Juli 1830
1. 07. Weimar.
Gestern Abend gegen 10 Uhr großes Wasser, welches einen großen Teil des Floßholzes mit sich fortnahm, die Wiesen überschwemmte und über die obern Stufen meines Gartens am Stern ging. Ein Fall, der sich seit mehr als 50 Jahren nicht ereignet. Einige Geldgeschäfte abgemacht. Einen Schädel aus der Jagemannischen Verlassenschaft erhalten, der für van Dycks ausgegeben wird, auf alle Fälle aber von der vorzüglichsten Konstruktion ist. Mittag für mich. Beschäftigt mit den Wiener Jahrbüchern. Die Weigelische Kupfersendung wieder vorgenommen. Einiges einrangiert. Herr Kanzler von Müller, Lamartine neuere Gedichte belobend, anderes Literarische durchsprechend.
-An Herrn Hofrat Soret in Magdeburg, poste restante.
2. 07. Weimar
Manches abgeschlossen. Anderes vorgeschoben. Tagebuch von Walther aus Frankenhausen. Mit Ottilien darüber konferiert, und was weiter geschehen solle. Mittag für mich. Schuchardt hatte den Katalog der Rafaelischen Nachbildungen im Museum gebracht. Ich sah mein Rafaelisches Portefeuille durch, in Absicht einen gleichen Katalog fertigen zu lassen. Sonstige Kupfer und Zeichnungen durchgesehen, einiges eingerahmt. Österreichische Jahrbücher. Aufmerksamkeit auf Tendenz, Geschmack. Besonders merkwürdiger Fleiß und Ausführlichkeit im Einzelnen. Wir gingen den 32. Band meiner Werke durch. Wo er besonders die Rechtschreibung der Namen besorgt hatte. Abends Professor Riemer. Mit demselben das Kurzvorherstehende verhandelt. Sodann aber auch den Aufsatz über das Louisenfest. – Herrn Julius Elkan, hier.
3. 07. Weimar
Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach München. Verordnung an Dr. Schrön nach Jena. – Das Louisenfest an Professor Riemer. Mit Buchbinder Bauer wegen dem Binden des dazu bestimmten Papieres Abrede genommen. Herr Geh. Hofrat Helbig wegen der Boisseréeschen und Prellerischen Angelegenheit. Mit Herrn Oberbaudirektor Coudray zu Straubes gefahren, um den Sarg zu sehen, welcher nach Zeichnungen des Genannten teils in Guß und Treibewerk gefertigt worden. Ein höchst bedeutendes originelles Werk. Zu Mittag Hofrat Vogel und Ottilie. Nachher mit ihm allein. Über sein Werk sprechend. Die Weigelischen Zeichnungen nochmals durchgegangen. Später Hofrat Meyer, mit demselbigen über dieses und anderes. Er fuhr wieder nach Belvedere zurück. Fortsetzung der wiener Jahrbücher der Literatur.
4. 07. Weimar
Berichtigung der abzusendenden Exemplare meiner Werke. Herr von Müller schickt die Geschichte meiner botanischen Studien zurück. Familienbriefe, das unglückliche Verhältnis der von Diemarischen Eheleute betreffend. Brief von meinem Sohne; Abreise desselben von Venedig, über Mantua, Cremona nach Mailand zurück. Mylius in Frankfurt kündigt eine Sendung an. Absonderung der lithographierten Blättchen. Mittag mit Ottilien. Nach Tische Betrachtung von Kunstblättern. Einiges Literarische. Manches vorbereitet.
5. 07. Weimar
Kam das Kästchen von Mailand an. Wurde ausgepackt. Die sehr bedeutenden Bronzmedaillen des 15. und 16. Jahrhunderts betrachtet und besonders schätzenswert gefunden. Auch anderes Mitgekommene ausgehteilt und reponiert. Brief an meinen Sohn nach Mailand. Frau Präsident Schwendler vor ihrer Reise nach Brückenau einsprechend. Mittag mit Ottilien. Nach Tische die Medaillen zu betrachten fortgesetzt, die Umschriften zu lesen und die Allegorien der Rückseite auszulegen gesucht. Herr Geh. Rat von Müller, der die Metamorphose der Pflanzen zur Sprache brachte. – Herrn Kammerherrn von Goethe nach Mailand.
6. 07. Weimar
Die Dresdner Angelegenheit in Ordnung gebracht. Einiges Botanische. Inspektor Weise brachte Landkarten. Die Münzen weiter untersucht. Den Schicksalen der abgebildeten Personen nachgeforscht. Mittag Ottilien. In obigem Geschäft fortgefahren. Abends Professor Riemer, das 33. Bändchen ausgefertigt. Auch das Louisenfest meistens berichtigt.
7. 07. Weimar
Nebenstehendes: Herrn Faktor Reichel nach Augsburg, 31. 32. 33. Bändchen. Herrn Hofrat von Quandt nach Dresden. – Um 11 Uhr Madame Durand, dankend für die Aufmerksamkeit zu ihrem gestrigen 25. theatralischen Jubelfeste. Ein junger Schriftsteller Namens . . . Herr Landesdirektionsrat Gille, die mitgeteilten Briefe Augusts zurückbringend, dankend und einiges Besondere mitteilend. Hofrat Vogel. Alsdann ein Musikus, Bruder der Schauspielerin Zischka, ferner von Nieskowski, Berliner. Botanische Betrachtungen angereiht. Brief des Herrn Grafen Sternberg, denselben aus den 14. hujus anmeldend. Mittags Ottilie. Einige geographische und historische Unterhaltung. Sodann nahm ich die Medaillen wieder vor. Suchte die Umschriften zu entziffern und was sonst dergleichen. Hofrat Meyer, welchem zwey Schublädchen vorgelegt wurden, wobey sehr angenehme kunsthistorische Bemerkungen vorkamen. Er fuhr wieder nach Belvedere, und ich verfolgte meine Betrachtungen und Bemerkungen. Auch hatte ich den Tag über mehreren Pflanzen meine Aufmerksamkeit geschenkt, besonders in Betracht der neusten bedeutenden Anschauung.
8. 07. Weimar
Mehrere Briefe diktiert. Zelters Korrespondenz 1829 durchzulesen und zu revidieren angefangen. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Factor Reichel nach Augsburg. – Reise nach Spitzbergen von Barto von Löwenigh. Mittag Ottilien damit bekannt gemacht. Andere unbequeme Sendungen. Ich nahm die ältesten Medaillen vor. Beschrieb ihre Vor- und Rückseite kürzlich. Jahrbücher der Literatur von Wien 49. Band 1. Heft war angekommen. Ich beschäftigte mich damit, Gesinnungen und Urteile näher zu prüfen.
9. 07. Weimar
Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Fikentscher nach Redwitz. Herrn Marstaller nach Hamburg. Herrn von Deinhardstein in Wien. Herrn Geh. Rat von Cotta, München. – Wiener Jahrbücher weiter gelesen. Museum Mazzuchelli vorgenommen und die neuangekommenen Medaillen darin ausgesucht. Mittag mit Ottilien. Nachher setzte ich die Münzbetrachtungen fort. Herr Geh. Rat von Müller. Mitteilungen in der gräflich Reinhardischen Sache. Abends Professor Riemer. Er legte den Entwurf des Registers zu meinen Werken vor. Ich zeigte ihm die Cavinischen Münzen, auch den Folioband Museum der heiligen Genoveva in Paris, wobey manche antiquarische Betrachtung angestellt wurde.
10. 07. Weimar
Nebenstehendes: Herrn Geh. Rat von Willemer, Frankfurt a. M. – John schrieb das Verzeichnis der Cavinischen Münzen aus den Köhlerischen Münzbelustigungen ab. Manches geordnet und beseitigt. Geh. Rat von Müller giebt Nachricht von der Wirkung unseres Erlasses nach München. Ich suchte in meines Sohnes Münzschrank nach Cavineern, unterließ aber das weitere bis auf eine nähere Untersuchung. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag Hofrat Vogel und Ottilie. Er zeigte mir nachher die ...... Arterienwerke auf die fragliche Wunde jenes Studenten bezüglich. Hofrat Meyer, welcher seine bisherige Arbeit über die Kupferstecherkunst vorlegte. Ich ging mit ihm die übrigen neugesendeten Medaillen durch. Blieb für mich, noch einiges daraus und die Weigelische Zeichnungssendung Bezügliches zu bearbeiten. Walther war von Frankenhausen zurückgekommen.
11. 07. Weimar
Die Abschrift des Münzverzeichnisses geendigt. Blieb im Bette wegen Unwohlseyn und brachte still den ganzen Tag zu.
12. 07. Weimar
Morgens blieb desgleichen im Bette. Um 12 Uhr Besuch von Herrn Oberbaudirektor Coudray. Sendung von Herrn Hofrat Meyer. Nebenstehendes: Herrn Hofrat Meyer in Belvedere. Herrn Baurat Steiner, durch Schmeller.- Später Herr Hofrat Soret, von seiner Reise mit dem Prinz Carl nähere Nachricht gebend. Ich hatte manches gelesen. Stand Abends auf und ordnete das Nötige.
13. 07. Weimar
Die Kupfer und Zeichnungsrechnung in Ordnung gebracht. Bauer reichte das Bändchen ein zum Louisenfeste. Ich übergab solches mit dem Konzept, auch nötigen Anweisungen an John. Suchte die Berliner Musterblätter auf, Kupfer und Text. Letzteren an Bauer zum Heften. Walther spielte auf dem Flügel. Geh. Legationsrat...... brachte eine Papierrechnung von der Eisenacher meteorologischen Anstalt zur Autorisation. Mit Ottilien und Walthern zu Tische. Herr von Müller Abschied nehmend, in's Hannöversche reisend. Professor Riemer. Wir gingen die dänische Walpurgisnacht durch, das Nötige zu berichtigen.
14. 07. Weimar.
John übernahm die Abschrift des Luisenfestes. Ich diktierte einiges an Friedrich. Herrn Grafen Sternberg erwartend. Suchte manches zu ordnen und zu entwirren. Mittag Ottilie und Walther. Erstere beschäftigt mit englischen zu verkaufenden Büchern. Nach Tische las ich Perikles, ein jüngeres Werk von Shakespeare; die leichte geistreiche Behandlung. Später ließ Herr Graf Sternberg seine Ankunft melden.
15. 07. Weimar.
14. 07. Weimar.
John übernahm die Abschrift des Luisenfestes. Ich diktierte einiges an Friedrich. Herrn Grafen Sternberg erwartend. Suchte manches zu ordnen und zu entwirren. Mittag Ottilie und Walther. Erstere beschäftigt mit englischen zu verkaufenden Büchern. Nach Tische las ich Perikles, ein jüngeres Werk von Shakespeare; die leichte geistreiche Behandlung. Später ließ Herr Graf Sternberg seine Ankunft melden.
15. 07. Weimar.
John brachte die Abschrift des Luisenfestes. Weniges beseitigt. Kam Herr Graf Sternberg. Brachte mit demselbenden Tag zu. Mittags speiste Ottilie und Walther mit. Es wurden wissenschaftliche und Weltangelegenheiten durchgesprochen.
16. 07. Weimar
Vorhaben und Geschäften die möglichste Folge gegeben. Einiges vorbereitet. Graf Sternberg um 10 Uhr. Ich zeigte ihm die Berliner Musterblätter zu seiner Bewunderung vor. Zu Tische Ottilie und Walther. Nachher beschäftigten wir uns mit Betrachtung der von August eingesendeten Medaillen. Hiezu Herr Hofrat Soret. Brachte derselbe sehr schönes chromsaures Alkali, merkwürdig durch Gestalt und Farbe. Graf Sternberg und Ottilie fuhren spazieren. Nach der Rückkunft noch einiges von allgemeinem Interesse. Die Einnahme von Algier hatte sich bestätigt.
17. 07. Weimar
Nebenstehendes: Herrn Dr. Wackenroder, mit einem Billet an Hofgärtner Baumann in Jena. An R. A. Steiner autorisierte Quittungen dahin. An Museumsschreiber Färber ein Zettelchen zurück. Frau Amalie Wortmann geb. Simons, Elberfeld. – Um Uhr 10 Herr Gros Sternberg. Wir besahen die Medaillen des 15. und 16. Jahrhunderts; ingleichen anderes Interessante. Besprachen viele Verhältnisse. Derselbe speiste in Belvedere. Mittag Hofrat Vogel bey uns. Gegen Abend Herr Graf Sternberg. Fortsetzung der Beschauungen und Betrachtungen. Hofrat Meyer, die Berliner Musterblätter durchschauend. Unterhaltung darüber, den Kunstgehalt und die kupferstecherische Ausführung betreffend. Rat Töpfer vor seiner Reise nach Gotha, Aufträge wünschend. Graf Sternberg zum Tee. Allgemeine und besondere Unterhaltung mit Ottilien.
18. 07. Weimar
Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, Berlin, 6. und 7. Lieferung meiner Werke. Desgleichen eine Rolle, enthält das Freymaurer-Jubiläum, einige Facsimiles und Chaos. – Graf Sternberg fuhr mit Ottilien nach Tiefurt. War ein Brief von August angekommen, seine Abreise von Mailand nach Genua meldend. Herrn Grafen Sternberg nach der Rückkehr einige Zahnische Hefte vorgewiesen. Fuhr derselbe nach Belvedere. Ich speiste mit Ottilie und Walthern, durchsah später einige Kupferstiche, einige Portefeuilles. Zuletzt das Bilderbuch: Der englische Spion von Cruikshank. Wenig im Garten.
