Goethe zeigte heute Kupferstiche von Cornelius und sprach vom Plutonischen Reich (1) in der Glyptothekund Laborde's Zeichnungen von Pera und Umgegend. Ich theilte ihm die wohlgeschriebene Vertheidigung der Gedichte des Königs von Bayern gegen die höhnische Kritik im ›Universel‹ mit.
Zur Biographie der Großherzogin-Mutter gab er die Formel: »Ächte Fürstlichkeit durch die Weimarischen individuellen Zustände ins Idyllische hinübergezogen.« Er freute sich sehr der ausgleichenden Aufschlüsse, die Demoiselle Lorch (2) über die Ursachen der Verstimmung zwischen Prinzeß Caroline und ihrer Mutter gegeben. Vom sel. Großherzog sagte er:»Er war eigentlich zum Tyrannen geneigt, wie keiner, aber er ließ alles um sich her ungehindert gehen, solange es nur ihn nicht selbst in seiner Eigenschaft berührte.
Es ist unglaublich, wie viel er in seinem Kreise aufgeregt und zu wie vielen schweren Leistungen er angeregt und aufgefordert hat. Gewiß, wo auch sein Geist im Weltall seine Rolle gefunden, er wird dort seine Leute wieder gut zu pflegen wissen.« Der Großherzog ließ sich anmelden, und so mußten wir abbrechen. Daß er das Falk'sche Gedicht (3) auf den Tod der Großherzogin verwarf, that mir leid. Er beschuldigte es des Sansculotismus, und sprach sich überhaupt ungünstig über Falk aus.
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