9. August
Darmstadt. Merck an Herzog Karl AugustEr sei neulich bei Hofe in Homburg gewesen.
Der Landgräfin Wesen ist, physisch und moralisch genommen, ein höchst wollüstiger Anblick. Sie ist und bleibt die schönste Frau, die ich seit langer Zeit gesehen habe ...
Er rühmte sie in fünf weiteren Sätzen.
Mit Lavatern mag sie nichts zu tun haben ... Aber Goethe ist ihr Mann, so wie er der Mann aller gesunden Weiber ist. Sie hat mich um alles in der Welt gebeten, ihr etwas von seinen Manuskripten zu verschaffen ... Der Landgraf, wie ich von sichrer Hand wußte, hatte die Feigheit gehabt, sich von elenden Leuten die unglaublichsten Dinge von Goethe aufbinden zu lassen — weil er ein guter Christ ist. Dies hielt ich schon für Beruf genug, hinzugehen und ihm diese Krätze zu nehmen.
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