Erwach' ich zum Gefühl, stößt die beklemmte Brust
Die Seufzer aus, die sie erstickt, sich unbewußt.
Ist's recht auch, daß zu deinem Grab die Tränen fließen,
Die zur Erleichtrung sich aus trübem Aug' ergießen?
Ist's Pflicht, sich sinnenlos um eingestandne Pein,
Verstummend, unerklärt im Herzen zu verzeihn?
Verdunkelt sind nunmehr die Freuden meiner Tage,
Dein traurig Schicksal bleibt der Vorwurf meiner Klage.
Und laß die Welt mich schmähn, Albert wird mir verzeihn:
Dich liebt ich als den Freund höchst zärtlich, engelrein.
Ein allzu zärtlich Herz verlangte Albert nicht.
Gern hätt' es eingestimmt zu der geliebtern Pflicht,
Dem unglückseel'gen Freund ein Hofnungsblick gegeben,
Um ihm die stille Glut im Busen zu beleben.
Ja ich ich war's, die's ihm aus seiner Brust fortriß.
Durch mich beweint in hofnungsloser Kümmerniss
Die Mutter den geraubten Sohn
Und Wilhelm seinen Freund, den er dort fern vom Thron,
Dem Abadona gleich, vielleicht von weiten sieht
Und heiliger, verklärt, von ihm nun traurig flieht.
Dort wo du einsam ruhst, dort irrt die Phantasey
In schwermutvolle Lust und bricht in Melodei
Der Trauertöne aus, häuft Vorwurf auf den Schmerz,
Der langsam tödtend auch zerreißt mein leidend Herz.
Ach wär' es mein Geschick dich einst zu überleben,
Für was für einen Preis hätt' ich mich dir ergeben! –
Das rührende Geschenk, das deine Hand mir gab,
Erinnert mich ans Grab.
Ich schaudre, fühl' es kalt durch meine Adern gehen,
Versteinert bleibt mein Herz als Monument hier stehen.
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