19. 07. Weimar
Nebenstehendes: Herrn Hofrat Soret, den ersten Nachtrag zur Metamorphose, Original und Manuskript. Herrn Hofrat Meyer, Anfrage, inliegend ein Billetchen an die Hofgärtner. Professor Riemer, Verzeichnis der Medaillons von David. Herrn Professor Dr. Zelter, Berlin. – Herr Graf Sternberg kam gegen 11 Uhr. Wir frühstückten zusammen und besprachen mehrere wissenschaftliche und sonstige Angelegenheiten. Blieb derselbe bey Tafel und wurde viel über unser Weimarisches Verhältnis mit den Bewohnern der drey Königreiche gescherzt. Der edle Freund nahm Abschied, und ich blieb für mich. Das Notwendigste durcharbeitend. Herr Oberbaudirektor Coudray. Hindernisse und Negociationen bey Veränderung des Lokals der Gewerkschule. Communication mit Meyer und Soret in Belvedere. NB. Um 12 Uhr war Ihro Kaiserliche Hoheit eingetroffen. Überbrachten Höchstdieselben ein Geschenk von polnischen Münzen für das Großherzogliche Münzkabinet; besprachen hiesige und allgemeine Verhältnisse und kehrten um 1 Uhr nach Belvedere zurück.
20. 07. Weimar
Geschichte der Lehre von der Metamorphose zu redigieren angefangen. Herr Hofrat Voigt, von einer Unterhandlung mit Zenker in Gegenwart des Herrn Kurator Ziegesar Nachricht gebend ......, ein Offizier von Potsdam, durchreisend. Mittags mit der Familie. Herr Rothe erzählte von seiner zurückgelegten kleinen Reise. Vorher war noch Herr Rittmeister von Thompson bey mir gewesen. Ich hatte ihm für die gute Behandlung Walthers bey dem Aufenthalt in Frankenhausen zu danken. Nach Tische eröffnete ich das von Warschau angekommene Kästchen und ordnete die darin enthaltenen Münzen zu den übrigen in das besondere Schränkchen. Abends Professor Riemer. Er brachte das Register der Profile von David mit einigen Bemerkungen zurück. Wir gingen Konzepte durch und besprachen einige Probleme.
21. 07. Weimar
Abschrift des Berichts an die Frau Großherzogin, bey Einsendung der Rechnung von 1829. Anderes geordnet. Redaktion der Mitteilungen die Geschichte des Einflusses meiner Metamorphose betreffend. Mittag mit der Familie. Nach Tische mit Ottilien. Über sittliche und ökonomisches Verhältnisse verschiedener Bekannten. Die Geschichte der Musik fortgelesen. Hofrat Meyer, die bisherigen Arbeiten besprochen. Den Text zu den Berliner Mustertafeln ihm mitgegeben. – Des Herrn Oberberghauptmann von Herder nach Freyberg.
22. 07. Weimar
Die gestrige Redaktion fortgesetzt. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin, verschiedenes Ihro zurückgelegte Reise nach Warschau betreffend. Ich gab die Rechnungen des Jahrs 1829 der Separatkasse mit. Principes de Philosophie Zoologique par Mr. Geoffroy de St. Hilaire. Streit zwischen den beyden Klassen der Naturforscher, der analysierenden und synthesierenden. Mittag mit der Familie. Nachher für mich. Obgemeldetes französisches Werk zu lesen fortgefahren und das was vor soviel Jahren in Deutschland deshalb geschehen wieder in's Andenken gebracht. – Eine Rolle an Börner nach Nürnberg.
23. 07. Weimar
Die gestrige Redaktion fortgesetzt. Nebenstehendes: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach München. Herrn Geh. Rat von Willemer, Frankfurt, in bey den die Pflanzenblätter eingeschlossen, auch lithographierte Blättchen. Herrn Auktionator Schmidmer, Nürnberg. – Den Streit der französischen Naturforscher weiter beachtet. Ein Brief von Grafen Reinhard von Beaujeu, seine Reise dieses Jahres ausführlich erzählend, einiges andere hinzufügend. Um 12 Uhr Herr Oberbaudirektor Coudray. Mittags mit der Familie. Heil Kanzler von Müller von der Reise zurückgekommen. Mit demselben in den untern Garten gefahren, um die Pflasterarbeit zu besehen. Um 6 Uhr Professor Riemer. Fuhr mit demselben um's Webicht. Früher Herr Hofrat Soret.
24. 07. Weimar
Einiges Oberaufsichtliche geordnet und Nebenstehendes abgesendet: Herrn Superintendent Anger nach Blankenhayn, ein Exemplar von Hermann und Dorothea. Herrn Inspektor Schrön, autorisierte Zettel, Jena. – Um 12 Uhr Herr Obermedizinalrat Caspers von Berlin und Gattin, eingeführt von Hofrat Vogel. Mittags mit der Familie. Nachher Herr Hofrat Meyer; brachte seinen fortgeführten Aufsatz über Kupferstiche, brachte die Berliner Musterblätter zurück und nahm die Apostel von Thorwaldsen, auch einiges andere mit. Ich setzte meine Lesung der französischen Streitigkeit und Betrachtung darüber fort.
25. 07. Weimar
Fortgesetzte Betrachtung über die französischen wissenschaftlichen Streitigkeiten. Frau Professor Thiersch und der junge Frommann. Herr von Vitzthum. Herr von Beulwitz einen Brief aus Warschau bringend. Demoiselle Seidler, welche früher einige Porträts geschickt hatte. Mittag mit der Familie. Fortgesetzte Betrachtung über die Streitigkeiten in der französischen Akademie. Herr Kanzler von Müller, Nachricht bringend von Bolivars Abdankung und der Aussicht des Prinz Paul von Württemberg, Vorgesetzter der griechischen Angelegenheiten zu werden. Herr Oberbaudirektor Coudray, über die Heizung mit erwärmter Luft nach den neusten Einrichtungen Kenntnis gebend, ingleichen die Plane vorlegend, wie die vier neuen Zimmer der Frau Großherzogin eingerichtet werden sollen. Ich verfolgte obgemeldete Betrachtungen. – Herrn Geh. Rat von Müller, Augusts Tagebuch und Graf Reinhards Brief.
26. 07. Weimar
Früh beim Erwachen Wölfchen, der gestern Abend von Dessau zurückgekommen war. Le Temps vom 20. Juli bringt ferneren Dissens zur Sprache, der sich bey der letzten Sitzung der französischen Akademie hervorgetan. In oberaufsichtlichen Geschäften einiges vorbereitet. Göttinger Anzeigen, Paxo mitternächtliches Afrika. Lacretelle Frankreich nach der Restauration. Demoiselle Seidler. Zu Mittag Fräulein Pogwisch, vieles erzählend von Dessauischen Persönlichkeiten und Zuständen. Wolf brachte die Lokalitäten zur Sprache, besonders das altdeutsche Haus. Ich setzte verschiedene Betrachtungen fort. Abends Professor d'Alton, Schwester und Frau. Mit Ersterem vieles über Berlin und München. Auch Frau Münderloh, die Herren Coudray und Vogel waren gegenwärtig.
27. 07. Weimar.
Einen Aufsatz über die Streitigkeiten der französischen Naturforscher zu diktieren angefangen. Gräfin Fritsch, einiges von Warschau bringend und meldend. Maler Grünler aus Italien kommend und von seiner Reise Studien und Beschäftigungen meldend. Mittag mit der Familie. Nach Tische Beschäftigung mit Zeichnungen und Kupferstichen. Die französische Streitigkeit nicht außer Augen lassend.
28. 07. Weimar
An jenem Aufsatz fortdictiert. Nebenstehendes: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Kissingen. Herrn Dr. Weller, Jena. – Mittags mit Wolf und Herrn Rothe. Nach Tische den französischen Streit bedacht. Hofrat Meyer. Mit ihm die angekommene Zeichnung nach Tischbein durch gesprochen. Seinen Aufsatz für Wien ferner beredet. Einige Kupfer zurückgenommen. Den Kölner Dom mitgegeben. Abends in den Garten mit Walther. Die Pflasterung angesehen. Wunderschöne Beleuchtung bey großer Stille des Grüns. Einiges nachher zu Hause berichtigt und vorgearbeitet.
29. 07. Weimar
Über die französische Angelegenheit fernerhin diktiert. Kleine Geschäfte abgeschlossen. Acht Taler Conventionsgeld an Elkan bezahlt. Um 12 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit. Vorschläge der Blumenliebhaber mitteilend. Mittag mit der Familie. Nach Tische Kupfer und Zeichnungen sortirend. Abends mit Walther in den untern Garten. Über Oberweimar zurück.
30. 07. Weimar
Französische akademische Streitigkeit. Einiges Oberaufsichtliche. Nähere Betrachtung der gestern angekommenen Sendung von Baron Stackelberg, Bröndsteds Athen und Cockerells Wiederherstellung des Capitols. Um 12 Uhr Herr Durand. Hernach Herr Hofrat Vogel mit Professor ...... Zu Mittag mit den Kindern. Nachher Herr Hofrat Vogel, wegen dem Verband. Sodann Herr Geh. Rat von Müller, nach Brückenau gehend. Herr Professor Riemer; mit demselben spazieren gefahren, in den untern Garten und über Oberweimar. Ich zeigte ihm das Kupfer des römischen Forums und Zubehör.
