> Gedichte und Zitate für alle: Goethes Tagebücher: Oktober 1830

2015-01-09

Goethes Tagebücher: Oktober 1830



Oktober 1830




1. 10. Weimar.

Konzepte und Munda vorgeschoben. Zu Mittag mit der Familie. Dr. Weller und Professor Riemer. Die Geschichte der jenaischen Unruhen im geheimsten Detail. Letzterer erfreute sich nach Tisch an Neureuthers Lithographien. Ich blieb nachher für mich. Las manches in Bezug auf die Tagesneuigkeiten. Zuletzt im Tristram Shandy und bewunderte aber und abermal die Freiheit, zu der sich Sterne zu seiner Zeit emporgehoben hatte, begriff auch seine Einwirkung auf unsere Jugend. Er war der erste, der sich und uns aus Pedanterei und Philisterei emporhob.


 2. 10. Weimar

Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Konsul Küstner nach Leipzig. An Herrn Varnhagen von Ense, Berlin. Herrn von Goethe nach Rom. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach München. Herrn Dr. Weller nach Jena. – Herr Professor Huschke, auf seiner Durchreise von Hamburg kommend, die ersten Nachrichten von der dortigen Versammlung bringend. Prinzeß Auguste und Umgebung. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Herr von Rennenkampff. Zu Mittag Hofrat Vogel und Professor Göttling von Jena. Professor Reinholds Geschichte der Philosophie.

3. 10. Weimar

Einiges zur wissenschaftlichen Streitigkeit der französischen Naturforscher. Zweyte Revision des 3. Bogens der Metamorphose an Frommann. Registrande der Oberaussicht durch John. Fuhr mit Ottilien nach Berka bey'm schönsten Wetter. Zu Tische wieder zurück. Herr Kanzler von Müller speiste mit, erzählte die revolutionären Albernheiten dieser Tage. Anderes vorliegende besprochen. Zum Andenken Georgs Sartorius, eine wohl vorgetragene Schrift. Machte mich meine vieljährigen Verhältnisse zu diesem Ehrenmann rekapitulieren. – Herrn Frommann nach Jena, zweyte Revision des 3. Bogens der Metamorphose.

4. 10. Weimar

Einiges zu der französischen naturhistorischen Streitigkeit. Sartorius zu Ende gelesen. Schuchardt  brachte die Durchzeichnung der Tizianischen Landschaft. Mit Ottilien die Tour am Ettersberge her. Mittag für uns. Hofrat Meyer, Oberbaudirektor Coudray und Hofrat Vogel. – Herrn von Quandt nach Dresden.

5. 10. Weimar

Abgefahren nach Dornburg um 7 Uhr bey schönem Wetter. Um halb 11 Uhr angekommen. Herrliche Sonnenbeleuchtung mit abwechselnden Wolkenschatten. Prächtiger Anblick der Gegend. Die Meinigen waren froh um 3 Uhr abgefahren. Gegen 6 Uhr in Kötschau, wo bald nachher der Regen einbrach und uns bis Weimar begleitete.

6. 10. Weimar

Nebenstehendes, was lange liegen geblieben: Herrn Professor Zelter, Berlin. Herrn Thomas Carlyle nach Craigenputtock. An Museumsschreiber Färber in Jena. – Sonstiges überdacht und vorbereitet. Mittag mit Ottilien und Herrn Rothe; die Kinder waren in der Zeichenschule. Überlegung des Nächsten. Prinzeß Auguste Abschied nehmend. Hofrat Vogel. Höchst interessantes Gespräch über einige Krankheitsfälle. Weitere Aufklärung seiner Ansichten über vergangene und gegenwärtige Zustände.

7. 10. Weimar

Konzepte für die nächsten Posttage. Kam ein Schreiben von Zeltern. General 
Geismar. Merkwürdiges Gespräch über seine Lage im türkischen Feldzuge, über seine Reisen durch Deutschland und angrenzende Länder bisher. Er war acht Tage vor dem Aufstande von Brüssel aus dieser Stadt gegangen. Erinnerung an die Hülfe, die er uns Anno 1813 mit seinen Kosaken gebracht. Geh. Hofrat Helbig, die Prellerische Angelegenheit anregend. Mittag mit der Familie. Nachher Madame Milder. Abends des Terenz Eunuchus gelesen.

8. 10. Weimar

Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Geh. Rat von Willemer nach Frankfurt a. M. Herrn Dr. Ernst Schubarth nach Hirschberg. – Ich hielt mich an den zweyten Abschnitt, die französische Streitigkeit behandlend. Geh. Hofrat Helbig, die Prelleri sche Angelegenheit erinnernd. Mittag mit der Familie. Die artigen Zeichnungen eines Engländers kamen zur Sprache. Ich las ferner im Terenz. Hofrat Meyer. Wir sprachen die nächsten Angelegenheiten durch. Nimmt man es genau, so ist eigentlich die geist- und herzlose Behandlung der Geschäfte im Friedenszustande und der völlige Unbegriff der Augenblicke Schuld an allem Unheil. Herr Landesdirektionsrat Gille, die bevorstehenden bedenklichen Epochen besprechend. Sicherheitsmaßregeln wurden entwickelt. Abends Professor Riemer. Wir gingen einige Konzepte durch. Ich machte ihn mit anderem Interessanten bekannt.


9. 10. Weimar.

Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Chézy nach Paris. Herrn von Cotta nach Stuttgart. An Herrn Geh. Hofrat Helbig, wegen Preller. An den Kontrolleur Hoffmann desgleichen. – Anderes bedacht. Das Sonntagsblatt revidiert. Mittag Hofrat Vogel. Nach Tische Gespräch mit ihm über die Cholera morbus. Arrangement des Zwiebelmarkts mit polizeilicher Zweckmäßigkeit, den Umständen angemessen. Im Terenz fortgefahren zu lesen. Die allerzarteste theatralische Urbanität, womit halb unsittliche Gegenstände behandelt sind, höchlich bewundert; sowie auch den kopierten Dialog, der Größe des Theaters und der Entfernung der Zuschauer höchst angemessen. Überhaupt die höchste Keuschheit, Nettigkeit und Klarheit der Behandlung. Aliter pueri, aliter Grotius.
Madame Milder sang im Don Juan die Elvire.


10. 10. Weimar

Einige Konzepte ajustirt. Sömmerings frühere Verdienste bedacht. Edmund Reade, Revolt of the Angels in Bezug auf die Berliner Freunde näher angesehen. Die kleinen Gedichte am Ende liebenswürdig. Einzelne vorzüglich gefunden. Mittag mit der Familie. Nach Tische öffentliches Nahes und Fernes. Gegen Abend Herr Kanzler von Müller. Fortsetzung dergleichen Betrachtungen. Der Zwiebelmarkt war sorgfältig arrangirt, um alle Störungen und Verwirrungen zu vermeiden. Es regnete, alles ging ruhig vorüber. Abmarsch eines Truppenteils nach Kahla, auf Gesuch der Altenburgischen Regierung.

11. 10. Weimar

In diesen Tagen hoher Barometerstand. Bedeckter Himmel. Nebelhaft und nebelwolkig, demohngeachtet aber die Kongruenz von Nordwest- und Nordluft. Auf diesen Winter ist wieder großer Schnee vorauszusagen. Nebenstehendes: Bericht an Serenissimum bezüglich auf Schuchardt. – Abschriften. Nähere Betrachtung von Campers Verdiensten. Die Öfen im vordern Zimmer wurden wieder eingesetzt. Mittag mit der Familie. Campers Leben und Verdienste. Gegen Abend Hofrat Vogel. Im Terenz weiter gelesen.

12. 10. Weimar

Brief von Dr. Eckermann, sogleich beantwortet. Ingleichen von Konsul Swaine aus Hamburg einsweilen ad acta. Custos Färber von Jena, Nachricht bringend von dem ungestörten Zustand der Museen. Er und eine große Gesellschaft hatten mit großem Beyfall den bronzenen Sarg Serenissimi gefunden und gesehen. Ich autorisierte und bezahlte mitgebrachte Rechnungen. Mittag mit der Familie. Im Terenz weiter gelesen. Abends Hofrath Vogel – Herrn Dr. Eckermann nach Frankfurt a. M.

13. 10. Weimar

Einiges auf die Metamorphose Bezügliches. Schreiben des Herrn Grafen Reinhard an Kanzler von Müller. Mittag für mich. Nachher förderte ich Einzelnes möglichst. Demoiselle Seidler  verlangte Urlaub nach Berlin. Hofrat Meyer gegen Abend. Ottilie von der Frau Großherzogin kommend. Ich suchte mich durch Ruhe herzustellen. Hofrat Soret wegen des Manuskripts. – Herrn Frommann den 4. Bogen nach Jena.

14. 10. Weimar

Absurde Depeschen vom Herrn Generalkonsul Küstner. Abschrift derselben an von Cotta. Verschiedenes zu Berichtigung der botanischen Manuskripte. Geh. Hofrat Helbig. Mittag mit der Familie. War gestern die Büste von Opalglas angekommen. Nach Tische Facius, ein plastisches durchscheinendes Bild von seiner Tochter in Berlin vorweisend. Hofrat Meyer. Nachher Herr Kanzler, über einen Brief des Herrn Grafen Reinhard sich zu besprechen. Beyde gingen in's Concert zu der Frau Großherzogin. Ich blieb für mich und dachte das Nächste durch. Nach Tische hatte ich das Venetianische Portefeuille durchgesehen. – Des Herrn von Cotta nach Stuttgart.

15. 10. Weimar

Die Übersetzung Herrn Sorets des geschichtlichen Teiles vorgenommen. Schuchardt schrieb einige Blätter ab. Über das Nächstfolgende konferierte ich mit jenem. Kam der 2. Brief meines Sohns aus Neapel vom 23. September, seine Expeditionen mit Zahn berichtend. Bey schönem Wetter einige Stunden im Garten. Mittags mit der Familie. Betrachtung der Soretischen Übersetzung.  Hofrat Meyer. Über die Berliner Ausstellung und deren Katalog. Fernere Betrachtung der Cavinischen Münzen. Blieb für mich. Überlegte das Nächstfolgende. Anmeldung von Herrn General-Lieutenant von Valentini abgelehnt.

16. 10. Weimar

Schuchardt schrieb an dem letzten Mundum des ersten Nachtrags. Differenz wegen eines angekommen seyn sollenden Packets. Anmeldung von Frau von Wolzogen abgelehnt. Anderes auf Botanica bezüglich. Mittag Hofrat Vogel und die Familie. Dr. Weller nach Tische, wo die Jenaischen Händel in ihrer Eigenthümlichkeit durchgesprochen wurden. Ich blieb für mich und bereitete das Notwendige auf morgen vor. – Herrn Professor Göttling nach Jena.

17. 10. Weimar

Nebenstehendes: Herrn Carlyle nach Craigenputtock. Herrn Sulpiz Boisserée, München. Beantwortung eines Laufzettels von Frankfurt a. M. – Herr Geh. Legationsrat von Conta besuchte mich, Abschied nehmend für München. Ich besprach mit Vulpius die künftige Behandlung der Weinabgabe. Schuchardt lieferte die weiteren Bogen der französischen Übersetzung des ersten Nachtrags. Mittag mit der Familie. Herr Geh. Rat von Müller. Alsdann Hofrat Vogel und Oberbaudirektor Coudray, welcher eine Geschäftsreise in's Oberland gemacht hatte, auch in Geis bey den geistlichen Herren eingesprochen hatte.  Über die verschiedenen Wünsche und Beschwerden dortiger Gegend. Verhältnis zu Bayern und sonst.

18. 10. Weimar

Schreiben an Herrn von Humboldt konzipiert. Verschiedenes auf Botanik Bezügliches, ingleichen auf Medaillen. Anfragen und Notizen durch Kräuter. Buchdrucker Hertel seinen Dank abstattend für den Anteil an dessen Jubiläum. Ottilie wegen der Graf Reinhardischen Angelegenheit. Um 12 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Mittag mit der Familie. Beschäftigte mich mit Nächstbevorstehendem, sodann mit Übertragung einiger altern Medaillen in die neuem. Nähere Bekanntschaft mit dem Bildhauer und Medailleur Dupré unter Ludwig XIII. Hofrat Meyer nahm Teil an diesen Untersuchungen. Sodann: Causes et Conséquences des événements du mois de Juillet 1830. Par J. Fiévée. Paris 1830.

19. 10. Weimar

Vorgemeldetes Heft ausgelesen. Nebenstehendes abgetan: Herrn Staatsminister von Humboldt, Berlin. Herrn Landesdirektionsrat  Gille, Briefe von meinem Sohn. Frau von Pogwisch, wegen Anschaffung neuer Bücher. – Mr. Hardwich, eingeführt durch Herrn Beuth. Zwey Irländer Sohnles und Dr. Hauython. Bey schönem Wetter einige Stunden im Garten. Freyherr von Würtzburg und Gemahlin, geb. Gräfin von Seinsheim, aus Bayern, besahen die  Kunstwerke in den vordern Zimmern. Gespeist mit der Familie. Nach Tische im Garten. Kam Fräulein Ulrike. Blieb für mich. Beachtete das Nächste. Abends Professor Riemer. Wir besprachen das Vorgekommene. Besahen die Ovidischen Metamorphosen von Baur. Ich hatte mich mit den Medaillen beschäftigt.

20. 10. Weimar

Geschichte der Lehre der Pflanzenmetamorphose. Im Garten bey schönem Wetter. Mittag mit Ottilien und Herrn Rothe. Ich fuhr an der Geschichte der Metamorphose fort. Abends Herr Kanzler, Hofrat Meyer und Hofrat Vogel. Mit Meyern die Verdienste Michelangelo's durchgesprochen. Die einzelnen Statuen desselben durchgegangen.

21. 10. Weimar

Pflanzenmetamorphose fortgesetzt. Mehrere Bücher für die Bibliothek von der Frau Großherzogin erhalten. Kam die hohe Dome selbst. Merkwürdige Persönlichkeiten durchgesprochen. Im Garten bey schönem Wetter. Mittag mit der Familie. Organisation Systématique und geographisches Verhältnis der Infusionstierchen als Geschenk angekommen und nähere Kenntnis davon genommen. – Herrn Generalkonsul Küstner nach Leipzig.

22. 10. Weimar

Botanische Betrachtungen. Die Isagoge des Joachim Jungius sorgfältig durchgesehen und excerpirt. Die Sendung meines Sohnes von Florenz, nach seinem Brief vom 2. September dort abgegangen, von Nürnberg her angekündigt. Schmeller brachte das Bild des Herrn Dupré's. Hofgärtner Baumann von Jena. Um 12 Uhr spazieren gefahren. Mittags mit der Familie. Nachher Oberbaudirektor Coudray. Professor Riemer. Später Ihro Hoheit der Großherzog.

23. 10. Weimar

Isagoge des Joachim Jungius von Lübeck. Um 11 Uhr in den untern Garten gefahren. Daselbst gefrühstückt. Kam

24. 10. Weimar.

Altes verdorbenes Bild der Wielandischen Familie von Jena zum Restaurieren eingesendet. Kamen Briefe von meinem Sohn, Zelter und dem Grafen Beust. Das Manuskript in den Tuilerien gefunden weiter gelesen. Bezieht sich keineswegs auf die gegenwärtigen Zustände, sondern mag ein ganz vernünftiger Vortrag aus der Königszeit sein, was man in Frankreich in den verschiedenen Departementern Gutes stiften könnte. Mittag mit der Familie. Obengenanntes Buch fortgelesen. Kam eine angenehme Sendung russischer Mineralien von Geh. Rat von Loder. Hofrat Vogel. Krankheitsgeschichten. Die Last des Wissens zur Praxis besprochen.

25. 10. Weimar


Joachim Jungius und seine Verhältnisse zur Naturgeschichte. Einiges hierüber diktiert. Kam  von Weigel das Verzeichnis der 24. Auktion mit Preisen. Im Garten. Schöner Tag. Mittag mit der Familie. Sodann Hofrat Meyer, dem ich den Weigelischen Katalog vorlegte und den Inhalt besprach. Später Oberbaudirektor Coudray. Mit beyden wurden die russischen Mineralien angesehen. – An Herrn Generalmajor von Egloffstein durch Schmeller.

26. 10. Weimar

Die Fortschreitenden Pariser Begebenheiten wurden nach den eintreffenden Tagesblättern immer fort beherzigt. Die Spiraltendenz der Pflanzen beachtet. Herr Hofrat Vogel, die Geschichte eines gestrigen Tauffestes erzählend. Mittag mit der Familie. Das Vorliegende fortgesetzt. Abends Professor Riemer. Den 5. Revisionsbogen der Metamorphose abgefertigt.

27. 10. Weimar

Das vegetabilische Spiralsystem gefördert. Brief an Zelter diktiert. Hermes 34. Band 2. Heft. Mittag mit Herrn Rothe. Bibliothèque universelle die drey letzten Stücke. Hofrat Vogel zu Abend. Später Ottilie aus dem Theater kommend. Neue Händel zwischen Baron Cuvier und St. Hilaire vom 11. October. – Herrn Frommann den 5. Revisionsbogen, Jena.

28. 10. Weimar

Einiges zur Spiraltheorie. Die Registrande der Oberaufsicht durchgegangen und alles expediert. Mitgeteilte Briefe durch Herrn Kanzler. Herr von Schenk, Münch, Rochlitz. Starke brachte die  Zeichnung einer Weinranke. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Kupferstiche und lithographierte Blätter vorgelegt von einem, Heigel genannt. Mittag mit der Familie. Die Hefte über den Prozeß der Minister Carls des Zehnten. Abends Oberbaudirektor Coudray, das sächsische Wappenschild, den Armbrustschützen gehörig, vorzeigend. Geh. Rath von Müller. Einige ältere Medaillen vorgewiesen. – An den akademischen Bibliothekar Göttling, wegen Compters Holzstall.

29. 10. Weimar

Hefte des Prozesses der Minister. Nebenstehendes: Herrn Professor Dr. Zelter, Berlin. Inspektor Schrön in Jena, autorisierte Quittungen zurück. Museumsschreiber Färber dahin, desgleichen. – Ward Alma's Geburtstag auf dem Fürstenhaus gefeyert. Botanica. Curtis Botanical Magazine. New Series Vol. I und f. Schreiben von meinem Sohn aus Neapel. Einiges dictirt. Kräuter wegen Bibliotheksangelegenheiten. Mittag mit der Familie. Nach Tisch Botanica. Abends mit Walther. Las derselbe in Acerra philologica.

30. 10. Weimar

Haushaltungsangelegenheiten. Brief des Grafen Reinhard an Geh. Rat von Müller. Einiges Oberaufsichtliche. Mittag Hofrat Vogel. Gegen Abend Hofrat Meyer. Wir besahen einen Band alter Kupferstiche von der Bibliothek. Wurden  bekannt mit dem Namen eines Künstlers S. du Perac.

31. 10. Weimar

Einiges diktiert zur Botanik und zu Briefen. Den 39. Band meiner Werke 12 Ausgabe an Professor Riemer. Nebenstehendes: Herrn Geh. Rat von Willemer die italiänische Komödie dell' arte. Herrn Faktor Reichel nach Augsburg 37. Band. Herrn Professor Riemer den 39. Band. – Gruithuisens Hefte. Um 11 Uhr Herr von Weckherlin und Professor von Froriep Mittag mit der Familie. Es war Ottiliens Geburtstag gefeyert worden. Vorher war Rinaldo mit dem Böttcher bey mir gewesen. War eine Revision und Kellerverzeichnis angeordnet. Ich blieb am nächsten Vorliegenden. Gegen Abend Herr Kanzler von Müller. Unterhaltung über die Société St. Simonienne, als eine Wiederholung der allgemeinen Forderungen, die nicht einmal ideell genannt werden können, ohne den mindesten Begriff der zu berücksichtigenden Bedingungen, aus welche man unausweichlich angewiesen ist. Wolf las mir seine Märchen vor.

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