1777
17. Januar
Frankfurt. Bölling an Merck
Der Kaufmann Johann Caspar Bölling gehörte zu den Bekannten Goethes in der Vaterstadt.
Es schmerzt mich, daß es sich in Weimar um den Frieden trübt. Dergleichen Fünklein pflegen, besonders wann drin geblasen wird, nicht selten in lichte Flammen auszuschlagen. Ich wünsche, daß Goethes Herz und Jugend dabei nicht besudelt werden möge, obschon ich offen für ein gewisses Aufbrausen, in welchem er sich vergißt und so ganz jung wird, gefürchtet habe. So auch mit den übrigen. Ich wollte, daß ich die Herren alle nacheinander um ein Dutzend Jahre älter machen könnte, so würde mancher Streich, der unter die X X gehört, nicht geschehen ...
Ich bin unruhig in meinem Gemüte, weil ich zu wenig und zu viel weiß. Können Sie mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit nicht mehr an vertrauen?
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