22. April
Zürich. Lavater an Friedrich Jacobi
Indem er die Briefe in Sachen der Ettersburger Woldomar-Verhöhnung zurücksandte.
Das Faktum ist mir leider höchst wahrscheinlich; einer Freundin von Goethe und mir, der wahrhaft großen Frau Schultheß, durchaus unglaublich. Ich frage Goethe geradewegs.
In den beiliegenden Briefen sind kostbare Gedanken von dem, was eigentlich den Mann ausmacht. Ich hoffe aber, gewisse fieberige oder paralytische Anfälle ausgenommen, sie noch auf Goethe anwenden zu können ...
Soviel ist gewiß, gegen mich unendlich Schwächern hat Goethe immer treue Freundschaft bewiesen. Ich hab ihm nie nichts zu verzeihen gehabt. Er mir dann und wann, wenigstens Etourderien. Eigentlich zärtlich und amoros lieben kann ich ihn nicht, das weiß er. Aber sonst stehen wir auf einem herrlichen brüderlichen Fuß.
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