31. 07. Weimar
Nebenstehendes, oberaufsichtliche Geschäfte betreffend: An Großherzoglich Sächsisches Ober- Consistorium zu Eisenach, wegen H. Müllers Verpflichtung. An Hofrat Voigt, Verordnung wegen des botanischen Gartens. – Die französische
Gelehrten-Streitigkeit weiter durchgearbeitet. Ihro Hoheit der Großherzog. Mittag Hofrat Vogel und die Familie. Nachricht von der aufgehobenen Kammer, sowie der Preßfreyheit und was dem anhängt. Andere Hof- und Stadtgeschichten. Hofrat Meyer. Das forum romanum demselben vorgewiesen. Die nächsten Arbeiten mit ihm verabredet. Oberbaudirektor Coudray. Dasselbe Blatt mit ihm angesehen und durchgesprochen. Zusammen nach dem untern Garten gefahren. Bey androhendem Gewitter bald nach Hause. Schubarth über Goethes Faust nach Vorlesungen in Schmiedeberg.
16. 07. Weimar
Vorhaben und Geschäften die möglichste Folge gegeben. Einiges vorbereitet. Graf Sternberg um 10 Uhr. Ich zeigte ihm die Berliner Musterblätter zu seiner Bewunderung vor. Zu Tische Ottilie und Walther. Nachher beschäftigten wir uns mit Betrachtung der von August eingesendeten Medaillen. Hiezu Herr Hofrat Soret. Brachte derselbe sehr schönes chromsaures Alkali, merkwürdig durch Gestalt und Farbe. Graf Sternberg und Ottilie fuhren spazieren. Nach der Rückkunft noch einiges von allgemeinem Interesse. Die Einnahme von Algier hatte sich bestätigt.
17. 07. Weimar
Nebenstehendes: Herrn Dr. Wackenroder, mit einem Billet an Hofgärtner Baumann in Jena. An R. A. Steiner autorisierte Quittungen dahin. An Museumsschreiber Färber ein Zettelchen zurück. Frau Amalie Wortmann geb. Simons, Elberfeld. – Um Uhr 10 Herr Gros Sternberg. Wir besahen die Medaillen des 15. und 16. Jahrhunderts; ingleichen anderes Interessante. Besprachen viele Verhältnisse. Derselbe speiste in Belvedere. Mittag Hofrat Vogel bey uns. Gegen Abend Herr Graf Sternberg. Fortsetzung der Beschauungen und Betrachtungen. Hofrat Meyer, die Berliner Musterblätter durchschauend. Unterhaltung darüber, den Kunstgehalt und die kupferstecherische Ausführung betreffend. Rat Töpfer vor seiner Reise nach Gotha, Aufträge wünschend. Graf Sternberg zum Tee. Allgemeine und besondere Unterhaltung mit Ottilien.
18. 07. Weimar
Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, Berlin, 6. und 7. Lieferung meiner Werke. Desgleichen eine Rolle, enthält das Freymaurer-Jubiläum, einige Facsimiles und Chaos. – Graf Sternberg fuhr mit Ottilien nach Tiefurt. War ein Brief von August angekommen, seine Abreise von Mailand nach Genua meldend. Herrn Grafen Sternberg nach der Rückkehr einige Zahnische Hefte vorgewiesen. Fuhr derselbe nach Belvedere. Ich speiste mit Ottilie und Walthern, durchsah später einige Kupferstiche, einige Portefeuilles. Zuletzt das Bilderbuch: Der englische Spion von Cruikshank. Wenig im Garten.
19. 07. Weimar
Nebenstehendes: Herrn Hofrat Soret, den ersten Nachtrag zur Metamorphose, Original und Manuskript. Herrn Hofrat Meyer, Anfrage, inliegend ein Billetchen an die Hofgärtner. Professor Riemer, Verzeichnis der Medaillons von David. Herrn Professor Dr. Zelter, Berlin. – Herr Graf Sternberg kam gegen 11 Uhr. Wir frühstückten zusammen und besprachen mehrere wissenschaftliche und sonstige Angelegenheiten. Blieb derselbe bey Tafel und wurde viel über unser Weimarisches Verhältnis mit den Bewohnern der drey Königreiche gescherzt. Der edle Freund nahm Abschied, und ich blieb für mich. Das Notwendigste durcharbeitend. Herr Oberbaudirektor Coudray. Hindernisse und Negociationen bey Veränderung des Lokals der Gewerkschule. Communication mit Meyer und Soret in Belvedere. NB. Um 12 Uhr war Ihro Kaiserliche Hoheit eingetroffen. Überbrachten Höchstdieselben ein Geschenk von polnischen Münzen für das Großherzogliche Münzkabinet; besprachen hiesige und allgemeine Verhältnisse und kehrten um 1 Uhr nach Belvedere zurück.
