Von 6 - 8 1/2 Uhr weilte ich bei Goethe allein. Er zeigte die Leybold'sche (1) Skizze zum »Charon«, die ganz herrlich gerathen, in brauner Sepia, die Goethen große Freude bereitete. Er sagte über Capitän Parry's Werk »die letzten Lebenstage Byron's«, daß es das Interessanteste unter allem Erschienenen sei. Byron sei aus Verdruß und Ingrimm über die schlechte Wirthschaft in Griechenland gestorben. Er hatte gleich vor Missolunghi umkehren sollen. Ich las Reinhard's Brief vor; seine Cantate auf die Krönungsfeier gefiel Goethe sehr. An dem Studium der Meteorologie verzweifelte er. Goethe war im Ganzen sehr munter und wohlwollend. Dem Gefühl der Ordnung und geregelten Thätigkeit spendete er großes Lob.
1. Karl Jakob Theodor, geb. Stuttgart 1786, gest. daselbst 1844. Über die Skizze vergl. Goethes Aeußerungen in Goethe-Zelters Briefwechsel IV. 72.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen