(Faust. Mephistopheles.)
FAUST. Wie von dem Fenster dort der Sakristei
Der Schein der ew'gen Lampe aufwärts flämmert,
Und schwach und schwächer seitwärts dämmert,
Und Finsternis drängt ringsum bei!
So sieht's in diesem Busen nächtig.
MEPH. Und mir ist's wie dem Kätzlein schmächtig,
Das an den Feuerleitern schleicht,
Sich leis so an die Mauern streicht.
Wär' mir ganz tugendlich dabei,
Ein bißchen Diebsgelüst, ein bißchen Rammelei.
Nun frisch dann zu! Das ist ein Jammer,
Ihr geht nach Eures Liebchens Kammer,
Als gingt Ihr in den Tod.
FAUST. Was ist die Himmelsfreud in ihren Armen?
Das Durcherschüttern, Durcherwarmen,
Verdrängt es diese Seelennot?
Ha! bin ich nicht der Flüchtling, Unbehauste,
Der Unmensch ohne Zweck und Ruh,
Der wie ein Wassersturz von Fels zu Felsen
brauste,
Begierig wütend nach dem Abgrund zu?
Und seitwärts sie mit kindlich dumpfen Sinnen
Im Hüttchen auf dem kleinen Alpenfeld,
Und all ihr häusliches Beginnen
Umfangen in der kleinen Welt.
Und ich, der Gottverhaßte,
Hatte nicht genug,
Daß ich die Felsen faßte
Und sie zu Trümmern schlug!
Sie, Ihren Frieden mußt ich untergraben!
Du, Hölle, wolltest dieses Opfer haben!
Hilf, Teufel, mir die Zeit der Angst verkürzen,
Mags schnell geschehn, was muß geschehn!
Mag ihr Geschick auf mich zusammenstürzen,
Und sie mit mir zu Grunde gehn!
MEPHISTOPHELES.
Wie's wieder brotzelt! wieder glüht!
Geh ein und tröste sie, du Tor!
Wo so ein Köpfchen keinen Ausgang sieht,
Stellt es sich gleich das Ende vor.
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