn Hofmaler Stieler nach München. An Färber nach Jena, autorisierte Quittungen zurück.

31. 07. Weimar

Nebenstehendes: An Herrn Mylius, Mayland, inliegend Briefe an Herrn Cattaneo und Herrn de Cristofori. – Einiges zum April. Viel geordnet und geheftet. Frau Hofrat Rehbein, welche noch Eger zu gehen gedachte. Besuchte mich Wölfchen. Holte mich um 12 Uhr Ottilie ab und fuhren um's Webicht. Besprachen die Tagsverhältnisse und anderes. Wölfchen blieb bey mir zu Tische. Frau und Fräulein von Diemar gegen 6 Uhr. Ich blieb für mich. Bedachte manches und las in den Memoiren de St. Simon weiter den 3. Teil.

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