> Gedichte und Zitate für alle: W. Bode: Goethe in vertraulichen Briefen...28.11.1787 Göschen an Bertuch (409)

2015-11-10

W. Bode: Goethe in vertraulichen Briefen...28.11.1787 Göschen an Bertuch (409)



28. November

Leipzig. Göschen an Bertuch

Hier ist der Brief an Goethe. Diesen muß Herder und Seidel nicht lesen. Lassen Sie ihn direkt nach Rom gehen. Ich muß diese Satisfaktion an Herdern haben, und alle Pfaffen hole der Teufel! 

Ich denke, Goethe soll die 40 Exemplare nicht verlangen. Verlangt er sie, so gebe ich sie ihm mit Freuden, denn mit eben der Zuversicht, als ich zu manchen Dingen riet, die anderen Menschen geglückt sind, sag ich, daß Angelikas Zeichnung und der „Egmont“ unsere Ausgabe heben wird. Goethe schenkt seine 40 Exemplare weg; damit wird unsere holländische Ausgabe bekannt, er wird in gutem Willen erhalten, und das Papier läßt sich übersehen ...

Finden Sie etwas in Goethes Brief, das Ihnen nicht gefällt, so schreib ich ihn anders. Sagen Sie mir’s frei heraus. Noch glaub ich, Goethe wird geleitet. Sollte es nicht sein, so veracht ich ihn ebensosehr, als ich ihn verehrt habe, und ich muß glauben, daß er zu den niedrigen Menschen gehört, welche glauben, alle Buchhändler sind Juden.

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