> Gedichte und Zitate für alle: J.W.v.Goethe-Urfaust-11.Szene- Ein Gartenhäuschen

2015-10-06

J.W.v.Goethe-Urfaust-11.Szene- Ein Gartenhäuschen




Ein Gartenhäuschen

Margarete mit Herzklopfen herein, steckt sich hinter
die Türe, hält die Fingerspitze an die Lippen und
guckt durch die Ritze.

MARGARETE. Er kommt!
FAUST. Ach Schelm, so neckst du mich!
Treff ich dich! (Er küßt sie.)
MARGARETE, (ihn fassend und den Kuß
zurückgebend.)
Bester Mann, schon lange lieb ich dich!

(Mephistopheles klopft an.)

FAUST (stampfend.) Wer da?
MEPHISTOPHELES. Gut Freund.
FAUST: Ein Tier!
MEPHISTOPHELES. Es ist wohl Zeit zu scheiden.
MARTHE. Ja, es ist spät, mein Herr
FAUST. Darf ich Euch nicht geleiten?
MARGARETE.
Die Mutter würde mich! Lebt wohl!
FAUST. Muß ich dann gehn?
Lebt wohl!
MARTHE. Ade!
MARGARETE. Auf baldig Wiedersehn!

(Faust, Mephistopheles ab.)

MARGARETE. Du lieber Gott, was so ein Mann
Nit alles, alles denken kann!
Beschämt nur steh ich vor ihm da
Und sag zu allen Sachen ja.
Bin doch ein arm unwissend Kind,
Begreif nicht, was er an mir findt. Ab.


Goethe auf meiner Seite                                                                   zur zwölften Szene

Keine Kommentare: