31. Mai
Straßburg. Graf Christian Stolberg an seine Schwester Karharina
Goethe hat uns schon seit drei Tagen verlassen und ist bei seiner Schwester in Emmendingen, sechs Meilen von hier auf dem Wege nach Basel. Da gehen wir morgen auch hin.
Ob er noch weiter mit uns geht, weiß ich nicht; einesteils hat er große Lust, nach Italien zu gehen, zum andern zieht ihn sein Herz nach Frankfurt zurück. Sonst ging’ er gern mit uns, zum wenigsten nach Zürich, weil Lavater sein sehr großer Freund ist.
An Goethe haben wir gleich einen herzlichen Freund gefunden. Sein Herz ist nicht unter seinem Geist; das ist wahrlich alles, was man nur sagen kann!
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