20. 07. Weimar
Geschichte der Lehre von der Metamorphose zu redigieren angefangen. Herr Hofrat Voigt, von einer Unterhandlung mit Zenker in Gegenwart des Herrn Kurator Ziegesar Nachricht gebend ......, ein Offizier von Potsdam, durchreisend. Mittags mit der Familie. Herr Rothe erzählte von seiner zurückgelegten kleinen Reise. Vorher war noch Herr Rittmeister von Thompson bey mir gewesen. Ich hatte ihm für die gute Behandlung Walthers bey dem Aufenthalt in Frankenhausen zu danken. Nach Tische eröffnete ich das von Warschau angekommene Kästchen und ordnete die darin enthaltenen Münzen zu den übrigen in das besondere Schränkchen. Abends Professor Riemer. Er brachte das Register der Profile von David mit einigen Bemerkungen zurück. Wir gingen Konzepte durch und besprachen einige Probleme.
21. 07. Weimar
Abschrift des Berichts an die Frau Großherzogin, bey Einsendung der Rechnung von 1829. Anderes geordnet. Redaktion der Mitteilungen die Geschichte des Einflusses meiner Metamorphose betreffend. Mittag mit der Familie. Nach Tische mit Ottilien. Über sittliche und ökonomisches Verhältnisse verschiedener Bekannten. Die Geschichte der Musik fortgelesen. Hofrat Meyer, die bisherigen Arbeiten besprochen. Den Text zu den Berliner Mustertafeln ihm mitgegeben. – Des Herrn Oberberghauptmann von Herder nach Freyberg.
22. 07. Weimar
Die gestrige Redaktion fortgesetzt. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin, verschiedenes Ihro zurückgelegte Reise nach Warschau betreffend. Ich gab die Rechnungen des Jahrs 1829 der Separatkasse mit. Principes de Philosophie Zoologique par Mr. Geoffroy de St. Hilaire. Streit zwischen den beyden Klassen der Naturforscher, der analysierenden und synthesierenden. Mittag mit der Familie. Nachher für mich. Obgemeldetes französisches Werk zu lesen fortgefahren und das was vor soviel Jahren in Deutschland deshalb geschehen wieder in's Andenken gebracht. – Eine Rolle an Börner nach Nürnberg.
23. 07. Weimar
Die gestrige Redaktion fortgesetzt. Nebenstehendes: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach München. Herrn Geh. Rat von Willemer, Frankfurt, in bey den die Pflanzenblätter eingeschlossen, auch lithographierte Blättchen. Herrn Auktionator Schmidmer, Nürnberg. – Den Streit der französischen Naturforscher weiter beachtet. Ein Brief von Grafen Reinhard von Beaujeu, seine Reise dieses Jahres ausführlich erzählend, einiges andere hinzufügend. Um 12 Uhr Herr Oberbaudirektor Coudray. Mittags mit der Familie. Heil Kanzler von Müller von der Reise zurückgekommen. Mit demselben in den untern Garten gefahren, um die Pflasterarbeit zu besehen. Um 6 Uhr Professor Riemer. Fuhr mit demselben um's Webicht. Früher Herr Hofrat Soret.
24. 07. Weimar
Einiges Oberaufsichtliche geordnet und Nebenstehendes abgesendet: Herrn Superintendent Anger nach Blankenhayn, ein Exemplar von Hermann und Dorothea. Herrn Inspektor Schrön, autorisierte Zettel, Jena. – Um 12 Uhr Herr Obermedizinalrat Caspers von Berlin und Gattin, eingeführt von Hofrat Vogel. Mittags mit der Familie. Nachher Herr Hofrat Meyer; brachte seinen fortgeführten Aufsatz über Kupferstiche, brachte die Berliner Musterblätter zurück und nahm die Apostel von Thorwaldsen, auch einiges andere mit. Ich setzte meine Lesung der französischen Streitigkeit und Betrachtung darüber fort.
25. 07. Weimar
Fortgesetzte Betrachtung über die französischen wissenschaftlichen Streitigkeiten. Frau Professor Thiersch und der junge Frommann. Herr von Vitzthum. Herr von Beulwitz einen Brief aus Warschau bringend. Demoiselle Seidler, welche früher einige Porträts geschickt hatte. Mittag mit der Familie. Fortgesetzte Betrachtung über die Streitigkeiten in der französischen Akademie. Herr Kanzler von Müller, Nachricht bringend von Bolivars Abdankung und der Aussicht des Prinz Paul von Württemberg, Vorgesetzter der griechischen Angelegenheiten zu werden. Herr Oberbaudirektor Coudray, über die Heizung mit erwärmter Luft nach den neusten Einrichtungen Kenntnis gebend, ingleichen die Plane vorlegend, wie die vier neuen Zimmer der Frau Großherzogin eingerichtet werden sollen. Ich verfolgte obgemeldete Betrachtungen. – Herrn Geh. Rat von Müller, Augusts Tagebuch und Graf Reinhards Brief.
26. 07. Weimar
Früh beim Erwachen Wölfchen, der gestern Abend von Dessau zurückgekommen war. Le Temps vom 20. Juli bringt ferneren Dissens zur Sprache, der sich bey der letzten Sitzung der französischen Akademie hervorgetan. In oberaufsichtlichen Geschäften einiges vorbereitet. Göttinger Anzeigen, Paxo mitternächtliches Afrika. Lacretelle Frankreich nach der Restauration. Demoiselle Seidler. Zu Mittag Fräulein Pogwisch, vieles erzählend von Dessauischen Persönlichkeiten und Zuständen. Wolf brachte die Lokalitäten zur Sprache, besonders das altdeutsche Haus. Ich setzte verschiedene Betrachtungen fort. Abends Professor d'Alton, Schwester und Frau. Mit Ersterem vieles über Berlin und München. Auch Frau Münderloh, die Herren Coudray und Vogel waren gegenwärtig.
27. 07. Weimar.
Einen Aufsatz über die Streitigkeiten der französischen Naturforscher zu diktieren angefangen. Gräfin Fritsch, einiges von Warschau bringend und meldend. Maler Grünler aus Italien kommend und von seiner Reise Studien und Beschäftigungen meldend. Mittag mit der Familie. Nach Tische Beschäftigung mit Zeichnungen und Kupferstichen. Die französische Streitigkeit nicht außer Augen lassend.
28. 07. Weimar
An jenem Aufsatz fortdictiert. Nebenstehendes: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Kissingen. Herrn Dr. Weller, Jena. – Mittags mit Wolf und Herrn Rothe. Nach Tische den französischen Streit bedacht. Hofrat Meyer. Mit ihm die angekommene Zeichnung nach Tischbein durch gesprochen. Seinen Aufsatz für Wien ferner beredet. Einige Kupfer zurückgenommen. Den Kölner Dom mitgegeben. Abends in den Garten mit Walther. Die Pflasterung angesehen. Wunderschöne Beleuchtung bey großer Stille des Grüns. Einiges nachher zu Hause berichtigt und vorgearbeitet.
29. 07. Weimar
Über die französische Angelegenheit fernerhin diktiert. Kleine Geschäfte abgeschlossen. Acht Taler Conventionsgeld an Elkan bezahlt. Um 12 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit. Vorschläge der Blumenliebhaber mitteilend. Mittag mit der Familie. Nach Tische Kupfer und Zeichnungen sortirend. Abends mit Walther in den untern Garten. Über Oberweimar zurück.
30. 07. Weimar
Französische akademische Streitigkeit. Einiges Oberaufsichtliche. Nähere Betrachtung der gestern angekommenen Sendung von Baron Stackelberg, Bröndsteds Athen und Cockerells Wiederherstellung des Capitols. Um 12 Uhr Herr Durand. Hernach Herr Hofrat Vogel mit Professor ...... Zu Mittag mit den Kindern. Nachher Herr Hofrat Vogel, wegen dem Verband. Sodann Herr Geh. Rat von Müller, nach Brückenau gehend. Herr Professor Riemer; mit demselben spazieren gefahren, in den untern Garten und über Oberweimar. Ich zeigte ihm das Kupfer des römischen Forums und Zubehör.
31. 07. Weimar
Nebenstehendes, oberaufsichtliche Geschäfte betreffend: An Großherzoglich Sächsisches Ober- Consistorium zu Eisenach, wegen H. Müllers Verpflichtung. An Hofrat Voigt, Verordnung wegen des botanischen Gartens. – Die französische
Gelehrten-Streitigkeit weiter durchgearbeitet. Ihro Hoheit der Großherzog. Mittag Hofrat Vogel und die Familie. Nachricht von der aufgehobenen Kammer, sowie der Preßfreyheit und was dem anhängt. Andere Hof- und Stadtgeschichten. Hofrat Meyer. Das forum romanum demselben vorgewiesen. Die nächsten Arbeiten mit ihm verabredet. Oberbaudirektor Coudray. Dasselbe Blatt mit ihm angesehen und durchgesprochen. Zusammen nach dem untern Garten gefahren. Bey androhendem Gewitter bald nach Hause. Schubarth über Goethes Faust nach Vorlesungen in Schmiedeberg.
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