10. April
Rom. Herder an seine Frau
Er ist betrübt, das sie seine Worte gegen Goethe so sehr als seine Vorwürfe gegen ihre eigene Person genommen hat.
Aber Du hast recht, ich sollte nicht so scharf urteilen, und ich will’s lieber gar nicht mehr tun. Eben da ich heut die Briefe zusammengepackt habe, habe ich so viel wahre Erweise von Goethes männlicher Treue, Freundschaft und Liebe gegen mich gefunden, daran will ich mich halten; was geht mich übrigens seine Privatvorstellung an? Ich habe gnug an mir selbst zu richten, daß ich nicht gerichtet werde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen