1. Februar
Frankfurt. Elisabeth Goethe an Crespel
Goethes Jugenfreund Crespel litt als fürstlicher Rat in Regensburg unter Mißgunst und Verdächtigungen. Seine mütterliche Freundin tröstet ihn:
Verdienste bleiben Verdienste und werden von allen rechtschaffenen Leuten gefühlt und hochgeschätzt; um der andern seidnen Buben ihren Beifall oder Tadel braucht sich ein ehrlicher Kerl nicht zu bekümmern. Denkt, durch was alles Euer Bruder, der Doktor, sich hat durchschlagen müssen, was vor Gewäsch, gedräscht Lügen und so weiter, bloß weil die Leute nicht begreifen konnten, wie man, ohne von Adel zu sein, Verstand haben könnte.
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