8. Dezember
Jena. Schiller an Charlotte von Lengefeld
Ich habe schon gedacht, wie es vielleicht möglich wäre, unsre Vereinigung auf das Frühjahr durch Goethen zu befördern, und die Idee wird mir immer annehmlicher, je mehr ich darüber nachdenke. Auf einen fixen Gehalt ... kommt alles an... Wie wär es nun, wenn wir uns Goethen anvertrauten, so daß er sich für unser Verhältnis interessiert, daß es ihm gleichsam in die Hände gegeben wird. Er wird nicht ohne Anteil dafür sein, und in solchen Sachen Vertrauen zu erfahren, mitwirken zu können, schmeichelt einem jeden. Goethe besonders ist nicht ohne Sinn für Verhältnisse von der Art. Er würde sein Interesse daran auch vielleicht dem Herzog mitteilen, und wenn 200 Taler die Sache ausmachten, so ließe sich der Herzog vielleicht dazu bringen, besonders da ich auch ohne das auf auf eine Besoldung Anspruch machen könnte...
Ob es angeht für Euch, Goethe und die Stein zugleich in euer Vertrauen zu ziehen, dies ist freilich eine Frage.
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