7. April
Mainz. Forster an Heyne
Wir haben in diesen Tagen den „Großkophta“, ein Lustspiel von Goethe, erhalten; allein hier ist leider alles dahin, was uns sonst an seinen Arbeiten freute; kein Funke Geist, Einbildungskraft, ästhetischen Gefühls; alles ist so platt wie der „Schamane“ der Kaiserin von Rußland. Ist es möglich, auch dieser Mann hat sich so überleben können?
Oder ist das eine Art, über die dumme Vergötterung, die manche ihm zollen, und über die Unempfänglichkeit des Publikums für die Schönheiten seines „Egmont“, seines „Tasso“ und seiner „Iphigenie“ seinen Spott und seine Verachtung auszulassen? Ich weiß nicht, welches von beiden ich wählen soll. Schade um Druck und Papier!
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