19. September
Halle. Georg Forster an Heyne
Forster reiste mit seiner jungen Frau, der uns schon bekannten Therese Heyne, nach Wilna, um an der dortigen Hochschule ein Lehramt zu übernehmen.
(Herder) bewirtete uns am Donnerstag zu Mittag und Goethe gab uns des Abends ein griechisches Abendmahl, wo außer uns beiden nur noch Herder und seine Frau nebst Wieland und Mamsell Amalie Seidler zugegen waren. Sie können denken, daß unter solchen Menschen der Abend froh hinging, und mich freute es sehr, diese drei vorzüglichen Männer auf einen so freundschaftlichen Ton untereinander gestimmt zu sehen, zu bemerken, daß sie sich aufs Wort sogleich verstanden und daß die Verwandtschaft ihrer Studien sie einander nähergebracht hatte, denn freilich ist Weisheit des Altertums und griechische Eleganz ihnen allen geläufig, ihrer aller Muster.
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