22. Mai
Dresden. Körner an Schiller
Mit großem Genuß habe ich den zweiten Teil von „Wilhelm Meister“ gelesen. Welcher Reichtum von Charakteren und Situationen, und wie lebendig die Darstellung, wieviel Gehalt in einzelnen Bemerkungen, die nur als Nebensache eingestreut sind! Und welcher anmutige Ton, welch ein lachendes Kolorit in dem Ganzen!
Warum versucht Goethe nicht einmal seine ganze Kraft in einem Lustspiele? Wir sind noch so arm an dieser Gattung.
Schiller darauf: Deine Ergießungen über "Meister" habe ich Goethe......vorgelesen und ihm Freude damit gemacht. Auf die Komödie will er aber nicht entrieren, denn er meint, das wir kein gesellschaftliches Leben hätten.
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